Boetticher:Schumacher, Carl Georg Christian

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Schulz-Briesen Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1901) von Friedrich von Boetticher
Schumacher, Carl Georg Christian
Schumann, Carl Franz Jacob Heinrich
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[681] Schumacher, Carl Georg Christian, Historienmaler, geb. zu Doberan am 14. Mai 1797, gest. zu Dresden am 22. Juni 1869, wandte sich erst im J. 1817 der Kunst zu, die er anfangs bei R. Suhrlandt in Doberan, dann aber 1819–1821 auf der Dresdener Akademie studirte. 1821–1825 setzte er seine Studien in Italien fort, trat in Rom dem Overbeck’schen Kreise bei, besuchte Neapel u. auf dem Heimwege Florenz, lebte 1826–1830 in Dresden u. liess sich dann in Schwerin nieder, wo er mit mehreren Aufträgen bis zum Jahre 1852 blieb. Die nächsten Jahre brachte er wiederum in Dresden zu, kehrte aber schon 1855 nach Schwerin zurück, wo ihn 1863 Erblindung traf. Er war Mecklenb.-Schwerin’scher Hofmaler.

I. Oelgemälde.[Bearbeiten]

1. Die heil. Familie mit dem kleinen Johannes unter Palmen. Bez: K. Schumacher gem. 1821. h. 0,96, br. 0,71. E: Galerie Schwerin.
2. Flucht nach Aegypten. In Dresden begonnen, in Rom vollendet. Durch d. Sächs. KV. an Kreishauptmann v. Wietersheim in Zwickau. Abb. „Bilderchr. des Sächs. KV.“, qu. fol.
3. Christus am Oelberge betend. Altarbild in der Kirche zu Gadebusch. 1824 noch im röm. Atelier des Künstlers.
4. Sigfried’s Abschied von Kriemhild. Sah J. Schnorr bereits 1823 in der röm. Werkstatt des Künstlers, der das Bild für den hannov. Gesandten v. Rheden in Berlin wiederholte.
5. Die heil. Anna mit der kl. Maria. An Georg v. Hohenheim in Florenz verkauft.
6. Die Anbetung der heil. drei Könige. Bez: CS. 1826. h. 1,73, br. 1,21. E: Galerie Schwerin. Nach einem in Rom gez. Carton in Dresden gemalt.
7. Christuskopf. Auf Holz. In Dresden gemalt. E: Grossh. von Mecklenb.-Schwerin.
8. Die drei Marien am Grabe Christi. – Dresd. ak. KA. 30.
9. Die Rückkehr Heinrich’s des Pilgers, der seine beiden Söhne umarmt. Bez: CS. 1836. h. 0,73, br. 0,94. E: Galerie Schwerin.

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10. Schlacht bei Gransee zwischen Mecklenburgern unter Fürst Heinrich u. Brandenburgern unter Markgraf Woldemar im August 1316. Bez: C. Schumacher inv. pinx. 1839. h. 1,51, br. 0,94. E: Galerie Schwerin.
11. Peter von Amiens, den Kreuzzug predigend. – Stralsund, KV. f. Neu-Vorpommern u. Rügen, Herbst 41.
12. Heinrich der Löwe, ganze Figur. 1842 gemalt. E: Schloss Schwerin.
13. Madonna. E: Cabinetsrat Prosch.
14. 15. Christus vor Kaiphas; Christus am Oelberge (1849). E: Katholische Kirche, Schwerin.
16. 17. Judith (1849); Der Fischer nach Goethe. Beide für den Major Schumacher, den Bruder des Künstlers, gemalt.
18. Abschied Heinrich’s des Pilgers von seiner Gemahlin u. seinen beiden Söhnen. Bez. m. Monogr. CS 1856/7. h. 0,86, br. 1,13. E: Galerie Schwerin.
19. Faust u. Gretchen im Garten.
20. Christus durch Pilatus vor das Volk gestellt.
21. Junger Krieger bittet seine Geliebte, ihm das Schwert zu weihen.
19–21 Dresd. ak. KA. 61.
22. 23. Hünengrab; Opferplatz. Beide für den Mecklenb. Altertumsverein.
24. Hagen u. die Meerweiber.
25. Manöverbild. Im Auftrage des Grossherzogs für General v. Witzleben.
26. Selbstbildniss des Künstlers. – Dresd. KA. 1820.

II. Wandgemälde.[Bearbeiten]

1. Fresken im Audienzsaale des Regierungsgebäudes zu Schwerin, Hauptmomente der Mecklenb. Geschichte darstellend. Das Deckengemälde enthielt den Genius des Friedens über den Künsten schwebend, die vier weltlichen Cardinaltugenden u. einen Fries mit Darstellung der Handwerke, des Landbaues, der Schifffahrt u. des Handels, 1830–1834 gemalt. Die Fresken wurden durch den Brand des Gebäudes zerstört. Ein Kinderfries aus den Fresken blieb durch die Radirung des Meisters erhalten.
2. Fresken in den Sälen u. Verbindungsgalerien des Schlosses zu Schwerin. Im Verein mit den Malern Pesters, Elster u. Fischer ausgeführt.
3. Die Jahreszeiten. Stereochromische Wandmalereien in einer Loggie des Schlosses zu Schwerin.

III. Cartons zu Glasgemälden.[Bearbeiten]

1. Cartons zu 17 Bildnissen der bekanntesten mecklenb. Fürsten für Glasgemälde in einem Saal des neuen Schlosses zu Schwerin. h. 2,52, br. 0,70. Die Zeichnung erfolgte 1846–1848, die Ausführung in 6 aus je 3 verbundenen Rundbogen bestehenden Fenstern durch den Glasmaler Ernst Gillemeister um 1850.
2. Grossherzog Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin. Ganze Figur in Lebensgrösse. h. 2,52, br. 0,70.

IV. Original-Radirungen.[Bearbeiten]

Das von A. Andresen (Die Deutschen Maler-Radirer des neunzehnten Jahrhunderts) beschriebene „Werk des Carl Schumacher“ umfasst 6 Radirungen (darunter die 4 Bll. „Darstellungen aus dem Nibelungenliede“) u. 3 Lithographien.