Boetticher:Wagner, Ferdinand

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Wagner, Alfred Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1901) von Friedrich von Boetticher
Wagner, Ferdinand
Wagner, Ferdinand, der Jüngere
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[961] Wagner, Ferdinand, Historienmaler, geb. zu Schwabmünchen in Bayern 1820, gest. zu Augsburg am 13. Juni 1881, besuchte seit 1835 die Münch. Akad. unter Schnorr u. Cornelius. Als seine erste grössere Schöpfung gilt ein „Jüngstes Gericht“, das er als Deckengemälde in der Kirche seines Heimatortes ausführte, u. dem ein Fresco in der Kirche zu Königsbrunn auf dem Lechfelde folgte. Eine grössere Aufgabe bot ihm Fürst Fugger: das Fuggerhaus zu Augsburg mit fünf grossen Aussenwandfresken zu schmücken, Bildern aus der Geschichte der Stadt u. einem das gewerbliche u. gesellige Leben derselben schildernden Kinderfriese. Seitdem wiederholten sich die Aufträge zu Fresken, die er an der Aussenwand der Kanzlei zu Constanz, am Hause der Sieben Kurfürsten zu Breslau (hier Auffrischung von Arbeiten aus dem 17. Jahrh.), im Breslauer Rathause u. in der kathol. Kirche ausführte. Zu seinen letzten Arbeiten gehören die in der Stadtkirche zu Friedberg in Oberbayem gemalten Darstellungen aus dem Leben Jesu, die „Bergpredigt“ namentlich.

1. Der Einzug Christi in Jerusalem. Aquarell-Cartonzeichnung. E: K. Ludwigs-Album. Lith. von Feederle. gr. qu. fol.
2. Die Fresken am Fuggerhause zu Augsburg. 5 Bll. mit Arabesken-Bordüren in Photographien von Carl u. Alfred Jochner in Augsburg, qu. fol. Nebst Text 8. Augsburg (1863). Das Bild „Ueberreichung der Geschenke Augsburg’s an Kaiser Max“ ist abgebildet in Pecht „Gesch. der Münch. Kunst im 19. Jahrh.“.
3. Bildniss des Freiherrn v. Beck.
4. Bildniss des Malers Johann Fröschle.
5. Ein Teil der Burg zu Nürnberg.
6. Alter Burghof zu Neuburg a. D.
5 u. 6 Münch. KV. 1866.