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Breite und Tiefe

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Friedrich Schiller
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Titel: Breite und Tiefe
Untertitel:
aus: Friedrich Schiller:
Musen-Almanach für das Jahr 1798, S. 263
Herausgeber: Friedrich Schiller
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1798
Verlag: J. G. Cotta
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Erscheinungsort: Tübingen
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: HAAB Weimar, Kopie auf Commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck.
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Breite und Tiefe


     Es glänzen viele in der Welt,
Sie wissen von allem zu sagen,
Und wo was reizet, und wo was gefällt,
Man kann es bey ihnen erfragen,

5
Man dächte, hört man sie reden laut,

Sie hätten wirklich erobert die Braut.
     Doch gehn sie aus der Welt ganz still,
Ihr Leben war verloren,
Wer etwas Trefliches leisten will,

10
Hätt’ gerne was Großes gebohren,

Der sammle still, und unerschlafft
Im kleinsten Punkte die höchste Kraft.
     Der Stamm erhebt sich in die Luft
Mit üppig prangenden Zweigen,

15
Die Blätter glänzen und hauchen Duft,

Doch können sie Früchte nicht zeugen,
Der Kern allein im schmalen Raum,
Verbirgt den Stolz des Waldes, den Baum.

SCHILLER.