C. T. Hünlich, Wilthen, Kognakbrennerei und Obstpresserei

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Titel: C. T. Hünlich, Wilthen, Kognakbrennerei und Obstpresserei
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aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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C. T. Hünlich, Wilthen
Kognakbrennerei und Obstpresserei.


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C. T. Hünlich, Wilthen
Kognakbrennerei und Obstpresserei.

Die Firma C. T. Hünlich, Besitzerin einer der größten Kognakbrennereien und Obst­-Pressereien Deutschlands, wurde im Jahre 1842 am 1 Mai von Christian Traugott Hünlich begründet und ist seitdem in den Händen der Familie geblieben. Der jetzige Inhaber der Firma ist Herr Carl Albert Hünlich.

Die Erzeugnisse von C. T. Hünlich sind ausschließlich Kognak, Fruchtsäfte und Obstweine. In welchem Umfange die Firma dieses Spezialgebiet der chemisch-technischen Industrie pflegt, geht daraus hervor, daß sie bei diesem, menschliche Arbeitskraft nur in beschränktem Maße fordernden Betrieb nicht weniger wie 40 Arbeiter vollauf beschäftigt und Dampfkraft zu verwenden gezwungen ist. Ihr Absatzgebiet erstreckt sich auf fast alle Länder der Welt, vornehmlich aber auf Deutschland, Schweden-Norwegen, Dänemark, Rußland, Nordamerika und Deutschafrika.

Die Kognakbrennerei der Firma ist eine der ersten und bedeutendsten in Deutschland, und dadurch, daß der Kognak, der in großen Quantitäten aus in- und ausländischem Wein gebrannt wird, unversteuert in Teilungslägern jahrelang lagert, ist die Firma Hünlich in dieser Branche eine der leistungsfähigsten. Deshalb erfreut sich auch ihr Kognak einer stetig wachsenden Beliebtheit und bereitet dem teueren, in den billigen Preislagen bekanntlich sehr minderwertigen französischen Kognak erfolgreich Konkurrenz. Die Steuer, welche die Firma Hünlich jährlich zu zahlen hat, erreicht die Höhe von ziemlich 200 000 Mark, und wurde aus diesem Grunde auch am 1. Oktober 1892 das Königliche Untersteueramt von Schirgiswalde nach Wilthen verlegt. Ein Steuerbeamter ist ganz ausschließlich mit der Überwachung der unter Steuerverschluß stehenden Kognakläger im Hünlichschen Etablissement beschäftigt. In der Brennerei gelangen täglich 1050 Liter Wein zur Kognakfabrikation zur Verarbeitung.

Es würde zu weit führen, die zahlreichen Produkte der Firma C. T. Hünlich einzeln zu nennen. Sie besitzen sämtlich ein wohlverdientes Renommee im Inlande wie im Auslande und [Ξ] wurden auf allen beschickten Ausstellungen mit den höchsten Auszeichnungen bedacht. So erhielt die Firma 1888 in Berlin, 1889 in Stettin und 1892 abermals in Berlin die goldene Medaille.

Die Rohprodukte, aus denen die Firma ihre Erzeugnisse herstellt, sind: vergohrener und unvergohrener Wein, Trauben, die in Reservoir-Waggons aus dem Auslande bezogen, sowie Früchte und Obst, die in der dortigen pflege erbaut werden.

Seit ihrer Begründung bis zum heutigen Tage hat die Hünlichsche Fabrik einen steten, von Jahr zu Jahr erfolgreicheren Fortgang genommen. Sie ist von inneren Krisen verschont geblieben, und was von außen an sie herantrat, hat sie mit Glück und Erfolg überwunden. Zu diesen ungünstigen Konjunkturen, unter denen das Unternehmen mit Tausenden anderer zu leiden hatte, gehört der Übergang zur neuen Branntweinsteuer im Jahre 1887 und die Einführung der Mac Kinley-Bill in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, die der deutschen Industrie so schwere Wunden geschlagen hat. Aber diese beiden Krisen haben nicht vermocht, das Gedeihen der Firma zu hindern, und menschlichem Ermessen nach wird dieselbe noch lange unter den Groß­-Betrieben Sachsens eine hervorragende Stellung einnehmen.