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Hoffmann & Troeger, Plauen Vogtl., Berlin, Schürzenfabrik

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Textdaten
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Autor: Diverse
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Titel: Hoffmann & Troeger, Plauen Vogtl., Berlin, Schürzenfabrik
Untertitel:
aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Hoffmann & Troeger, Plauen, Vogtl.
Schürzenfabrik.


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Hoffmann & Troeger, Plauen, Vogtl.
Berlin
Schürzenfabrik.

Eine Spezialität schaffen, ein Arbeitsgebiet von beschränktem und scharf begrenztem Umfange, aber zu desto intensiverer Ausbeutung sich sichern – in dieser Form wird das Prinzip der Arbeitsteilung für den Weltmarkt erweitert, und hierin beruht zum großen Teile das Geheimnis des Erfolges in der modernen Industrie. Auch die Firma Hoffmann & Troeger, Besitzer Herr Adolf Hoffmann und Christian Troeger, welche im Jahre 1875 begründet wurde, ist von dieser Erkenntnis ausgegangen und dadurch groß geworden. Das Etablissement, welches anfänglich nur auf sehr bescheidener Basis ins Leben gerufen wurde, fabrizierte in den ersten Jahren Damenkragen, Damenmanchetten, Rüschen und verwandte Konfektionsartikel für Damenbedarf. Im Jahre 1876 wurde dieses Produktionsgebiet noch insofern erweitert, als die Fabrikation von Schürzen hinzutrat. Die Aufnahme dieser Artikel erwies sich in der Folge als eine sehr glückliche Spekulation und war dazu ausersehen, in Zukunft die Grundlage zu einer überaus günstigen Weiterentwicklung der jungen Firma abzugeben. Die ursprünglichen Erzeugnisse des Geschäftes, die Kragen, Manchetten, Rüschen etc. verloren nämlich im Laufe der Zeit bedeutend an ihrer Marktfähigkeit und kamen schließlich ganz aus der Mode. In gleichem Maße wie dies geschah, legte die Firma mehr und mehr den Schwerpunkt auf die Schürzenfabrikation, bis dieselbe denn endlich ihre Thätigkeit ausschließlich in Anspruch nahm.

Es ist das spezielle Verdienst der Herren Hoffmann & Troeger, die Schürzenkonfektion in Sachsen eingeführt, in der deutschen Industrie aber zu einem Spezialartikel gemacht zu haben. Eine fabrikmäßige Herstellung von Zierschürzen existierte vor dem Jahre 1876, in welchem Hoffmann & Troeger sich dieser Branche widmeten, in Deutschland nur in sehr beschränktem Umfange, in Sachsen dagegen gar nicht. Heute bildet diese Branche einen blühenden Industriezweig, der Tausenden von Arbeitern sowohl in Plauen wie anderwärts lohnende Beschäftigung bietet. In Plauen i. V. selbst folgten bald verschiedene andere Firmen dem Beispiele der Herren Hoffmann & Troeger. Einige derselben sind auch zu großer Bedeutung gelangt, doch hat es keine vermocht, die Vorgängerin einzuholen und ihr an Größe und Bedeutung gleichzukommen. [Ξ] Noch immer steht dieselbe in Bezug auf die Größe der Anlagen und Gebäude, wie der maschinellen Einrichtungen unerreicht da.

Bis zum Jahre 1882 hatte sich die Firma damit begnügt, ein umfangreiches Grundstück mietweise zu benutzen. Später errichtete sie ein eigenes großes Gebäude für ihr Etablissement, das bereits nach zwei Jahren – 1884 – durch einen gleich großen Anbau erweitert werden mußte. In diesem Jahre (1893) ist abermals ein bedeutender Neubau ausgeführt und die Fabrik wesentlich vergrößert worden. Schon vorher hatte sich aber auch die Errichtung einer Filiale in Berlin nötig gemacht. Dieselbe wurde 1885 ins Leben gerufen und dient sowohl zur Vermittelung des Verkehrs als auch als Zweigetablissement für die Fabrikation schwarzer Schürzen. Auch sie hat sich erfreulich entwickelt und vor wenigen Monaten elegant ausgestattete Räume in dem großartigen Neubau Burgstraße 2 bezogen.

Das Absatzgebiet für die Produkte der Firma Hoffmann & Troeger ist fast ausschließlich Deutschland. Zu dem ursprünglichen Hauptartikel, die Zierschürzen aller Art, haben sich im Laufe der Zeit noch weitere gesellt, unter anderem Kinderkleidchen, Hand- und Maschinenstickereien und Verwandtes. Gegenwärtig beschäftigt das Etablissement 180 Arbeiter in seinen eigenen Räumen und ca. 200 außer dem Hause.

An Maschinenmaterial sind vorhanden 1 Gasmotor, welcher 80 Nähmaschinen treibt sowie eine größere Anzahl Stickmaschinen für Hand- und Kraftbetrieb.