Zum Inhalt springen

Carl Köhler, Crimmitschau, Fabrik reinwollener Herrenkleiderstoffe

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Diverse
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Carl Köhler, Crimmitschau, Fabrik reinwollener Herrenkleiderstoffe
Untertitel:
aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
Originaltitel: {{{ORIGINALTITEL}}}
Originalsubtitel: {{{ORIGINALSUBTITEL}}}
Originalherkunft: {{{ORIGINALHERKUNFT}}}
Quelle: Commons und SLUB Dresden
Kurzbeschreibung:
{{{SONSTIGES}}}
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[Ξ]

Carl Köhler, Crimmitschau
Fabrik reinwollener Herrenkleiderstoffe.


[Ξ]
Carl Köhler, Crimmitschau
Fabrik reinwollener Herrenkleiderstoffe.

Die Firma Carl Köhler in Crimmitschau, die auf eine nunmehr fast vierzigjährige, ehrenvolle Geschäftsthätigkeit zurückblickt, hat von allem Anfange an ihr Produktions­-Gebiet scharf abgegrenzt. In dieser Beschränkung auf eine einzige Spezialität, in der sie hervorragendes leistet, ruhten von allem Anfang an die Vorbedingungen ihres Wachstums und Erfolges und die Gewißheit, in ihrer Branche Vorzügliches zu leisten. Diese Spezialität, die sie pflegt und pflegte, sind reinwollene Herrenkleiderstoffe. Wie so viele lukrative Geschäfte der Textilbranche, ist auch die Firma Carl Köhler unter sehr bescheidenen Verhältnissen ins Leben gerufen worden und aus ganz kleinen Anfängen zu ihrer jetzigen Bedeutung emporgewachsen. Zu einer günstigen Zeit – im Jahre 1855 – gegründet und unter glücklicher Benutzung der für die Textilindustrie günstigen Konjunkturen einer verflossenen Periode hat sie klein begonnen und sich unter fachgemäßer, umsichtiger Leitung stetig vergrößert. Ihr Begründer ist Herr Carl Köhler, der Vater der Herren Emil Köhler und Carl Köhler junior, der im Verein mit seinen beiden obengenannten Söhnen noch jetzt Besitzer und Inhaber des Geschäftes ist.

Ursprünglich wurden fast sämtliche Arbeiten der Manufaktur als sogenannte Lohnarbeiten vergeben und von einer stetig wachsenden Arbeiterschaft außer dem Hause gefertigt. Erst später wurde der gesamte Betrieb konzentriert und im eigenen Fabrikgebäude vereinigt. Jetzt birgt der ansehnliche Komplex von Arbeits- und Geschäftsräumen, zu einem organischen Ganzen verbunden, Wollwäscherei, Dampffärberei, Spinnerei, Weberei und Appreturanstalt. Das aus Beamten und Arbeitern bestehende Personal ist sehr zahlreich und setzt sich zur Zeit aus ca. 150 Köpfen zusammen. Dementsprechend umfangreich sind auch die maschinellen und technischen Einrichtungen, von welch’ ersteren hier nur der Dampfbetrieb – eine Dampfmaschine von ca. 150 Pferdekräften und drei Dampfkessel mit ca. 420 qm Heizfläche – hervorgehoben werden soll. Als Rohprodukt wird lediglich reine Schafwolle verwandt und verarbeitet.

[Ξ] Der Umsatz der Firma beträgt ungefähr 800 000 Mark jährlich. Es ist ihr gelungen, durch unablässige Regsamkeit und kaufmännischen Scharfblick ihr Absatzgebiet von Jahr zu Jahr zu erweitern. Naturgemäß ist es in erster Linie und hauptsächlich Deutschland, in dem die Erzeugnisse der Firma Carl Köhler Verbreitung gefunden haben. Außer dem Vaterlande aber verzweigen sich die Geschäftsverbindungen über eine ganze Anzahl europäische und nichteuropäische Länder. Hauptsächlich Schweden, Dänemark, Holland und Südamerika sind hier noch als hervorragendste Konsumenten der Carl Köhlerschen Erzeugnisse zu nennen.

Die weitere Geschichte der alten und angesehenen Firma zeigt insofern ein Bild normaler Entwicklung, als sie typisch ist für jene Unternehmungen, welche aus kleinen Anfängen heraus sich zu solcher Höhe emporarbeiten: Ein beschwerlicher Anfang, ein bedeutsamer Aufwand von Unternehmungsgeist, verbunden mit Energie und Sachkenntnis seitens der Leiter, und hierauf wohlverdiente Erfolge, die selbst durch allgemeine Krisen nur vorübergehend beeinträchtigt werden können. Den Konjunkturen des Weltmarkts folgend oder begegnend, hat das Geschäft fast immer lukrativ gearbeitet. Die Güte der auf den Markt gelieferten Waren ersparte es dem Hause, auf Ausstellungen etc. mit der Konkurrenz in Wettbewerb zu treten; auch ohne Preise und Medaillen, so wertvoll dieselben auch unter gewissen Umständen sein mögen, haben seine Erzeugnisse im Inlande wie im Auslande ein wohlerworbenes Renommee sich geschaffen und bis heutigen Tages erhalten.