Christliche Symbolik/Sarg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
<<< Sarg >>>
{{{UNTERTITEL}}}
aus: Christliche Symbolik
Seite: {{{SEITE}}}
von: [[{{{AUTOR}}}]]
Zusammenfassung: {{{ZUSAMMENFASSUNG}}}
Anmerkung: {{{ANMERKUNG}}}
Bild
[[Bild:{{{BILD}}}|250px]]
[[w:{{{WIKIPEDIA}}}|Artikel in der Wikipedia]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
[[Index:{{{INDEX}}}|Wikisource-Indexseite]]
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[314]
Sarg.

Die Heiden pflegten häufig ihre Todten zu verbrennen oder den wilden Thieren zur Speise auszusetzen. Der Christ, wie der Jude begräbt seine Todten. Der Mensch, der vom Staube genommen war, soll wieder zu Staub werden. Die Erde, der Gott Odem einblies, soll wieder Erde werden, wenn der Odem von ihr weicht. Darum heisst der Leib des Menschen [315] die irdische Hülle seiner Seele nicht in Bezug auf sein kurzes Leben auf der Erde, sondern in Bezug darauf, dass er aus der Erde genommen ist. — Dass bei der hiedurch bedingten Beerdigung der christlichen Leichen ein Sarg gebraucht wird, hat nur zum Zweck, die Leiche auch noch im Tode vor fremder Berührung, insbesondere aber vor dem heidnischen Verschlungenwerden durch Thiere zu schützen und den einfachen Verwesungsprozess derselben zu sichern.

Dem Sarg, der unter die Erde verborgen werden soll, kommt demnach auch nur Zweckmässigkeit in Stoff und Form, aber keine Symbolik zu. Nur auf dem Wege zum Grabe pflegt man ihn zu schmücken und in den Grüften der Fürsten und Vornehmen, wo er gar nicht unter die Erde kommt. Alsdann werden den Wappen, Namen etc. zuweilen Symbole zugefügt, wie sie auch bei Grabdenkmalen vorkommen, Hinweisungen auf Tod und Unsterblichkeit, oder Allegorien der Tugenden, durch die der Verstorbene sich auszeichnete. Wenn aber schon an Grabdenkmälern allzu viel Prunk dem Ernst des Todes und Gerichtes nicht selten widerspricht, so gilt das noch mehr vom Schmuck der Särge, der einem unmittelbaren Putz der Leiche noch näher kommt. Wo die Kunst den Gräbern naht, kann sie sich nicht genug einer edlen Einfachheit befleissigen.

In der Legende der Heiligen kommt oft vor, dass Särge mit heiligen Leibern stromauf schwimmen. Der Sarg des heiligen Bartholomäus, obgleich schwer von Blei, schwamm doch über das Meer nach Sicilien. Der Leib der h. Priscilla liegt zu Laibach in einem gläsernen Sarge, der des h. Paulinus in Trier schwebte frei in der Luft. v. Haupt, Panorama von Trier S. 210.