Das „Contobuch“ der Deutschen Liga

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Autor: Felix Stieve
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Titel: Das „Contobuch“ der Deutschen Liga
Untertitel:
aus: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft Bd. 10 (1893), S. 97–106.
Herausgeber: Ludwig Quidde
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr
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Erscheinungsort: Freiburg i. Br.
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Quelle: Scans auf Commons
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[97] Das „Contobuch“ der Deutschen Liga. Das Reichsarchiv zu München bewahrt unter den Acten der „Entstehung des Dreissigjährigen Krieges“ in fasc. II, n. 21 einen, mit altem Schweinsledergewande ausgestatteten Band, welcher auf der Vorderseite des Deckels die Aufschrift trägt: „Contobuch über der hochlob. catholischen bundsstende bewilligte contributiones und daran wie auch von andern concurrirenden stenden ervolgten erlagen von anno 1610 her biss“ –. Das Titelblatt ist zunächst und zwar von derselben Hand folgendermassen beschrieben: „Unfirgreifliche anzaig und berechnung, was sowoln wegen des hochlob. rhein. als oberländischen directorii, item hierinnen vermeldter schwebischer clöster, graven und herrn, auch der catholischen reichsstätt halber vermig der bundsabschied von anno 1619 als dem anfang diser entstandener unruehe her bis zu end des negstabgewichnen 1627. jars nach den gewilligten contributionen einzeschicken und beizetragen sich verfallen hette, hingegen jeder stand an seiner quota (sovil man bei der haubtcassa zu München nachricht haben kinden) an gelt und geltsstatt guetgemacht und dariber noch zu rest verbliben, sambt deme, so von tails anderr concurrirenden stenden eingangen.“ Von anderer Hand ist dann auf einem eingeklebten Zettel bemerkt: „Na. bis zu endt des aprils 1631 alles eingetragen“. Eine dritte Hand endlich schrieb auf den unteren Rand des Titelblattes: „NB. Auch was von hernachbenambsten hochlobl. cathollischen bunds- und tails anderen concurrirenden stenden wie von ad[1] 396 bis ad 407 zu sehen, vor diser entstandenen unruehe, id est von anno 1610 her biss auf 1619 an vorhero gewilligten bundscontributionen oder anlagen herrn Balthasar Gerolden, gew. bundspfennigmaister sel. bezalt und gutgemacht worden.“

Diese Aufzeichnungen geben die Entstehungsgeschichte des Bandes. [98] Ihr entsprechend sind von S. 1–165 die Bewilligungen, Zahlungen und Reste aus den Jahren 1619–1627 einschliesslich eingetragen. Daran reiht sich S. 167–175 eine kurze Zusammenstellung der Bewilligungen, Zahlungen und Reste der Bundesstände mit Ausnahme des Baierischen Kreises, ferner der sonst geleisteten Beihilfen, dann der Leistungen des Baierischen Kreises mit Ausnahme von Baiern und endlich der Leistungen Baierns von 1619–1627 einschliesslich. S. 177 bildet dann ein neues Titelblatt mit der Aufschrift: „Volgt firter allen, welche hievorbeschribner massen in den bundsanlagen und beihilfen begriffen, jedem der ursachen sein neue sonderbare rubrick, damit den hievor bis zu end anno 1627 einkomnen und summariter herfirgetragnen verwilligungen und erlagen dasjenige, was man allerseits weiter verwilligen, einschicken und guetmachen wirdet, könde beigesezt werden.“ Von S. 178A–256B ist dann das Verzeichniss der Bewilligungen und Zahlungen bis zu der im Mai 1631 bewilligten Bundeshilfe eingetragen und von 259A–305B folgen Nachträge zur Rechung einzelner Stände aus 1628–1631. Der Rest der Blätter ist herausgerissen. Vermuthlich waren die Blätter 306–395 leer. Das auf dem Haupttitelblatte angekündigte Verzeichniss für die Jahre 1610–1619 dürfte den Schluss des Bandes gebildet haben.

Der Zweck der Zusammenstellung war, wie die unten näher zu erwähnenden, S. 173–175 eingetragenen Angaben über Baiern zeigen, zu beweisen, dass Baiern mehr als alle anderen Mitglieder und Freunde des Bundes und weit mehr als seine Quote an den Bundesbewilligungen geleistet habe. Im Jahre 1628 erfolgte sie wohl aus Anlass der Verhandlungen über die Aufhebung der Verpfändung Oberösterreichs, um dem Gerede zu begegnen, dass Baiern seine Theilnahme am Kriege mit den Hilfen der Liga und ihrer Freunde gedeckt, ja noch bedeutende Ueberschüsse erzielt habe. Wie das Titelblatt S. 177 beweist, wurde dann gleich damals die Fortsetzung beschlossen, und ebenso dürfte schon damals das Verzeichniss über die Jahre 1610–1619 beigefügt worden sein, da ja die Aufschrift auf dem Deckel des Einbandes als Inhalt des Buches kurzweg eine mit 1610 beginnende Abrechnung bezeichnet. Deren Endziel ist dort nicht angegeben, und so sind denn auch die Rechnungen für 1628–1631 nicht abgeschlossen.

Den fehlenden Rest des Bandes aufzufinden, besteht wenig Hoffnung; der Inhalt der vorliegenden Blätter dagegen ist für die Geschichte Maximilian’s und der Liga so wichtig, dass ich dessen Mittheilung nicht aufschieben zu sollen glaube.

Ich beschäftige mich zunächst mit dem ersten, die Jahre 1619 bis 1627 umfassenden Theile.

[99] Bewilligt wurden: I. von den Rheinischen Ständen: 1. im December 1619 auf dem Ligatage zu Würzburg monatlich 100 000 fl., was nach der Schlacht am Weissen Berge auf 9 Monate (vom 20. Februar bis 8. November 1620) und mithin auf 900 000 fl., beschränkt wurde; 2. zu Augsburg für 3 Monate (vom 9. November 1620 bis 5. Februar 1621) 183 000 fl. oder nach Abzug der Beisteuer von Stadt Köln und Aachen 153 694 fl. 6 kr.; 3. am 12. März 1621 zu Augsburg vom 6. Februar 1621 bis Ende 1622 (23 Monate lang) je 70 000 fl.; 4. 1624 zu Augsburg für die Zeit von Anfang 1623 mit April 1624 (16 Monate) je 70 000 fl. monatlich und zwar für die ersten 4 Monate den Reichsthaler zu 4, für die folgenden zu 2 fl. gerechnet; 5. vom 1. Mai 1624 bis Ende 1626 wieder (für 32 Monate) je 70 000 fl.; 6. 1627 zu Würzburg 9 Monate. II. Von den oberländischen Ständen: 1. im December 1619 zu Würzburg 70 Monate; 2. im Februar 1620 noch 30; 3. vom 27. April 1620 bis 6. März 1621, also 10 ⅓ Monate hindurch, je 18 Römermonate; 4. vom 6. März 1621 bis Ende 1626 (70 Monate) von den oberländischen Ständen ausser Baiern monatlich 85 000 fl.; 5. 1627 zu Würzburg 9 Monate. Die Fugger insgesammt und der Deutschmeister, welche erst 1624 auf dem Augsburger Bundestage eintraten, bewilligten für die Zeit vom 1. März 1624 bis Ende 1626 und dann für 1627 wie die anderen Stände. III. Von den Schwäbischen Ständen, „so dem lob. cathol. bund nit immediate zugethon, sondern sonsten in etwas concurrirn“, gemäss Beschluss vom 14. März 1620 zu Ueberlingen jährlich 56 Römermonate bis zum Ende des Krieges, also 8 Jahre lang bis Ende 1627.

Den Bewilligungen gegenüber stehen die „Erlagen“. Unter diesen sind nicht nur die an die Bundeskasse, sondern auch die an Regimenter oder Andere[2] geleisteten Zahlungen und Lieferungen aufgeführt. Sorgfältig ist auch überall der wechselnde Geldwerth vermerkt[3]. Als Vermittler der Zahlungen erscheinen vor allem die Fugger, dann Martin Horngacher zu Augsburg, die Jesuiten zu München, Hans Debit zu Prag, Wilhelm von Haidhausen zu Frankfurt, Gottfried Rieder zu Prag, Kessler zu Brüssel, Peter Gudenau [100] zu Köln. Angegeben, aber nicht mitgerechnet sind einige Summen, welche nach Mittheilung der betreffenden Stände für das Bundesheer in Geld oder in Lieferungen aufgewendet worden waren, worüber jedoch noch genügende Abrechnung fehlte. Sie betragen für Mainz 85 861 fl. 21 kr., für Köln 900 672 fl. 13 kr., für Trier 27 495 fl. 48 kr., für Worms 2052 fl., für Fulda 106 597 ¾ Rthr., für Eichstädt 19 450 fl. 22 kr., zusammen 1 248 726 fl. 34 kr.

Es folgen dann Beihilfen „von Ständen, so dem bund nit immediate zugethon, sonder sonst in etwas concurrirn“. Darunter hat der Papst zahlen lassen: 1621 October 30. durch die Kaufleute Buroner und Martin Zobl in Augsburg 80 000 fl., November 29. durch die Buroner 90 000 fl. 1622 Januar 10. durch die Buroner und Friedrich Pechler in Augsburg, die Lunage zu Nürnberg und Franz Fülln zu München 100 000 fl., März 31. 60 000 fl. und [z. Th. durch David und Hans Altstetter] 130 000 fl., Juni 27. 16 000 fl., December 31. [z. Th. durch Anton Benevieni und Cosmo Sini] 52 400 fl. 1623 März 15. 81 051 fl., April 21. 75 577 fl., Mai 10. 40 000 fl., Juni 8. 15 000 fl., September 10. 3300 fl. 1624 Februar 8. 9000 fl., März 26. 68 850 fl., August 15. durch Martio Valentino 1333 fl. 20 kr. 1625 Mai 1. durch die Gerardini in Augsburg 8550 fl., Mai 31. 17 100 fl., Juli 15. 5333 fl. 20 kr., September 18. 103 000 fl.; „dann so hat auch gemelter Seb. Füll seliger noch verner per romanisch wexlgelt absonderlich guetgemacht“: 1620 vom Juni bis December 267 753 fl. 57 kr. 1622 Januar 10. 30 000 fl., 1626 April 18. 32 400 fl. Spanien hat gegeben: 1620 August 14. 36 000 fl., December 31. 21 250 fl., 1621 März 20. 14 750 fl.; 1627 December 31. 186 398 fl. 29 kr. 5 hl.

Den Schluss bilden die Bewilligungen Baierischer Kreistage von 1619 und 1620. Das Ergebniss ist folgendermassen zusammengestellt:

Rheinisches Directorium.
 
Bewilligungen.
Zahlungen.
Reste.
 
fl. kr. hl. 
fl. kr. hl. 
fl. kr. hl. 
Churmainz
1 338 335     17     –     
877 021      6     –     
461 314     11     –     
Churköln
3 141 520     10     –     
712 761      –     –     
2 428 759     10     –     
Churtrier
877 596     37     –     
804 076      3     –     
73 520     34     –     
B. Speier
394 918     28     –     
136 751     17     –     
258 167     11     –     
B. Worms
52 109     34     –     
13 658     20     –     
38 451     14     –     
B. Strassburg
422 346     25     –     
86 758     25     –     
335 588      –     –     
B. Basel
59 096      –     –     
3 105      7     4     
55 990     52     3     
St. Fulda
276 991     44     –     
252 047      4     –     
24 944     40     –     
St. Murbach
101 470      4     2     
–      –     –     
101 470      4     2     
 
6 664 384     19     2     
2 886 178     22     4     
3 778 205     56     5     
[101]
Oberländisches Directorium.
 
Bewilligungen.
Zahlungen.
Reste.
 
fl. kr. hl. 
fl. kr. hl. 
fl. kr. hl. 
B. Bamberg
1 973 747     21     4     
217 543     48     –     
1 756 203     33     4     
B. Würzburg
2 641 369     25     5     
1 633 313     37     –     
1 008 055     48     5     
B. Eichstädt
1 393 240     45     –     
433 882     10     –     
959 358     35     –     
B. Augsburg
1 182 803     55     5     
465 519     18     1     
717 284     37     4     
St. Kempten
275 745     24     –     
69 970      –     –     
205 775     24     –     
St. Ellwangen
239 457      8     –     
150 098     12     –     
89 358     56     –     
Fugger
86 407     30     –     
5 092      –     –     
81 315     30     –     
Deutschmeister
324 995     43     4     
191 340      –     –     
133 655     43     4     
 
8 117 767     13     4     
3 166 759      5     1     
4 951 008      8     3     


Schwäbische Stände.
 
Bewilligungen.
Zahlungen.
Reste.
 
fl.
fl. kr. 
fl. kr. 
B. Constanz
107 520 
41 085     26     
66 434     34     
Salmansweil
141 568 
25 527     20     
116 040     40     
Weingarten
53 760 
26 460      –     
27 300      –     
Ochsenhausen
53 760 
21 535      –     
32 225      –     
Weissenau
35 840 
1 905      –     
33 935      –     
Kaisersheim
129 024 
21 080      –     
107 944      –     
Rot
19 712 
8 324     10     
11 387     50     
Schussenried
44 800 
9 271      –     
35 529      –     
Petershausen
10 752 
5 696      –     
5 056      –     
Marchthal
19 712 
8 222     50     
11 489     10     
Elchingen
57 344 
8 340      –     
49 004      –     
Ursin [Irrsee?]
25 088 
13 310     50     
11 777     10     
Ursperg
17 920 
4 690      –     
13 230      –     
Roggenburg
28 672 
7 978      –     
20 694      –     
Wettenhausen
10 752 
1 849      –     
8 903      –     
Buchau
21 504 
2 476     55     
19 027      5     
 
777 728 
207 751     31     
569 769     29     


Schwäbische Grafen und Herren.
 
Bewilligungen.
Zahlungen.
Reste.
 
fl.
fl.
fl.
Hohenzollern
68 096 
710 
67 386 
Fürstenberg
61 824 
3 260 
58 564 
Helfenstein
30 912 
 
30 912 
Oettingen
61 824 
450 
61 374 
Sulz
26 880 
 
26 880 
Montfort
30 464 
 
30 464 
Erbtruchsessen
139 776 
5 376 
134 400 
Fugger
46 560 
41 540 
5 020 
Königseck
37 632 
 
37 632 
Graveneck
8 960 
672 
8 288 
 
512 928 
52 008 
460 920 
[102]
Katholische Reichsstädte.
 
Bewilligungen.
Zahlungen.
Reste.
 
fl.
fl. kr. 
fl. kr. 
Schw. Gmünd
78 848 
12 587     30     
66 260     30     
Ueberlingen
193 536 
10 740      –     
182 796      –     
Pfullendorf
46 592 
–      –     
46 592      –     
Buchhorn
8 960 
100      –     
8 860      –     
Rottweil
125 440 
–      –     
125 440      –     
Wangen
35 840 
3 200      –     
32 640      –     
Weil
26 880 
150      –     
26 730      –     
 
516 096 
26 777     30     
489 318     30     


Mithin betrugen die Bewilligungen aller Bundesstände von 1619 bis Ende 1627: 16 588 903 fl. 32 kr. 6 hl.; die Zahlungen: 6 339 474 fl. 28 kr. 5 hl.; die Reste: 10 249 429 fl. 4 kr. 1 hl.

Beihülfen.
 
fl.
kr.     
hl.     
Papst
1 287 039     
7     
 
Spanien
258 398     
29     
5     
Comthur der Ballei Elsass und Burgund
3 413     
20     
 
Landcomthur zu Allshausen
10 000     
 
 
B. Eichstädt[4]
1 286     
54     
 
B. Augsburg
4 650     
1     
4     
B. Constanz
4 921     
19     
 
B. Passau
620     
34     
4     
B. Freising
5 000     
 
 
Kloster Zwiefalten
2 000     
 
 
     „ Rottenmünster
450     
 
 
     „ S. Ulrich in Augsburg
600     
 
 
     „ Heiligkreuz in Augsburg
150     
 
 
Karthause Buchsheim
300     
 
 
Stadt Köln
20 625     
4     
 
Stadt Aachen
36 435     
50     
 
 
1 635 890     
39     
6     


Leistungen der Baierischen Kreisstände [ausser Baiern].
 
fl.
kr.     
Erzbisthum Salzburg
149 896     
 
Pfalz-Neuburg
43 149     
 
Bisthum Passau
31 025     
44     
     „ Freising
33 408     
 
     „ Regensburg
5 976     
39     
 
263 455     
23     

[103]

 
fl.
kr.     
Uebertrag
263 455     
23     
Stift Berchtesgaden
12584     
 
Kloster S. Emeran zu Regensburg
10 080     
 
     „ Niedermünster daselbst
1 488     
 
     „ Obermünster daselbst
1 360     
 
Landgrafschaft Leuchtenberg
1 280     
 
Grafschaft Haag
8 712     
 
     „ Ortenburg
3 083     
 
Herrschaft Ehrenfels
792     
 
     „ Wolfstein
3 960     
 
     „ Mäxlrein
2 240     
 
Stadt Regensburg
33 632     
 
 
342 666     
23     


Die Gesammtsumme aller Leistungen beträgt also 8 318 031 fl. 31 kr. 4 hl., und wenn man die oben S. 100 erwähnten, unbelegten Leistungen mit 1 248 726 fl. 34 kr. hinzurechnet: 9 566 758 fl. 5 kr. 4 hl.

Hingegen beläuft sich Baierns Quote an den Bundeshilfen auf 5 098 920 fl. und an Kreishilfen auf 255 380 fl., zusammen 5 254 300 fl. Es hat jedoch allein an Geld erlegt:

 
fl.
kr.     
hl.     
Aus Dero propria cassa
4 887 579     
41     
2     
Aus der chfl. münz
5 301 163     
1     
6     
An eingegangnen neuen aufschlagsgefellen
253 905     
14     
3     
An erlegten freiwilligen hilfen
63 175     
17     
2     
An bezalten haagerischen steuergefellen
4 223     
57     
 
Von den empfangenen landschaftsgefellen
2 572 997     
36     
3     
Von den aufgenommenen capitalien
6 829 403     
20     
 
Von den oberenserischen gefellen
1 001 807     
10     
1     
Von den oberpfälzischen gefellen
272 519     
8     
6     
Von der hofzalstuben wegen der craisverwilligung
155 380     
 
 
 
21 342 154     
27     
2     


Mithin hat Baiern allein an Geld über seine Quote hinaus geleistet 16 243 234 fl. 27 kr. 2 hl. und seine Leistungen übertreffen die aller anderen betheiligten Katholiken um 13 024 122 fl. 55 kr. 5 hl. beziehungsweise unter Abrechnung der unbelegten Leistungen anderer um 11 775 396 fl. 21 kr. 5 hl.

1628–1631.

Die Bewilligungen der Rheinischen und Baierischen Stände betrugen 1628 neun Römermonate, 1629 drei, 1630 im Januar drei und 45 580 fl. und im October vierundzwanzig und 1631 siebenundachtzig Monate; die von Constanz je 56 Römermonate, die der anderen schwäbischen Stände für 1628 sechsundfünfzig, für 1629 und 1630 [104] vierundvierzig, für 1631 zweiundsiebzig Römermonate; die der schwäbischen Grafen und Herren für 1628–1630 je 56 Monate ausser den Fuggern, welche entsprechend den Bewilligungen der Stände angeschlagen sind; die der katholischen Reichsstädte endlich betrugen je 56 Monate für 1628–1630 einschliesslich. Dazu kommen noch die Bewilligungen neu eingetretener Bundesstände, welche denen der älteren für die Zeit der Mitgliedschaft entsprechen. Es lässt sich daraus folgendes Gesammtergebniss gewinnen, welches ich nach dem Muster des ersten Theils unseres Bandes zusammenstelle:

Rheinische Stände.
 
Bewilligungen.
Zahlungen.
Reste.
 
fl. kr. 
fl. kr. 
fl. kr. 
Churmainz
455 274      –     
235 950     30     
219 323     30     
Churköln
1 068 682     39     
60 842      –     
1 007 840     39     
Churtrier[5]
298 544      –     
46 000      –     
252 544      –     
B. Speier
134 342      –     
41 000      –     
93 342      –     
B. Worms
80 944     46     
–      –     
80 944     46     
B. Strassburg
143 673     36     
120 870     20     
22 803     16     
B. Basel
16 584     48     
–      –     
16 584     48     
St. Fulda
94 232     48     
65 638      –     
28 594     48     
St. Murbach[6]
16 344     48     
–      –     
16 344     48     
 
2 308 625     25     
570 300     50     
1 738 324     35     


Oberländisches Directorium.
 
Bewilligungen.
Zahlungen.
Reste.
 
fl. kr. 
fl.
fl. kr. 
B. Bamberg
372 360      –     
87 120 
285 240      –     
B. Würzburg
498 306      –     
202 476 
295 830      –     
B. Eichstädt
262 842      –     
76 688 
186 154      –     
B. Augsburg
223 140      –     
85 690 
137 450      –     
St. Kempten
52 021     30     
22 809 
29 212     30     
St. Ellwangen
45 175     30     
20 672 
24 503     30     
Deutschmeister[7]
142 572     31     
45 408 
97 164     31     
 
1 596 417     31     
540 863 
1 055 554     31     
[105]
Schwäbische Stände.
 
Bewilligungen.
Zahlungen.
Reste.
 
fl.
fl. kr. 
fl. kr. 
B. Constanz
53 760 
5 333     20     
48 426     40     
Salmansweil
54 352 
–      –     
54 352      –     
Weingarten
20 640 
3 025      –     
17 615      –     
Ochsenhausen
25 600 
1 440      –     
24 160      –     
Weissenau
13 760 
–      –     
13 760      –     
Kaisersheim
49 526 
1 000      –     
48 526      –     
Rot
7 568 
968      –     
6 600      –     
Schussenried
17 200 
–      –     
17 200      –     
Petershausen
4 118 
–      –     
4 118      –     
Marchthal
7 568 
–      –     
7 568      –     
Elchingen
22 006 
–      –     
22 006      –     
Ursin
9 632 
1 460      –     
8 172      –     
Ursperg
6 880 
400      –     
6 480      –     
Roggenburg
10 928 
–      –     
10 928      –     
Wettenhausen
4 128 
–      –     
4 128      –     
Buchau
8 256 
800      –     
7 456      –     
 
315 922 
14 426     20     
301 495     40     


Schwäbische Grafen und Herren.
 
Bewilligungen.
Zahlungen.
Reste.
 
fl. kr. 
fl.
fl. kr. 
Hohenzollern
25 536      –     
 
25 536      –     
Fürstenberg
23 184      –     
 
23 184      –     
Helfenstein
11 592      –     
 
11 592      –     
Oettingen
23 184      –     
774 
22 410      –     
Sulz
10 080      –     
 
10 080      –     
Montfort
11 424      –     
 
11 424      –     
Truchsessen
52 416      –     
 
52 416      –     
Fugger
301 395     30     
10 200 
291 195     30     
Königseck
14 112      –     
 
14 112      –     
Graveneck
3 360      –     
 
3 360      –     
 
476 283     30     
10 974 
465 309     30     


Katholische Reichsstädte.
 
Bewilligungen.
Zahlungen.
Reste.
 
fl.
fl.
fl.
Schw. Gmünd
29 568 
 
29 568 
Ueberlingen
72 576 
625 
71 951 
Pfullendorf
17 472 
 
17 472 
Buchhorn
3 360 
 
3 360 
Rottweil
47 040 
3 800 
43 240 
Wangen
13 440 
 
13 440 
Weil
10 080 
 
10 080 
 
193 536 
4 425 
189 111 


[106] Eine Beihilfe leistete nur noch Kloster Zwiefalten i. J. 1628 mit 1310 fl. 50 kr. Vom Papste, Spanien und den anderen oben S. 102 aufgezählten, sowie von den Baierischen Kreisständen wurde nichts mehr geleistet.

Baierns Quote in den Jahren 1628–1631 betrug 1 054 942 fl. Es leistete vom 1. Januar 1628 bis 1. Mai 1631 in Geld und Kriegsbedarf 1 273 102 fl. 44 kr. 2 hl.

Die Bewilligungen der katholischen Stände betrugen 4 890 784 fl. 26 kr., die Leistungen 1 142 300 fl., die Reste 3 749 795 fl. 16 kr.

Für die Zeit von 1619–1631 Mai betrugen also die Leistungen aller Katholiken nebst den protestantischen Ständen des Baierischen Kreises, Ortenburg und Regensburg, 9 459 020 fl. 41 kr. 4 hl. beziehungsweise [vgl. oben S. 103] 10 707 747 fl. 15 kr. 4 hl., die Leistungen Baierns dagegen 22 615 257 fl. 11 kr. 4 hl., und der Ueberschuss derselben über seine Quote belief sich auf 16 461 395 fl. 11 kr. 4 hl.

In diesen Zahlen bietet sich ein neuer Beweis, dass die Wirksamkeit der Liga vor allem von Maximilian ausging und dass er die Kräfte seines Landes auf’s äusserste für den Katholicismus und die Reichsverfassung anstrengte, die anderen katholischen Stände und der Papst selbst dagegen an Eifer weit hinter ihm zurückstanden. Die Restanten der Ersteren, welche 13 999 224 fl. 20 kr. 1 hl. betrugen, würden, wenn sie bezahlt worden wären, wohl hingereicht haben, um dem Kampfe Tilly’s gegen Gustav Adolf i. J. 1630 und im Anfange von 1631 eine andere Gestalt zu geben. Aber die geistlichen Herren wollten nicht glauben, was Maximilian ihnen seit der Aufrichtung der Liga so oft gepredigt hatte, dass es besser sei, Hab und Gut für die Abwehr der Feinde einzusetzen, als es denselben zur Beute fallen zu lassen. Die Schweden hoben die der Ligakasse vorenthaltenen Restanten mit wucherischem Zinseszins ein.

F. Stieve.     

Anmerkungen

  1. D. h. Seite.
  2. So zahlt der Kurfürst von Mainz im Juni und im September 1620 den Jesuiten zu Köln je 10 000 fl. für den Herzog von Baiern, welcher seinerseits den Betrag an der Quota von Mainz in die Bundeskasse abzahlt.
  3. Im Mai 1620 gilt der Reichsthaler 2 fl. 8 kr, am 15. Juni 2.15, am 30. d. Mts. 2 fl. 8, am 20. Mai 1621 2 fl. 50 und 2 fl. 30, 15. August 1624 2 fl.; 1622 stieg der Rthr. von 2.50 auf 9; der Goldgulden galt am 15. Juni 2 fl. 33; 31. März 1622 10 fl.
  4. Nach Vermerken in den späteren Rechnungen erfolgten die Beihülfen der fünf hier genannten Bisthümer aus der Decimation ihrer Geistlichkeit.
  5. Auf einem einliegenden Zettel ist in Bezug auf mehrere Zahlungsposten Triers aus 1619–27 die Vermuthung oder die bestimmte Behauptung ausgesprochen, dass sie doppelt angesetzt oder nur aus Versehen eingerückt seien. In der Rechnung selbst ist bemerkt, dass Trier noch 11 008 Rthlr. anrechnen wolle, welche von den Bundesständen noch nicht genehmigt seien.
  6. Hier sind die Bewilligungen von 1631 nicht in Ansatz gebracht.
  7. Die Fugger fehlen diesmal hier und sind ganz zu den Schwäbischen Grafen und Herren eingereiht.