Das Denkmal bei Abach
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Abach, unfern Regensburg, mit seinem Römerthurm, liegt im Mittelpunkte einer reichen Landschaft. Die Donau, von ungeheuren Felsenmassen aufgehalten, macht daselbst eine rasche Wendung gegen Norden und bildet zwei Thäler, die zu den schönsten gehören, welche der Strom durchrauscht. In frühern Zeiten wand sich ein schmaler, kaum sechs Fuß breiter Fahrweg an dem thurmhohen Ufer hin, und Fälle waren so selten nicht, daß Wagen mit Roß und Führer hinab in die Fluthen stürzten. Manches eingehauene Kreuz gab davon Zeugniß, und die an den gefährlichsten Stellen aufgerichteten Heiligen- und Marienbilder konnten nicht helfen. – Vor 70 Jahren, unter dem Bayern-Herzog Carl Theodor, wurde die Felswand bis zu einer Höhe von 180 Fuß weggesprengt, und aus dem halsbrechend-engen Pfade entstand eine breite, sichere Chaussee. Die Leitung des Baus besorgte der Ingenieuroberst Riedel, und die Dankbarkeit der Umwohner, an deren Spitze ein Graf von Torring trat, setzte jenem und dem Fürsten, der das Werk angeordnet, das schöne, einfache Denkmal. – „Furchtbar ist der Strom“, hieß es sonst, „er dürstet nach Blut und will jährlich sein Opfer.“ Jetzt zieht er in stiller Majestät am Fuße des gebändigten Gnomen hin. – Nicht weit von diesem Denkmal ist die interessante Stelle, wo der Kanal mündet, welcher den Main mit der Donau zusammenknüpft und Carls des Großen Idee verwirklicht.