Das Eichendorf-Denkmal

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Unbekannt
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Das Eichendorf-Denkmal
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 21, S. 355
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[355] Das Eichendorff-Denkmal. Am 2. Mai wurde in Neiße ein Denkmal des Dichters Eichendorff in Gegenwart der königlichen und städtischen Behörden, der Offiziere der Garnison, der Geistlichkeit beider Konfessionen und eines überaus zahlreichen Publikums enthüllt. Das Denkmal ist ein Werk des Bildhauers Seeger. Auf Stufen von hellgrauem Granit erhebt sich ein schlankes Postament von dunkelgrauem Syenit aus dem Fichtelgebirge, und dieses trägt die vorzüglich gelungene Bronzebüste des Dichters und an der Vorderseite die Inschrift „Joseph von Eichendoff 1788/1857“, umrahmt von einem bronzenen Eichenkranze mit Harfe und dem Eichendorffschen Familienwappen. Der nach ihm benannte Platz, auf dem das Denkmal steht, liegt am Ende der Friedrichsstadt; zur Rechten erhebt sich das Haus, in welchem der Dichter gestorben; vor sich hat man den Blick auf das grünende Glacis und den Jerusalemer Friedhof, auf dem der Dichter und seine Gattin die letzte Ruhestätte gefunden haben.

Wir haben erst vor kurzem am Jubiläumstag des Dichters seine Bedeutung gewürdigt. Dieselbe wurde auch in der Festrede des Justizraths Grauer dargelegt, welcher hervorhob, daß Eichendorff der einzige romantische Dichter sei, der noch wirklich im Geiste unseres Volkes lebe und das romantische Element bis in die neueste Zeit hinübergerettet habe. Einen Genossen hat indeß der schlesische Lyriker unter den Romantikern, dem man den gleichen Ruhm nicht bestreiten darf: Das ist der geniale Dramatiker Heinrich v. Kleist, der Dichter des „Käthchen von Heilbronn“ und des „Prinzen von Homburg“.