Das Honorar

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Textdaten
Autor: Walther Kabel
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Titel: Das Honorar
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aus: Neues Deutsches Familienblatt, Jahrgang 1912, Heft 24, S. 190
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Erscheinungsdatum: 1912
Verlag: W. Kohlhammer
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Erscheinungsort: Stuttgart
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Quelle: Commons
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[190] Das Honorar. Ein reicher Pastetenfabrikant in Paris war von einem Arzte von einem hartnäckigen Leiden glücklich geheilt worden. Einige Zeit nach seiner Genesung machte der dankbare Patient dem Doktor einen Besuch und bot ihm eine in einer kostbaren Porzellanschale liegende Gänseleberpastete zum Geschenk an. Der Arzt aber fürchtete, wenn er das Geschenk annähme, müsse er seine Honorarforderung ermäßigen. Er lehnte die Pastete ab, trotzdem der andere ihn sehr dringend bat, sie anzunehmen. Es sei gegen seine Grundsätze, sich beschenken zu lassen. Der Fabrikant merkte jedoch sehr wohl den Hintergedanken des Doktors. Seine bisherige Liebenswürdigkeit verwandelte sich in auffallende Kälte. „Wieviel bin ich an Honorar schuldig?“ fragte er kurz. „1200 Franken.“ Da nahm der Fabrikant sein Messer aus der Tasche, schnitt die Pastete in der Mitte durch, holte eine silberne Kapsel heraus und brachte aus dieser zwei Tausendfrankenscheine zum Vorschein. „Bitte, geben Sie mir achthundert Franken heraus!“ sagte er kalt zu dem Doktor, der seinen Ärger jetzt kaum verbergen konnte.

W. Kl.