Zum Inhalt springen

Das Lied der Waise

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Rainer Maria Rilke
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Das Lied der Waise
Untertitel:
aus: Das Buch der Bilder
2. Buch Teil 12, S. 140
Herausgeber:
Auflage: Zweite sehr vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1906
Verlag: Axel Junker Verlag
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin / Leipzig, Stuttgart
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons,
E-Text von eLib Austria Projekt
Kurzbeschreibung:
Signatur ÖNB 665257-B.Neu-Mag
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


[140]
Das Lied der Waise


Ich bin Niemand und werde auch Niemand sein.
Jetzt bin ich ja zum Sein noch zu klein;
aber auch später.

Mütter und Väter,

5
erbarmt euch mein.


Zwar es lohnt nicht des Pflegens Müh:
ich werde doch gemäht.
Mich kann keiner brauchen: jetzt ist es zu früh
und morgen ist es zu spät.

10
Ich habe nur dieses eine Kleid,

es wird dünn und es verbleicht,
aber es hält eine Ewigkeit
auch noch vor Gott vielleicht.

Ich habe nur dieses bischen Haar

15
(immer dasselbe blieb),

das einmal Eines Liebstes war.

Nun hat er nichts mehr lieb.