Das Pape-Denkmal für Brilon
[642] Das Pape-Denkmal für Brilon. (Zu dem Bilde S. 643.) Um das Zustandekommen des Bürgerlichen Gesetzbuchs, das demnächst dem Bau der deutschen Einheit als gewaltiger Eckstein eingefügt werden soll, hat sich Geheimrat Heinrich Eduard Pape unvergeßliche Verdienste erworben. Er war der Vorsitzende der mit der Ausarbeitung des Gesetzbuchs beauftragten Kommission, nachdem er schon früher an der
[643]Ausarbeitung des Deutschen Handelsgesetzbuchs, der neuen preußischen Civilprozeßordnung, der Civilprozeßordnung für den Norddeutschen Bund hervorragenden Anteil gehabt hatte. Von 1870 bis 1879 war er Präsident des Reichsoberhandelsgerichts. Er starb am 11. September 1888 zu Berlin als Mitglied des preußischen Staatsrats. Am 13. September d. J. wurde dem hochverdienten Juristen zu Brilon in Westfalen, wo er 1816 am gleichen Tage zur Welt kam, ein Denkmal errichtet. Dasselbe ist nach dem Entwurfe des Regierungsbaumeisters Karl Moritz in Köln zur Ausführung gelangt und trägt in seinem architektonischen Aufbau dem altertümlich malerischen Charakter des künftigen Standorts des Denkmals vor dem Briloner Rathause Rechnung. Hinter der Bronzefigur Papes, nach der Modellskizze des Bildhauers Arnold Künne in Berlin, wird sich eine mit symbolischen Ornamenten geschmückte Spitzsäule erheben, an deren Unterbau sich beiderseits eine Bogenstellung mit davorstehender Sitzbank anlehnt. Pape ist auf einem antiken Sessel sitzend dargestellt, wie an einer von ihm geleiteten Beratung teilnehmend. Zu seinen Füßen liegen zwei Folianten, das „Bürgerliche Gesetzbuch“ und das „Handelsgesetzbuch“.