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Das erste deutsche Mädchengymnasium

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Textdaten
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Titel: Das erste deutsche Mädchengymnasium
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 38, S. 647
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[647] Das erste deutsche Mädchengymnasium wurde, dem Wiener Vorgang folgend, am 16. September d. J. in Karlsruhe eröffnet. Eine Reihe von tüchtigen Lehrern ist für das Unternehmen gewonnen, der Lehrplan schließt sich genau demjenigen des Knabengymnasiums an, da er das gleiche Ziel, Reife zur Universität, bezweckt.

Der Eintritt erfolgt mit 12 Jahren, nachdem der dreijährige Besuch einer höheren Töchterschule vorausging, Die erste Klasse des Gymnasiums entspricht der Untertertia, sie ist als Uebergangsklasse gedacht, in der Latein und Mathematik als neue Fächer erscheinen, wird aber gerade darum an die Lernkraft der Schülerinnen starke Ansprüche stellen. Indessen sucht man hier durch die Art der Unterrichtsertheilung Vorsorge zu treffen: die Schulstunden fallen sämtlich auf den Nachmittag, so daß die Vormittage sowohl für häusliche Beschäftigung als für die Schularbeiten frei sind, somit das gesundheitsschädliche Arbeiten in die Nacht hinein völlig vermieden wird. Auf diese Weise und mit Hilfe der sechs wöchentlichen Turnstunden läßt sich hoffen, daß von Ueberanstrengung der jugendlichen Schülerinnen keine Rede sein und daß es gelingen wird, ihnen die für den künftigen Erwerb nothwendige gründliche und ernsthafte Bildung ohne Schaden für ihr körperliches Gedeihen zu geben.

Die Gründer der Anstalt hoffen, daß in sechs Jahren, wo die ersten Abiturientinnen das Gymnasium verlassen, die Universitätsthore ihnen geöffnet sein werden, und nach dem heutigen Stand der Frage kann man zugeben, daß dies nicht ausgeschlossen ist. B.