Das junge Mädchen
Ein junger Mensch sprach einen wackern Mann
Durch einen guten Freund um seine Tochter an.
Der Alte, der sein Kind noch nicht versprechen wollte
War dennoch ungemein erfreut,
Daß er bey ihm zu Tische bleiben sollte.
Die Tochter, ob sich gleich der Vater sehr verstellt,
Erräth die Sache bald. Was? fängt sie an zu schliessen,
Ein fremder Herr, den man zu Tische gleich behält,
Allein umsonst bückt er sich nicht so tief vor mir.
Ist auch der gute Freund wohl meinetwegen hier?
Der Fremde hofft, es soll ihm noch gelingen,
Und wagt es bey dem Glase Wein,
Mein Herr! fiel ihm der Vater ein,
O! denken Sie doch nicht, daß ich zu hart verfahre:
Mein Kind kann wirklich noch nicht freyn,
Sie ist zu jung; sie ist erst vierzehn Jahre.
Und trug ein Essen auf. Was? fieng sie an zu schreyn,
Ich sollt erst vierzehn Jahre seyn?
Nein, vierzehn Jahr und sieben Wochen.
Das weis ich nicht; doch nein, ich wills nur sagen:
Denn unter denen, die mich fragen,
Da könnten wohl selbst junge Mädchen seyn;
Die zu beruhigen, will ichs aufrichtig sagen: