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Delphine

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Rainer Maria Rilke
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Titel: Delphine
Untertitel:
aus: Der neuen Gedichte anderer Teil, S. 4
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1918
Verlag: Insel-Verlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Österreichische Nationalbibliothek
Kurzbeschreibung:
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fertig
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DELPHINE


Jene Wirklichen, die ihrem Gleichen
überall zu wachsen und zu wohnen
gaben, fühlten an verwandten Zeichen
Gleiche in den aufgelösten Reichen,

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die der Gott, mit triefenden Tritonen,

überströmt bisweilen übersteigt;
denn da hatte sich das Tier gezeigt:
anders als die stumme, stumpfgemute
Zucht der Fische, Blut von ihrem Blute

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und von fern dem Menschlichen geneigt.


Eine Schar kam, die sich überschlug,
froh, als fühlte sie die Fluten glänzend:
Warme, Zugetane, deren Zug
wie mit Zuversicht die Fahrt bekränzend,

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leichtgebunden um den runden Bug

wie um einer Vase Rumpf und Rundung,
selig, sorglos, sicher vor Verwundung,
aufgerichtet, hingerissen, rauschend
und im Tauchen mit den Wellen tauschend

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die Trireme heiter weitertrug.


Und der Schiffer nahm den neugewährten
Freund in seine einsame Gefahr

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und ersann für ihn, für den Gefährten,

dankbar eine Welt und hielt für wahr,

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daß er Töne liebte, Götter, Gärten

und das tiefe, stille Sternenjahr.