Den Frauen
Wer kann ohne Liebe singen?
Ohne sie die Muse flieht;
Ohne Liebe kann’s nicht klingen,
Ohne Liebe giebt’s kein Lied.
Von des Ritters Kampf und Muth
Nur, weil er dem Schutz der Schönen
Redlich weihte Kraft und Blut.
Bei dem Wein und von dem Weine
Doch er denkt dabei die Eine,
Denkt an seines Herzens Stern.
Bald in trübe Nacht versunken
Ist des Sängers Ton beim Wein,
Über ihm den Sternenschein.
Aus des Erdenballes Räumen
Singt sich Sehnsucht gern hinaus;
Doch nur Lieb’ in schönen Träumen
Lohnt den Sänger schöner Dank;
Heute ruft im Rosenglanze
Uns die Liebe zum Gesang.
Ist des Herzens Stern uns nah;
Dürfen nicht blos davon träumen,
Unser Himmel ist schon da.
Nimmer soll uns Liebe ferne,
Bleibet unsers Lebens Sterne,
Unser Bild im Sang und Wein;
Das, als Lebensquell des Schönen,
Unsers Muthes Kraft beschwingt,
Unsrer Lieder Lust erklingt.
Sorgt so in den Erdenräumen
Ferner, ihr geliebten Frau’n,
Daß wir Sänger nicht blos träumen,