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Der Bettler (Gellert)

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Textdaten
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Autor: Christian Fürchtegott Gellert
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Titel: Der Bettler
Untertitel:
aus: Sämmtliche Schriften. 1. Theil: Fabeln und Erzählungen, Erstes Buch. S. 44
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1769
Verlag: M. G. Weidmanns Erben und Reich und Caspar Fritsch
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck 1746/48
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[44]
Der Bettler.


Ein Bettler kam mit bloßem Degen
In eines reichen Mannes Haus,
Und bat sich, wie die Bettler pflegen,
Nur eine kleine Wohlthat aus.

5
Ich, sprach er, kenn ihr christlich Herze;

Sie sorgen gern für andrer Heil,
Und nehmen mit gerechtem Schmerze
An Ihres Nächsten Elend Theil.
Ich weis, mein Flehn wird sie bewegen!

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Sie sehn, ich fordre nichts mit Unbescheidenheit;

Nein, ich verlasse mich (hier wies er ihm den Degen,)
Allein auf ihre Gütigkeit.



Dieß ist die Art lobgieriger Scribenten,
Wenn sie um unsern Beyfall flehn;

15
Sie geben uns mit vielen Complimenten

Die harte Fordrung zu verstehn.
Der Autor will den Beyfall nicht erpressen;
Nein, er verläßt sich bloß auf unsre Billigkeit;
Doch daß wir diese nicht vergessen,

20
So zeigt er uns zu gleicher Zeit

In beyden Händen Krieg und Streit.