Der Breiteberg bei Bertsdorf
Den Besuchern des Zittauer Gebirges ist das waldumrahmte Dorf Bertsdorf, das seit einer Reihe von Jahren Station der Bahnlinie Zittau–Oybin ist, bekannt. Es liegt dieser liebliche Ort in einem von Westen nach Osten sich herabsenkenden Tale, welches der Dorfbach, der bei Hörnitz in die Mandau fällt, durchfließt. Bertsdorf zieht sich auf beiden Seiten dieses Baches über eine Stunde lang hin. Nach Norden, Westen und Süden zu umgeben das Dorf sanfte Anhöhen, welche fruchtbare Aecker tragen, hie und da aber auch mit waldigen Berggipfeln abschließen. Unter diesen Anhöhen zeichnet sich der nordwestlich nach Hainewalde zu gelegene Breiteberg aus, welcher eine weite und schöne Aussicht den Besuchern gewährt. Auch die Sage umschwebt diesen Berg. An dem Abhange des Breiteberges befindet sich nach Bertsdorf zu eine Quelle. Dieselbe bezeichnet der Volksmund als den Querxborn. Die Sage erzählt von diesem Quell folgendes:
Im Breiteberge wohnten in alter Zeit Zwerglein, Querxe genannt. Diese kamen oftmals aus dem Berge hervor, und zwar benutzten sie als Aus- und Eingangstür jene Quelle. Sie trieben dann allerlei Kurzweil. Die Querxe vermochten sich mit Hilfe von Nebelkappen unsichtbar zu machen, und wen die Querxe begünstigten, dem liehen sie bisweilen eine Nebelkappe. Als aber nach dem Einzuge des Christentums Gotteshäuser in den umliegenden Dörfern sich erhoben und die ersten Glocken läuteten, da hielten es die Querxe in dem Breiteberge nimmer aus. Der starke Schall der ringsum tönenden Glocken störte sie so sehr, daß die Querxe eines Tages den Breiteberg und die Gegend von Bertsdorf und Oybin verließen. Sie wanderten nach dem benachbarten Böhmerlande aus. –