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Der Deserteur (Klabund)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Pfeil Der Titel dieser Seite ist mehrdeutig. Für das gleichnamige Gedicht von Rudolf Lavant siehe Der Deserteur.
Textdaten
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Autor: Klabund
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Titel: Der Deserteur
Untertitel:
aus: Dragoner und Husaren. Die Soldatenlieder von Klabund. S. 8–9
Herausgeber:
Auflage: 5. Tausend
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1916
Verlag: Georg Müller
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Erscheinungsort: München
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
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[8]
Der Deserteur


Nun hat man mich erschossen,
Ich bin ein Deserteur.
Mein Blut ist rot geflossen
Ueber die grüne Wiese her.

5
Hört Ihr mein Herz noch ächzen?

Gibt es Euch keinen Stich?
Die Raben, welche krächzen,
Haben Hunger auf mich. –

Ich habe ein Mädchen geliebet

10
In einer fernen Stadt,

Nun ist der Traum zerstiebet,
Der mich beseligt hat.

Ich bin des Nachts entwichen,
Und bin zu ihr entflohn.

15
Die Patrouille kam gestrichen:

Bist du schon da, mein Sohn?

Du hast den Eid gebrochen,
So tritt in unsre Reihn. –
Ich hab’s meinem Mädchen versprochen,

20
Heut nacht bei ihr zu sein! –


Und hast du’s ihr geschworen,
Was hältst du auch den Schwur?
Du bist umsonst geboren
Und eine Leiche nur.

25
[9]
Man kann nicht Treue bewahren

Dem König und seinem Mädchen zugleich.
Bald wirst du zur Hölle fahren
Oder zum Himmelreich …