Der Hahn von Gallien hat gekräht!
Der Hahn von Gallien hat gekräht;
Wacht auf!
Reibt Euch die Augen, eh’s zu spät,
Wacht auf!
Und ihm sein falsches Spiel geräth,
Wacht auf, wacht auf, wacht auf!
Du Kaiseraar, Du Königsaar,
Wach auf!
Wach auf!
Laß Deine Schwingen leuchten klar,
Das Vaterland ist in Gefahr,
Wach auf, wach auf, wach auf!
Wach auf!
Schäum’ in’s Gebiß, Du Kampfgenoss’,
Wach auf!
Beiß in die Zügel, beiß in’s Schloß,
Wach auf, wach auf, wach auf!
Heb’ Deine Tatzen, Kattenleu,
Wach auf!
Brüll’ um das ganze Truggebäu,
Zeig Dich dem Rechte Deutschlands treu,
Die alte Ehre, mach’ sie neu,
Wach auf, wach auf, wach auf!
Du weißer Falk, wohlauf zum Stoß,
Aus Deiner Wälder grünem Schooß
Wach auf!
Schieß in die Luft und mach’ Dich los,
Es dünken kleine Kräh’n sich groß –
Du Bär von Bernburg, alt und braun,
Wach auf!
Dein Brummen wird die Welt erbau’n,
Wach auf!
Das soll dem Hahn die Federn krau’n,
Wacht auf, wacht auf, wacht auf!
Nun kräh’ Du nur am Seinestrand,
Wacht auf!
Wacht auf!
Und hebt die Hand, zum Streit bemannt
Für Freiheit, Recht und Vaterland,
Wacht auf, wacht auf, wacht auf!
- ↑ Von unserm Mitarbeiter Jul. Rodenberg, der soeben unter dem Titel: „Deutsche Antwort auf die welsche Frage“ ein Heft politischer Gedichte bei C. Rümpler in Hannover erscheinen ließ. D. Redakt.