Der Hund aus der Pfennigschenke
Der Hund aus der Pfennigschenke.
Es ging, was Ernstes zu bestellen,
Ein Wandrer seinen stillen Gang,
Als auf ihn los ein Hund, mit Bellen
Und Rasseln vieler Halsbandschellen,
Er, ohne Stock und Stein zu heben,
Noch sonst sich mit ihm abzugeben,
Hob ruhig weiter Fuss und Stab,
Und Kliffklaff liess vom Lärmen ab.
Flink, wohlgemut, keck und verwegen,
Ein Herrchen Krauskopf her spaziert.
Kliffklaff setzt an, und hoch tuschiert
Hält von dem Hunde sich das Herrchen.
Fängt mit dem Klaffer Händel an,
Greift fix nach Steinen in die Runde
Und schleudert, was er schleudern kann,
Und flucht und prügelt nach dem Hunde.
Zerrt bald an meines Herrchens Rocke,
Bald an dem Degen, bald am Stocke,
Beisst endlich gar ihm in das Bein,
Und bellt so wütig, dass mit Haufen
Zu Fenstern und zu Thüren laufen.
Die Buben klatschen und juchhein
Und hetzen gar noch obendrein.
Nun fing sichs Herrchen an zu schämen,
Er musste sachte sich bequemen,
Um dem Halloh sich zu entziehn,
Wohl fürbass seinen Weg zu nehmen
Und einzustecken Hohn und Schmach.
Und alle Klaffkonsorten klafften
Noch weit zum Dorf hinaus ihm nach.
Dies Fabelchen führt Gold im Munde:
Weicht aus dem Recensentenbunde!
(1748-1794.)