Der Leichtsinn

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Textdaten
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Autor: Christian Fürchtegott Gellert
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Titel: Der Leichtsinn
Untertitel:
aus: Sämmtliche Schriften. 1. Theil: Fabeln und Erzählungen, Drittes Buch. S. 292
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1769
Verlag: M. G. Weidmanns Erben und Reich und Caspar Fritsch
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck 1746/48
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[292]
Der Leichtsinn.


Der Leichtsinn, wie die Fabel sagt,
Die Fabel aus den goldnen Jahren,
Ward von den Menschen einst verjagt,
Weil alle seiner müde waren.

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Er floh zum Zevs, und bat um Aufenthalt.

Kaum sah Mercur die lustige Gestalt,
So fühlt er schon die Pflicht, dem Flüchtling beyzuspringen.
„So will dich alle Welt verdringen?
Du dauerst mich. Komm, hüpf auf meine Schwingen!

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Ich hoffe dich gut anzubringen.

Komm, Paphos sey dein Aufenthalt!“
Schnell bracht er ihn zur Venus kleinem Knaben.
Hier, Gott Cupido, fieng er an,
Schickt Ihnen Zevs den angenehmsten Mann,

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Der schärfer, als Sie, sehen kann;

Sie sollen ihn zu Ihrem Führer haben.
Der Leichtsinn trat sein Amt mit Eifer an,
Das Amt, der Liebe vorzutraben,
Und soll, wie die gedachte Fabel spricht,

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Von dieser Zeit an, seine Pflicht

Sehr selten unterlassen haben.