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Der Mann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Ernst Moritz Arndt
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Titel: Der Mann
Untertitel:
aus: Gedichte. Vollständige Sammlung.
Seite 189–190
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1860
Verlag: Weidmannsche Buchhandlung
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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[189]

Der Mann.
1811.

     Brauset, Winde! schäume Meer!
Mir im Herzen braust es mehr;
Schlage, Unglückswetter, ein!
Muth will trotzig oben sein.

5
     Schwillt die Fluth ins Himmelshaus,

Keine Anker wirft er aus;
Schmettern Blitze höllentief,
Blickt sein freies Aug nicht schief.

[190]

     Freudig schießt er auf Gefahr,

10
Wie auf Raub der Sonnenaar,

Stürzt mit Wangen frisch und roth
Kühn hinein in tiefsten Tod.

     Froh für Recht und Vaterland
Faßt das Eisen seine Hand,

15
Für das Laster feig und feil

Wird sein Mund ein Donnerkeil.

     Seine Loosung heißet Gott,
Darum ist die Welt ihm Spott;
Freiheit klingt sein Feldgeschrei,

20
Darum haßt er Tyrannei.


     O wie selig ist der Mann,
Der in Wahrheit sagen kann:
Du, Gefahr, bist meine Braut,
Treue, du mir angetraut!

25
     O wie selig ist der Mann,

Der in Wahrheit sagen kann:
Muth, du bist mir Sonnenschein,
Muth, du bist mir edler Wein!

     Sonnenschein behält sein Licht,

30
Saft der Reben altet nicht:

So erlischt nicht kühner Muth,
So erbleicht nicht Heldenblut.

     Will die Welt zu Scheitern geh’n,
Muth bleibt fest und ruhig steh’n;

35
Ja, fällt selbst der Himmel ein,

Muth wird Gott mit Göttern sein.