Der Mittellandkanal

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Autor: Emil Jung
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Titel: Der Mittellandkanal
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 19, S. 612 a
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[612 a] Der Mittellandkanal. Durch den Mittellandkanal soll die so nötige Verbindung zwischen den Wasserstraßen des Ostens und Westens in Preußen hergestellt werden. Im besonderen soll der geplante Schifffahrtsweg den Dortmund-Ems-Kanal mit der Elbe verbinden. Nach dem Plan der Regierung würde der Kanal bei Bevergern nördlich von Münster beginnen und in östlicher Richtung über Bramsche, Lauenhagen, Hannover, Gifhorn, Oebisfelde, Neuhaldensleben und Wolmirstedt die Elbe östlich von Heinrichsberg, gegenüber dem Ihlekanal, erreichen. Um seine Verbindung mit dem Rhein zu erlangen, ist der Dortmund-Rhein-Kanal geplant, welcher in der Nähe von Herne aus dem Dortmund-Ems-Kanal abzweigen und bis zum Rhein in der Gegend von Laar unter dem Namen Emscherthalkanal geführt werden soll.

Uebersichtskarte des Mittellandkanals.

Der Mittellandkanal selbst würde nicht weniger als neun Seitenkanäle: von Bramsche nach Osnabrück, von dem Weserkreuzungspunkt nach Minden, von Lauenhagen nach Stadthagen, von Hannover nach Linden, von Misburg nach Hildesheim, von Großsteinwedel nach Lehrte, von Immensen nach Peine, von Gifhorn nach Braunschweig und von Heinrichsberg nach Magdeburg entsenden.

Die den Hauptkanal durchquerenden Flüsse beabsichtigt man in Brückenkanälen zu überschreiten, Eisenbahnen und andere Wege werden auf Brücken übergeführt. Da die Weser hauptsächlich den Kanal speisen soll, so wird bei Rintelen ein Zubringer abgeleitet werden, der, das Wesergebirge in Stollen durchschneidend, über Bückeburg den Kanal bei Frille erreicht. Die gesamte Länge des Mittellandkanals wird 325 km betragen, die Sohlbreite 18, die Spiegelbreite 33 und die Tiefe 2,50 m. Trotz der bedeutenden Länge des Kanals sind Steigungen und Gesälle nur unbedeutend. Von Bevergern an bleibt der Wasserspiegel auf 173 km Länge 49,80 m ü. M. und erreicht bei Misburg die Scheitelhöhe von 56,60 m, die er auf 92 km beibehält. Die Höhe von Misburg wird mit Hilfe einer Schleuse überwunden, während drei auf 48 km verteilte Schleusen den Abstieg bis Wolmirstedt bewerkstelligen. Dann folgen für den nördlichen Arm noch zwei Schleusen und eine Abschlußschleuse und für den Magdeburger Arm eine Abschlußschleuse. Alle diese Schleusen sollen eine Länge von 67, eine Thorweite von 8,60 m erhalten.

Die Baukosten der Hauptlinie sind auf 125, der genannten Seitenkanäle auf 42,7 Millionen Mark berechnet. Der jährliche Verkehr auf allen Linien wird auf 31/2 Millionen Tonnen geschätzt. Emil Jung.