Der Sohn des Volkes
„Im stillen Dorfe war’s, wo ich geboren,
Wo unter’m Strohdach meine Wiege stand;
Drum hab’ ich Treu dem biedern Volk geschworen,
Bei dem mir meine Jugendzeit entschwand.
Des armen Herdes kümmerliche Flamme,
Sie sind das Schönste, was ich früh empfing:
Es ist mein Stolz, daß ich vom Volke stamme!
Die Pflugschaar lernt’ ich als ein Heil’ges ehren
Sie ist das Werkzeug, Tausende zu nähren,
Wenn sie die Felder segensvoll berührt.
Die Arbeit ist es, der mein Preis erklingt,
Und drum den Müßigang ich laut verdamme,
Es ist mein Stolz, daß ich vom Volke stamme!
Es ist mein Stolz, als Bruder Dich zu nennen,
Der Du das Feld behütet und bebaut;
Im finstern Sturm und bei der Sonne Brennen
Ich weihe doch Dir meiner Liebe Flamme;
Nur wer nichts thut, ist für mein Herz zu schlecht
Es ist mein Stolz, daß ich vom Volke stamme!
Wohnt auch die Kraft, der Jetztzeit ganzes Leid
Zu Freud’ und Freiheit siegend einst zu wenden;
Drum ruf’ ich’s meinen Brüdern: seid bereit!
Den Bruder, der das Bruderwort verstand,
Mich knüpft an Euch ein unzertrennlich Band:
Es ist mein Stolz, daß ich vom Volke stamme!“