Der Teufelsdamm im Naugarder See

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Textdaten
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Autor: Jodocus Donatus Hubertus Temme
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Titel: Der Teufelsdamm im Naugarder See
Untertitel:
aus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. S. 276–277
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1840
Verlag: Nicolaische Buchhandlung
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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234. Der Teufelsdamm im Naugarder See.

Wenn das Wasser in dem See bei Naugard ruhig ist, so sieht man darin einen Damm, der bis gerade in die Mitte des Sees hineingeht. Derselbe soll auf folgende [277] Weise entstanden seyn. Es lebte vor Zeiten einmal in der Gegend ein Schäfer, der mit dem Teufel einen Contrakt gemacht hatte, daß dieser einen Damm durch den ganzen See bauen sollte. Der Schäfer mußte dem Teufel dafür eins von seinen Kindern versprechen. Er mußte den Damm aber in einer einzigen Nacht fertig machen, und der Contrakt sollte nicht gelten, wenn er ihn vor dem ersten Hahnenschrei nicht ganz fertig hatte.

Wie nun aber der Schäfer zu Hause kam, da überfiel ihn eine große Angst, und er gestand seiner Frau, was er gethan hatte. Diese besann sich nun geschwinde auf eine List, und sie ging, ehe der Tag graute, in den Hühnerstall und reizte den Hahn, daß er krähen mußte. Der Teufel hatte damals den Damm erst gerade bis auf die Hälfte fertig, und mußte deshalb mit Schimpf abziehen.

Mündlich.