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Der Träumer

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Textdaten
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Autor: Rainer Maria Rilke
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Titel: Der Träumer
Untertitel:
aus: Larenopfer. In: Sämtliche Werke, Band I, S. 36-37.
Herausgeber: Rilke-Archiv in Verbindung mit Ruth Sieber-Rilke, besorgt durch Ernst Zinn
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1955
Verlag: Insel-Verlag
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Erscheinungsort: Frankfurt am Main
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf den commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck 1895
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Bearbeitungsstand
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[36] DER TRÄUMER

I

Es war ein Traum in meiner Seele tief.
Ich horchte auf den holden Traum:
ich schlief.
Just ging ein Glück vorüber, als ich schlief,

5
und wie ich träumte, hört ich nicht:

es rief.

II

Träume scheinen mir wie Orchideen. –
So wie jene sind sie bunt und reich.
Aus dem Riesenstamm der Lebenssäfte

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[37] ziehn sie just wie jene ihre Kräfte,

brüsten sich mit dem ersaugten Blute,
freuen in der flüchtigen Minute,
in der nächsten sind sie tot und bleich. –
Und wenn Welten oben leise gehen,

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fühlst du’s dann nicht wie von Düften wehen?

Träume scheinen mir wie Orchideen. –