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Der Unerbittliche

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Textdaten
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Autor: Johann Karl Wilhelm Geisheim
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Titel: Der Unerbittliche
Untertitel:
aus: Gedichte, Zweites Bändchen,
S. 199–200
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Josef Max und Komp.
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Erscheinungsort: Breslau
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
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[199]
Der Unerbittliche.


Nicht fragt der Tod nach Jahr und Tag;
Denn seiner Hippe schneller Schlag
Rief aus dem Frühling in das Grab
Dich aus der Jahre Glück hinab.

5
Nicht fragt der Tod nach Ruhm und Geist;

Denn aus der Ruhmbahn mitten reißt
Er plötzlich furchtbar dich heraus,
Und senkt dich in sein dunkles Haus.

Nicht fragt der Tod nach Biederkeit,

10
Nicht nach des Herzens Redlichkeit;

Dein Sinn war treu, dein Herz war gut,
Doch nun es brach, doch nun es ruht.

Nicht fragt der Tod, was uns beglückt,
Was Land und Stadt und Leben schmückt;

15
Um unsrer Kunstwelt Stolz und Zier,

Um dich nun trauern, klagen wir.

Nicht fragt der Tod, was nützt und frommt,
Nicht nach der Freundschaft Wunsch; er kommt,
Löscht aus das Licht, das hell und klar

20
Der Quell viel schöner Werke war.


[200]
Wir aber fragen dich, o Tod,

Warum du uns das Morgenroth,
Eh Abend war, eh wir’s gedacht,
Versenkt hast in die Todesnacht.

25
Du weißt es nun, Unsterblicher,

Du durch den Geist nun Seliger,
Der seiner Fantasieen Land,
Nun seiner Töne Himmel fand.