Knabe, wo ist dein Bogen? wo deine traurige Fackel?
wo das böse Geschoß, das uns die Herzen durchbohrt?
Wo die Flügel? Du stehst mit zween Kränzen in Händen
und am Haupte bekränzt; Knabe, wer schmückte dich so?
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„Wiß’ o Sterblicher dann: kein Sohn der irrdischen Venus
bin ich: ich bin nicht der, der euch mit Quaalen ereilt
Und dann fliehet; ein Kind der reinen himmlischen Liebe
werf' ich Flammen in euch die euch zum Himmel erhöhn.
Darum trag' ich die Kränze, der Tugend Blüthen, in Händen
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und ihr heiligstes Laub, Weisheit umkränzet mein Haupt.“