Der ermordete Herzog Wartislav

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Jodocus Donatus Hubertus Temme
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der ermordete Herzog Wartislav
Untertitel:
aus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. S. 106–107
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1840
Verlag: Nicolaische Buchhandlung
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[106]
68. Der ermordete Herzog Wartislav.

Auf der Stelle, wo das ehemalige Kloster Stolpe an der Peene steht, ist vor vielen Jahren, die Geschichtschreiber streiten, ob es im Jahre 1135 oder 1136 gewesen sei, der Herzog Wartislav erschlagen worden. Dieser Herzog ließ sich die Verbreitung des christlichen Glaubens in seinem Lande sehr angelegen sein, darum hatte er viele Feinde unter den Heiden, die ihn verfolgten und ihm nach dem Leben stellten. Zuletzt hatten sie einen Mörder gedungen, der den Herzog überfiel, als er einstmals nach einer Jagd am Wege eingeschlafen war, und ihn meuchlings im Schlafe erdolchte. Der Fürst erwachte aber bei dem plötzlichen Ueberfalle, und obschon er die Todeswunde schon im Herzen trug, raffte er sich doch auf, und fiel nun seiner Seits über den Mörder her, mit solcher Gewalt, daß er ihm die Kinnbacken auseinanderriß, und so der Mörder und Gemordete zu gleicher Zeit starben.

[107] An der Stätte, wo dieses sich zutrug, ließ Ratibor, des Herzogs jüngerer Bruder und Nachfolger, im Jahre 1150 oder 1153 das Kloster Stolpe erbauen, in welches er Cistercienser- oder wie Andere wollen, Benediktiner-Mönche rief.

Geschichte der Klöster in Pommern, von Steinbrück, S. 139.
Pomm. Prov. Blätter, V.S. 158.
Kantzow, Pomerania, I. S. 138.