Der glücklich gewordene Ehemann
[80] Der glücklich gewordene Ehemann.
Frontin liebt Hannchen bis zum Sterben;
Denn Hannchen war ein schönes Kind.
Allein je reizender die losen Mädchen sind,
Um desto weniger kann man ihr Herz erwerben.
Allein umsonst war alle Müh.
Was that er endlich? Er verreiste,
Und gieng (was kann wohl ärgers seyn?)
Gieng, sag ich, mit dem bösen Geiste
Ein Bündniß, daß er ihm zwey Jahre dienen wollte,
Wofern er Hannchen noch zur Frau bekommen sollte.
Sie werden hurtig eins, und schließen ihren Kauf;
Der böse Geist giebt ihm die Hand darauf.
Und Doctor Fausten[1] selbst betrogen:
So hielt er doch sein Wort genau.
Frontin ward Hannchens Mann, und sie ward seine Frau.
Doch eh vier Wochen sich verlieren:
Ach! spricht er, da der Geist erscheint,
Ach! darf ich, lieber böse Feind,[2]
[81] Noch einer Bitte mich erkühnen?
Ich habe dir gelobt, für Hannchen, meine Frau,
Und dieß erfüll ich auch genau.
Doch willst du mir mein Hannchen wieder nehmen:
So soll mein Dienst ein Jahr verlängert seyn.
Der Böse will sich nicht bequemen.
Denn, sprach er bey sich selbst, so arg du immer bist:
So weis ich doch, daß Hannchen ärger ist.