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Der klare Herbst

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Friedrich Rückert
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Titel: Der klare Herbst
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 621-622
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1841
Verlag: Johann David Sauerländer
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Erscheinungsort: Frankfurt am Main
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google Books und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[621] Der klare Herbst.

Mir gefällt der Herbst, der klare,
     Weil er ist die Zeit im Jahre,
     Die im Lebenskreise bist,
     Alter, du, und ich gewahre,

5
     Daß an dir mein Jahr nun ist.

Mir gefällt der Herbst, der klare,
     Weil er spät vom frühen Jahre
     Bringt den milden Wiederglanz;
[622] Wie ich flecht’ in greise Haare

10
     Einen Jugendliederkranz.

Mir gefällt der Herbst, der klare,
     Weil er feierlich die Bahre
     Der erblichnen Freuden schmückt,
     Und ich an mir selbst erfahre,

15
     Daß die Wehmuth mich beglückt.

Mir gefällt der Herbst, der klare,
     Weil er bringt zu Markt als Waare
     Frucht, die flücht’ge Blüte war;
     Wie ich meinem Winter spare,

20
     Was mein Sommer heiß gebar.

Mir gefällt der Herbst, der klare,
     Der das beste Korn vom Jahre
     Ausstreut für die künft’ge Zeit;
     Wie ich Keim’ in mir bewahre,

25
     Reifend zur Unsterblichkeit.