Der letzte Veteran von 1813, August Schmidt in Wolgast

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der letzte Veteran von 1813, August Schmidt in Wolgast
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 21
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung: Nachruf auf August Schmidt
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[Ξ] Der letzte Veteran von 1813, August Schmidt in Wolgast, der am 11. Februar d. J. seinen hundertfünften Geburtstag mit frohem Behagen und unter allgemeiner Teilnahme feiern durfte, ist nun auch, in der Nacht zum 12. September, dem Tode erlegen. Der brave Mann, der im Jünglingsalter als Freiwilliger des 1. pommerschen Infanterieregiments in den drei Feldzügen von 1813 bis 1815 gegen Napoleon so oft dem Tod ins Auge gesehen hatte, konnte sich nach dem Kriege noch 84 Jahre lang des Lebens in Frieden erfreuen! August Schmidt war als Sohn eines Uhrmachers in der pommerschen Stadt Anklam geboren. Er wurde Goldschmied und folgte am 17. März 1813 dem Aufrufe seines Königs zum Befreiungskampfe gegen den Korsen. Bei Bautzen, Großbeeren, Dennewitz, Leipzig, Laon, Ligny, Waterloo hat er tapfer mitgefochten. Nach der Heimkehr ließ er sich als Goldschmied in Wolgast nieder, wo es ihm vergönnt war, bei gesegneter Arbeit und in behaglich sich gestaltenden Verhältnissen das hohe Alter zu erreichen, das bis kurz vor dem Ende kaum durch Krankheit getrübt war. Er wurde genau 104 Jahre und 7 Monate alt. Als vor vier Jahren die „Gartenlaube“ einen Aufsatz über die fünf noch am Leben befindlichen Veteranen aus den Freiheitskriegen brachte (vgl. Jahrg. 1895, S. 144), sagte „Vater Schmidt“ in seiner behaglichen Weise: „Noch fünf? Dann werde ich wohl der letzte bleiben, ich dränge mich nicht vor.“ Als letzter der ungezählten Tapfern, die Deutschland vom Joche Napoleons I befreiten, ist er denn auch zur Großen Armee hingegangen.