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Der neue Posttarif

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Kurt Tucholsky
unter dem Pseudonym
Theobald Tiger
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Titel: Der neue Posttarif
Untertitel:
aus: Ulk Jahrgang 49, Nummer 11, Seite 42
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 12. März 1920
Verlag: Rudolf Mosse
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: UB Heidelberg und Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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Bearbeitungsstand
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Der neue Posttarif
Von Theobald Tiger

Will uns die Post nun auch noch steigern?
Der Schwager bläst: Trari-trara!
Wir könnens ihm wohl kaum verweigern –
O Gott, was machen wir denn da?

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Das Porto kostet einen Haufen.

Ich schrieb ihr täglich, lieb und lind.
Wovon soll ich die Marken kaufen?
Ach, Ernestine, süßes Kind!

Das waren nicht Geschäftspapiere,

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auch keine Warenproben nicht.

Es war privat. Ich buhlt um ihre
Gefälligkeit im Versgedicht.

Ich fragt sie, wie und wo sie schliefe – –
Sie schwankte zwischen Ja und Nein.

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Ich fühlte deutlich: Noch zwei Briefe –

und dieses Menschenkind ist dein.

Kaputt. Das Porto hats getötet,
die Marken rot und grün und braun.
Was Amor mal zusammenlötet,

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soll Giesberts nicht in Stücke haun.


Und auch das Telephon will Zaster?
Und extra 1000 (tausend) Mark?
Gewiß, der Drahtschwatz ist ein Laster –
es bimmelt oft um jeden Quark …

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Doch mit den ultrawilden Banden

nach rechts und links brauchts keinen Draht;
so recht ham wir uns nie verstanden,
weil nie uns was verbunden hat.

Was soll ich mit der Post mich plagen …

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Und Ernestine? Geht das schief?

Ich werds ihr einfach mündlich sagen!
Aetsch-bätsch – du neuer Posttarif –!