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Die Damastfabrik, Appretur und Bleiche von Christ. David Wäntig & Söhne in Großschönau

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Textdaten
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Autor: Diverse
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Titel: Die Damastfabrik, Appretur und Bleiche von Christ. David Wäntig & Söhne in Großschönau
Untertitel:
aus: Album der Sächsischen Industrie Band 1, in: Album der Sächsischen Industrie. Band 1, Seite 150–151
Herausgeber: Louis Oeser
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Louis Oeser
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Erscheinungsort: Neusalza
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Damastfabrik von Ch. D. Wäntig & Söhne in Gross-Schönau.

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Bleich- u. Appretur-Anstalt von C. D. Wäntig & Söhne in Gross-Schönau.

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Die Damastfabrik, Appretur und Bleiche von Christ. David Wäntig & Söhne in Großschönau.
(Mit Abbildung.)


Uns wieder nach dem gewerbfleißigen Großschönau wendend, wählen wir zu näherer Betrachtung ein Etablissement, welches das älteste der jetzt in jenem Ort existirenden ist, und während der langen Zeit seines Bestehens seinen wohlbegründeten Ruf nicht nur würdig aufrecht erhielt, sondern ihn durch ausdauernd thätiges und umsichtiges Streben auch fortwährend vermehrte. Es sind die Fabrikanlagen

von Christian David Wäntig und Söhne.

Dieses Etablissement besteht aus

einem Geschäftshaus, zugleich Wohnhaus der Herren Besitzer, welches in der Mitte des Dorfes an der Mandau gelegen, das Comptoir, die Waarenniederlagen u.s.w. enthält;
einem Appreturgebäude an der Lausur; dieses enthält:
a) eine Walke für die Bleichwaaren, sogenannter englischer Waschhammer,
b) eine Kastenmangel,
c) zwei Calandermangeln,
d) eine Appreturmaschine für Drell, mit Dampfkessel und Stärkemaschine,
e) Waarenpressen, Niederlagen u.s.w.;
einem Bleichhause mit der Bleicherei mit Dampfbetrieb nach englischem System, für Damast, Leinen und Drells, und
einem Trockenhause für vorstehend genannte Stoffe.

Als Branchen umfaßt das Etablissement

die Fabrikation von leinenen und halbseidenen Damast, Jaquards und Zwillichwaaren, und
die Appretur und Bleicherei.

Die Fabrikation bildet jedoch kein geschlossenes Etablissement, es sind die Stühle vielmehr bei den betreffenden Webern in deren Wohnungen befindlich.

Die Damaste, Jaquards und Zwillichwaaren bilden die Haupterzeugnisse des Etablissements und es finden dieselben nach allen Richtungen, zum Theil auch auf überseeischem Wege ihren Absatz.

[151] Von Messen werden nur die zu Leipzig besucht.

Die Erzeugnisse dieses Etablissements befanden sich auf den Ausstellungen zu Dresden, Leipzig, Berlin, London, München und Paris und wurde daselbst die Vorzüglichkeit seiner leinenen und halbseidenen Damastfabrikate jedes Mal durch Ertheilung von Preisen anerkannt.

Die bereits oben angeführten Maschinen werden sämmtlich durch ein Wasserrad von acht bis zehn Pferdekraft getrieben.

Das Geschäfts- und Arbeiterpersonal besteht aus beiläufig sechszig Personen.

Besitzer des Etablissements sind

Herr Carl Gottlob Wäntig senior, Ritter des königlich sächsischen Albrechtsordens,
Herr Carl Gottlob Wäntig junior in Großschönau, und
Herr Ernst Gustav Wäntig in Leipzig.

In Leipzig besitzt das Etablissement eine Commandite, Brühl, goldene Eule, unter gleicher Firma, wo stets ein reich assortirtes Lager vorhanden ist und die Firma von dem Herrn Ernst Gustav Wäntig vertreten wird.

Die Entstehung dieses Leinendamast-Fabrikgeschäfts fällt in die letzte Hälfte des vorigen Jahrhunderts und wurde dasselbe von Vorfahren des jetzigen Hauses gegründet, so daß man es mit Recht als das älteste der jetzt bestehenden Etablissements Großschönaus betrachten kann. Das Geschäft wurde durch Christian David Wäntig bedeutend erweitert und von ihm auch die heute noch bestehende Firma gegründet, deren Chef er bis zu seinem 1844 erfolgten Tode blieb. Ein vermehrter Aufschwung des Geschäfts war die Veranlassung zur Errichtung einer Commandite in Leipzig, sowie einer eigenen Bleiche und Appretur, welche Etablissements durch den jetzigen Chef Herrn Carl Gottlob Wäntig senior im Jahre 1836 gegründet wurden.

Bei Gelegenheit der am 24. September 1857 stattgefundenen Jubelfeier des fünfzigjährigen Geschäftslebens des allgemein verehrten Chefs dieser Firma wurde derselbe von Sr. Majestät dem König Johann zum Ritter des Albrechtsordens ernannt.

Sowohl Se. Majestät der König Johann, als auch die verstorbenen Könige Anton und Friedrich August, nebst anderen Gliedern des hohen Königlichen Hauses beehrten bei ihren Anwesenheiten in Großschönau die oben beschriebenen Fabrikanlagen mit ihren Besuchen.