Die „König Wilhelm-Rast“ bei Rezonville
[546] Die „König Wilhelm-Rast“ bei Rezonville. (Mit Abbildungen.) Als König Wilhelm am Abend des 18. August 1870 den Sieg von Gravelotte-St. Privat der Königin Augusta meldete, da lag ein Tag angestrengtester Arbeit und treuester Pflichterfüllung hinter ihm. 15 Stunden ununterbrochen im Sattel, hatte der König die Schlacht geleitet und den Erfolg des Tages wohl vorbereitet. Der Sturm der Garden und Sachsen auf St. Privat und ein letzter Vorstoß der Pommern auf die starke französische Stellung bei Gravelotte sollten die Kraft des Feindes brechen und die Entscheidung bringen, welcher König Wilhelm endlich am späten Abend auf einer bei Rezonville gewählten Rast mit Gottvertrauen entgegensehen durfte.
Dieses historische Fleckchen Erde, am Ausgange des Dorfes Rezonville gegen Vionville gelegen, hat die „Vereinigung zur Schmückung und fortdauernden Erhaltung der Kriegergräber und Denkmäler bei Metz“ angekauft, um hier unter dem Namen „König Wilhelm-Rast“ (18. August 1870, abends 9 Uhr) ein mit Pflanzenschmuck umgebenes Gedenkzeichen zu errichten. Eine kunstvoll aus Vogesensandstein gearbeitete Bank trägt in der Rücklehne ein Bronzereliefbild, das in lebensgetreuer Wiedergabe die Scene verewigt, wie Moltke dem König in Gegenwart von Bismarck, Roon, Podbielski u. a. die letzten Nachrichten von der gewonnenen Schlacht übermittelt. Entwurf und Ausführung dieser Bankanlage sind das Werk des Kunstbildhauers Knittel in Metz. Unter dem Bilde stehen die Worte, die sich einst der 18jährige Prinz zum Lebensgrundsatz erkor: „Meine Kräfte gehören der Welt, dem Vaterlande,“
goldene Worte, die der Heldengreis am Tage von Gravelotte in bewunderungswürdigem Maße bethätigte.