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Die Annäherung des Frühlings

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Textdaten
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Autor: Christian Felix Weiße
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Titel: Die Annäherung des Frühlings
Untertitel:
aus: Scherzhafte Lieder.
S. 148-149
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1758
Verlag: Weidemann
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[148]
Die Annäherung des Frühlings.


Schon ist er bald entflohen,
Der Winter, meine Lust!
Die sanften Weste drohen
Mir schrecklichen Verlust!

5
Umsonst blüht mir Betrübten

Die neugebohrne Welt:
Der Krieg ruft den Geliebten
Von mir ins rauhe Feld.

In jeder Blum entschließet

10
Sich mir ein neuer Schmerz,

Der Zephyr, der sie küsset,
Haucht Wehmuth in mein Herz:
Der Landschaft bunte Scenen,
Die blumenreiche Au,

15
Sehn meiner bangen Thränen

Mehr als den Morgenthau.

[149]
Umsonst singt jede Kehle

Den Frühling froh bemüht:
Mir singt selbst Philomele

20
Ein banges Klagelied.

Des Leidens Melodien
Hör ich im freyen Bach:
Es reißt der Nord im Fliehen
Mein ganzes Glücke nach.

25
O steig noch nicht hernieder

Du Lenz, der Erde Lust!
Mir bringst du Blumen wieder,
Doch Gram in meine Brust.
Dich wünscht die Welt: die Freuden

30
Der Liebe bringst du ihr:

Sollt ich sie nicht beneiden?
Die meinen raubst du mir!