Die Bergschlange im Bauerberg bei Wolgast

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Textdaten
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Autor: Jodocus Donatus Hubertus Temme
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Titel: Die Bergschlange im Bauerberg bei Wolgast
Untertitel:
aus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. S. 270–271
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1840
Verlag: Nicolaische Buchhandlung
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Erscheinungsort: Berlin
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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228. Die Bergschlange im Bauerberge bei Wolgast.

Zwischen den Städten Wolgast und Lassahn, bei dem Dorfe Bauer, befindet sich eine Anhöhe, welche der Bauerberg heißt. In diesem Berge hält sich seit ewigen Zeiten eine ungeheuer große Schlange auf, die von den Leuten in der Gegend die alte große Bergschlange genannt wird. Die ist ein großer Schrecken für die ganze Gegend; denn wenn sie sich sehen läßt, so entsteht ganz sicher irgend ein Unglück in der Nähe; entweder ein unvermutheter Todesfall, oder eine Feuersbrunst, oder eine große Dürre, daß keine Saat und keine Frucht gedeihet. Und wer sie sieht, den trifft es selbst am meisten. Zuletzt hat sie eine Bauerfrau gesehen. Das war noch vor wenigen Jahren, nämlich im Jahre 1817. Am Tage darauf, das war der vierzehnte Junius des genannten Jahres an einem Sonnabend, entstand auf einmal des Nachmittags eine erschreckliche Feuersbrunst im Dorfe Bauer, welche in wenigen Augenblicken zwei und dreißig Wohnhäuser in Asche legte. Das Wunderbarste und Schrecklichste dabei war, daß die Frau, welche die [271] alte große Bergschlange gesehen hatte, auf eine gräßliche Weise in dem Feuer verbrannte.

Greifswalder wöchentlicher Anzeiger für 1818, Nro. 32.