Die Einfalt

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Textdaten
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Autor: Christian Felix Weiße
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Titel: Die Einfalt
Untertitel:
aus: Scherzhafte Lieder.
S. 38-39
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1758
Verlag: Weidemann
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
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Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[38]
Die Einfalt.


Unter Rosen und Jesminen
Fand den letzten Frühlingstag
Mops die Chloe, die im Grünen
Ueberrascht vom Schlummer lag:

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Weste spielten mit dem Kleide,

Und des Busens leichten Flor:
Und der Gott der Lieb und Freude
Guckt aus jedem Strauch hervor.

Mops wirft neben ihr sich nieder,

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Kneipt sie, bis er sie geweckt:

Sie seufzt, schmählet, seufzet wieder,
Fragt, warum er sie erschreckt?
„Weißt du, was du mir versprochen?“
Ruft Mops; „jetzund halt es fein!

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Es sind, dünkt mir, schon vier Wochen; – –

Gelt? so lange muß es seyn?“

[39]
Chloe wundert sich der Fragen,

Lächelt ja, und saget: Nein!
Ich? versprochen? kannst du sagen!

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Glaube mir, es kann nicht seyn.

O, ruft Mops, wollt ich nur schwören
Doch Amynt belauscht uns ja:
Gleich sollst du es selber hören;
Ja, ich such ihn, warte da.

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Nein, ich will ihn lieber suchen,

Sagte Chloe, warte du,
Und sie lief den stillen Buchen,
Wo Amyntas weidet, zu.
Mops bleibt voll Erwartung stehen;

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Doch, wie lange wartet er?

Man würd ihn noch warten sehen,
Wenns nicht Nacht geworden wär.