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Die Hub

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Textdaten
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Autor: Alois Wilhelm Schreiber
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Titel: Die Hub
Untertitel:
aus: Badisches Sagen-Buch II, S. 163–164
Herausgeber: August Schnezler
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1846
Verlag: Creuzbauer und Kasper
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Erscheinungsort: Karlsruhe
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Originalherkunft:
Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
Themenseite: Bühl (Baden)
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Indexseite
[163]
Die Hub.[1]

O Thal, mit deinen Bäumen,
Mit deiner Waldkapell’,
Mit deinen Kindesträumen,
Mit deinem Heilungsquell!

5
Kein Sturm erreicht den Müden

An deines Bächleins Rand,
Und Ruh’ und Stille bieten
Vertraulich ihm die Hand.

Der Windeck Thürme schauen

10
So ernst vom Berg herab,

Die Ritter und die Frauen
Deckt ein versunknes Grab.
Das Schwert, das hier geklungen,
Liegt unter Moos und Dorn;

15
Wo Harfner einst gesungen,

Schallt nun des Waidmanns Horn.

Der Mensch und seine Werke
Sie sind des Tages Raub,
Die Schönheit und die Stärke

20
Zerfallen bald in Staub;

Jedoch die Sterne glimmen
Und walten immerdar,
Und Lenz und Liebesstimmen
Bringt jedes neue Jahr.

25
Die freundliche Najade

In ihrem Felsenhaus
Gießt immer noch zum Bade
Die lauen Fluthen aus.
Die Parzen selbst gewinnen

30
Kann ihr vertrautes Wort;

Sie werden weich und spinnen
Den Faden emsig fort.

[164]

Verborgne Kräfte legen
Den Schlag ins Menschenherz,

35
Verborgne Kräfte regen

Sich selbst im starren Erz;
Der Forscher sucht vergebens,
Woher der Born entquillt;
Der Ursprung alles Lebens

40
Ist tief in Nacht verhüllt.


Wer läßt geheime Schauer
Hier unter Eichen wehn?
Warum die stille Trauer,
Wo Windecks Thürme stehn?

45
Was spricht im Waldesschweigen

Uns so bedeutend an?
Wer macht, daß von den Zweigen
Uns Ruhe säuseln kann?

Die Welt des Unsichtbaren

50
Thut sich hier leise kund;

Kannst du das Wort bewahren,
So tritt in ihren Bund!
Dein und der Quelle Leben
Entströmen Einer Hand,

55
Die Kräfte, die hier weben

Verknüpft mit dir Ein Band.

Aloys Schreiber.

  1. Zinken und Badeort mit einer lauen Therme, drei Viertelstunden von Bühl.