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Die Internationale

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Eugène Pottier
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Titel: Die Internationale
Untertitel:
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Herausgeber: Lieder-Gemeinschaft der Arbeiter-Sängervereinigungen Deutschlands
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: im Mai 1902
Verlag: Rasche
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer: Rudolf Lavant
Originaltitel: L'Internationale
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scan
Kurzbeschreibung:
Die Internationale von Rudolf Lavant im Volksliederarchiv
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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Die Internationale.

Von Eugen Pottier.
Frei übersetzt von Rudolf Lavant. Lied der französischen Sozialisten. Komponirt von Degeyter.

Empor, ihr Enterbten der Erde!
Ihr Sklaven des Hungers, empor!
Und der Ausbruch des Kraters, er werde
Vernichtend wie niemals zuvor!

5
Das Alte ist faul und verrottet —

Reißt das morsche Gerümpel denn ein!
Und wir, die man tritt und verspottet,
Wir werden die Herrschenden sein!
     Auf zum letzten Kampfe

10
     Schließet Eure Reih’n,

     Die Internationale
     Wird dann die Losung sein.

Keine Gottheit zerbricht uns’re Ketten,
Kein Cäsar wird je, kein Tribun

15
Aus entnervendem Elend uns retten.

Wir müssen es selber thun!
Nur dann ist uns Wohlfahrt beschieden,
Nur dann lacht der Diebe der Fleiß,
Wenn wir selber das Eisen zu schmieden

20
Verstehen, so lange es heiß.

     Auf zum letzten Kampfe
     Schließet Eure Reih’n,
     Die Internationale
     Wird dann die Losung sein.

25
Der Staat, die Gesetze erbarmen

Der duldenden Massen sich nicht.
Wo giebt es ein Recht für den Armen?
Wo bindet den Reichen die Pflicht?
Man verdammt uns zum Loose der Knechte,

30
Doch die Gleichheit, die zürnende, spricht:

Hinfort keine Pflicht ohne Rechte,
Hinfort auch kein Recht ohne Pflicht!
     Auf zum letzten Kampfe
     Schließet Eure Reih’n,

35
     Die Internationale

     Wird dann die Losung sein.

Die Herren der Gruben und Schienen,
Sie werden von Schmeichlern geehrt —

40
Doch wo ist die Arbeit erschienen

Daneben nach Würde und Werth?
Sie füllte die Kisten und Kasten
Der Bande, die nie wir gerührt.
Wenn wir sie des Mammons entlasten,

45
So wird uns nur, was uns gebührt.

     Auf zum letzten Kampfe
     Schließet Eure Reih’n,
     Die Internationale
     Wird dann die Losung sein.

50
Die Erde gehört nur dem Schweiße,

Der von brennenden Sternen fiel.
Und wer da zu stolz ist zum Fleiße,
Der suche ein andres Asyl.
Wenn die Raben und Geier verschwinden,

55
Die vom Fleisch sich der Armuth genährt —

Die Fluren der Erde, wir finden
Sie sicher dann sonnig verklärt!
     Auf zum letzten Kampfe
     Schließet Eure Reih’n,

60
     Die Internationale

     Wird dann die Losung sein.

Anmerkungen (Wikisource)

Ebenfalls abgedruckt in:

  • Lied und populäre Kultur. Jahrbuch des Zentrums für Populäre Kultur und Musik. 66. Jahrgang 2021. Herausgegeben von Knut Holtsträter und Julius Greve. Waxmann Verlag GmbH.
    • Michael Fischer: Vom revolutionären Geist der Utopie. 150 Jahre Die Internationale von Eugène Pottier. Seite 147 bis 192.