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Die Kerkafälle bei Scardona in Dalmatien

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Textdaten
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Titel: Die Kerkafälle bei Scardona in Dalmatien
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 27, S. 861, 867
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
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[861]
Datei:Die Gartenlaube (1898) b 0861.jpg

Die Kerkafälle in Dalmatien.
Nach einer Skizze von Karl Prestele gezeichnet von R. Püttner.

[867] Die Kerkafälle bei Scardona in Dalmatien. (Zu dem Bilde S. 861.) Dalmatien, das südlichste Kronland der österreichisch-ungarischen Monarchie, ist erst in jüngster Zeit dem Touristenverkehr erschlossen worden. Sowohl seine Küste wie sein wildzerklüftetes, zumeist den Karstcharakter aufweisendes Gebirge bieten viele landschaftliche Sehenswürdigkeiten. Berühmt ist namentlich der Wasserfall bei Scardona, der zu den schönsten Europas zählt. Der Kerkafluß entspringt in einer Felsenhöhle unweit der bosnischen Grenze und mündet bei Sebenico ms Meer. Auf seinem 60 km langen Laufe stürzt er in mehreren Absätzen ins Thal und zeigt eine mannigfaltige Gestaltung. Bald bildet er Sümpfe, bald rauscht er bei durchschnittlicher Breite von 40 m zwischen Felsen dahin; 5 km oberhalb Scardona erweitert er sich zu einem See. Bei Milanovac bildet er den ersten großen, bei Scardona den zweiten 16 m hohen Wasserfall, den unser Bild wiedergiebt. Der Fluß ist hier etwa 100 m breit; oberhalb des Falles steht eine Mühle und daneben sind die Maschinengebäude der Wasserleitung für Sebenico sichtbar. Das Wasser stürzt hier über staffelförmige Felsstufen herab; zwischen den einzelnen Fällen gestaltet sich der Fluß zu kleinen Seen mit fast ruhigem Spiegel; meilenweit hört man in der fast ganz einsamen Gegend das Donnern und Brausen der Katarakte. Zwischen Scardona und Sebenico ist der etwa 300 m breit gewordene Fluß schiffbar und wird auch von Lokaldampfern befahren.