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Textdaten
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Autor: |
Friedrich Ernst
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Illustrator: |
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Titel: |
Die Klosterruine zu Seebach
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Untertitel: |
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aus: |
Badisches Sagen-Buch II, S. 66–68
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Herausgeber: |
August Schnezler
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Auflage: |
1. Auflage
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Entstehungsdatum: |
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Erscheinungsdatum: |
1846
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Verlag: |
Creuzbauer und Kasper
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Drucker: |
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Erscheinungsort: |
Karlsruhe
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Übersetzer: |
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Originaltitel: |
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Originalsubtitel: |
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Originalherkunft: |
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Quelle: |
Commons und Google
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Kurzbeschreibung: |
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[66] Die Klosterruine zu Seebach.[1]
Von des Lebens lauter Straße
Lag geschieden
Hier in Frieden
Eine heilige Oase.
5
Stille Wohnung frommer Nonnen
Stand im Schirme
Heil’ger Thürme
An des Thales klarem Bronnen.
Bei des Glöckleins hellem Klange
10
Sie erschienen
Gott zu dienen
Mit Gebet und mit Gesange.
[67]
Einst doch weinte eine Nonne
Hier oft Thränen,
15
Und ihr Sehnen
Wußten Zelle, Mond und Sonne.
Eine Taube kam geflogen,
Trug im Munde
Todeskunde
20
Dessen, dem sie war gewogen:
Trennungsweh’ zog hin den Lieben
Zu dem Heere –
Auf der Ehre
Feld ist er geblieben;
25
Und noch dacht’ er sterbend ihrer
Bitter leidend; –
Klage meidend,
Beugt sie sich dem Weltregierer.
Und ob ihres Ordens Pflege
30
Bald erblühte
Dem Gemüthe
Ruh’ im heiligen Gehege. –
Der Zerstörung längst zum Raube
Ward die Halle,
35
Und sie Alle
Sind vermählet auch dem Staube.
Und der Epich am Gemäuer
Grünt noch immer,
Aber nimmer
40
Schlägt ihr Herz im Todesschleier.
Nur in sanften Maienlüften
Wehen linde
Noch als Winde
Seufzer aus den mooes’gen Grüften.
[68]
45
Und im Gipfel alter Bäume
Flüstert leise
Noch die Weise
Ihres Liebs und ihrer Träume.
Friedrich Ernst.
- ↑ Dorf und Filial von Ottenhöfen, drei Stunden östlich von Achern.