Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden. Band 6/Bickensohl
Schreibweisen: Bickensol 1321 Z. Freibg. VI 436; in pago Brischegowe in villa Piccensole in comitatu Bertholdi comitis 1048 WUB. I 271; villa Bikkensola Rot. Sanpetr. Anfang 13. Jh. u. s. f.
PfarrkirchePfarrkirche (erw. Bicchinsol cum ecclesia 1139 Trouill. MBâl. I 275; 1145, 1183; pertinet Johanniticis in Friburg zw. 1360 bis 1370 Lib. marc.; plebanus in Bickensol 1263) Z. IX 353.
ChorDer Chor der 1865 erbauten protestantischen Pfarrkirche ist alt. Er wird von Strebepfeilern mit Knaufbekrönungen gestützt, durch spitzbogige Fenster, die der Masswerke beraubt sind, beleuchtet und der über das Dach hochgeführte westliche Chorgiebel von einer Giebelblume bekrönt.
Einfache, etwas tief ansetzende Rippenkreuzgewölbe ohne Wandrippen, die auf runden Wanddiensten ohne Kapitäle aufruhen, überspannen den Raum, der nach einem | rechteckigen Gewölbefeld in fünf Seiten des Achtecks schliesst und nach dem Langhaus zu in spitzbogigem Triumphbogen sich öffnet.In einem der runden Schlusssteine findet sich das Jahr der Erbauung, die Zahl 1496, eingehauen.
In das alte Erdgeschoss des sonst modernen Thurmes, das durch schmale spitzbogige Fensterchen spärlich erhellt wird, führt vom Chor aus eine einfach profilirte Pforte.
AbendmahlsgefässeIm Pfarrhaus werden schlichte Abendmahlsgefässe aus Zinn von 1778 aufbewahrt.
HolzbildAn der Strasse Bickensohl–Oberrothweil steht eine einfache hölzerne Wegkapelle, in der sich ein Holzbild der h. Anna selbstdritt (circa 0,80 m hoch) befindet, soviel erkannt werden konnte, eine bäurische Arbeit wohl des endenden 16. Jhs. (B.)