Die Offenbarung Johannis/Die Sprache der Apokalypse

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Die Offenbarung Johannis
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VII. Die Sprache der Apokalypse.
I. Besondere Eigentümlichkeiten der Apokalypse.

Durch das ganze Buch hindurch finden sich besondere und in solcher Menge nur in der Apokalypse nachweisbare grammatische und stilistische Härten, namentlich Vernachlässigung der Kongruenz, welche dem Sprachcharakter der Apokalypse sein eigentümliches Gepräge verleihen. 1,4f. ἀπὸ ὁ ὢν ... καὶ ἀπὸ Ι. Χρ. ὁ μάρτυς ὁ πιστὸς ὁ πρωτότοκος ... ὁ ἄρχων mag man noch immerhin als feierliche Diktion erklären. Aber 1,5f. findet sich schon wieder eine irreguläre Konstruktion: τῷ ἀγαπῶντι ... καὶ ἐποίησεν ἡμᾶς ... αὐτῷ ἡ δόξα. 1,10f. ἤκουσα ὀπίσω μου φωνὴν μεγάλην ὡς σάλπιγγος λεγούσης[1]. Genau parallel ist 4,1 ἣν ἤκουσα ὡς σάλπιγγος λαλούσης. 2,18 lies mit ℵ 12 fu. ὁ ἔχων τοὺς ὀφθαλμοὺς αὐτοῦ ὡς φλὸξ πυρός. 2,20 ist τὴν γυναῖκα Ι. ἡ λέγουσα ἑαυτὴν προφῆτιν kaum so zu erklären, daß man ἣ als Relativpronomen nimmt. Dasselbe gilt von 3,12 τῆς καινῆς Ἰερουσαλὴμ ἡ καταβαίνουσα ἐκ τοῦ οὐρ.[2] Eine gleichförmige Unregelmäßigkeit herrscht in den Briefschlüssen 2,26; 3,21 ὁ νικῶν δώσω αὐτῷ; 3,12 ὁ νικῶν ποιήσω αὐτόν; aber 2,7.17 τῷ νικῶντι δώσω αὐτῷ (cf. 6,4 τῷ καθημένῳ ἐδόθη αὐτῷ. 21,6 ἐγὼ τῷ διψῶντι δώσω αὐτῷ). Zwischen 4,4 und 5 findet sich ein unmotivierter Übergang vom Nominativ zum Akkusativ. Sehr hart ist 5,11.12 καὶ ἦν ὁ ἀριθμὸς αὐτῶν ... λέγοντες. 6,1 λέγοντος ὡς φωνὴ βροντῆς. 6,8 καὶ ὁ καθήμενος ἐπάνω αὐτοῦ, ὄνομα αὐτῷ θάνατος. Ebenso 9,11 ἔχουσιν ἐπ’ αὐτῶν βασιλέα ... ὄνομα αὐτῷ ... Ἀβαδδών[3]. (ℵ liest ᾧ ὄνομα αὐτῷ, eine Lesart, die wegen der parallelen Stelle nicht zu akzeptieren ist.) 7,4 ἤκουσα τὸν ἀριθμὸν ... ἑκατ. τεσσεράκ. τέσσαρες χιλιάδες. 7,9ff. liegt sicher eine Unregelmäßigkeit in der Konstruktion[160] vor, wenn diese auch nicht mehr klar zu erkennen ist. 8,9 τὸ τρίτον τῶν κτισμάτων ... τὰ ἔχοντα (vielleicht nur als Wechsel des Numerus zu erklären). 9,14 τῷ ἕκτῳ ἀγγέλῳ ὁ ἔχων. 10,8 καὶ ἡ φωνὴ ἣν ἤκουσα ... πάλιν λαλοῦσαν. 11,1 καὶ ἐδόθη μοι κάλαμος .... λέγων[4]. Schwer erklärbar ist 12,7 ὁ Μιχαὴλ καὶ οἱ ἄγγελοι αὐτοῦ πολεμῆσαι μετὰ τοῦ δράκοντος[5]. 14,6f. καὶ εἶδον ἄλλον ἄγγελον ... ἔχοντα ... λέγων. 14,12 ὧδε ἡ ὑπομονὴ τῶν ἁγίων ἐστίν, οἱ τηροῦντες (von ἁγίων abhängig cf. 2,20; 3,12). 14,14 καὶ εἶδον καὶ ἰδοὺ νεφέλη λευκὴ καὶ ἐπὶ τὴν νεφέλην καθήμενον ... ἔχων[6]. 16,13 καὶ εἶδον ... πνεύματα ὡς βάτραχοι. 17,4 γέμων βδελυγμάτων καὶ τὰ ἀκάθαρτα, 17,8 κατοικοῦντες ... ὧν οὐ γέγραπται ... βλεπόντων[7]. 18,12.13 wechselt der Akkusativ mit dem Genitiv. 19,6 ἤκουσα ὡς φωνὴν ὄχλου πολλοῦ ... λεγόντες[8]. 19,20 τὴν λίμνην τοῦ πυρὸς τῆς καιομένης (!) wahrscheinlich mit ℵ A P 81 zu lesen. 20,2 καὶ ἐκράτησεν τὸν δράκοντα ὁ ὄφις ὁ ἀρχαῖος[9]. 20,4 ist zur Not zu konstruieren, wenn man καὶ ἐκάθισαν bis αὐτοῖς in Parenthese setzt. 21,9 wahrscheinlich τῶν ἀγγέλων ... τῶν ἐχόντων τὰς ... φιάλας τῶν γεμόντων τῶν ἑπτὰ πληγῶν zu lesen mit ℵ A P 12. 79. 81. 21,27 ist vielleicht zu lesen πᾶν κοινὸν καὶ ὁ ποιῶν βδέλυγμα (ℵ Min.) und zu erklären als wenn dort stände καὶ πᾶς ὁ ποιῶν.

Eine einfache grobe Nachlässigkeit ist es, wenn 1,13 und 14,14 ὅμοιον υἱὸν ἀνθρώπου[10] zu lesen ist, da der Apokalyptiker sonst immer ὅμοιος mit dem Dativ konstruiert. Doch hat ὅμοιον υἱόν schon wegen der Wiederholung große Wahrscheinlichkeit für sich, und ist wohl durch den Akkusativ in ὅμοιον zu erklären.

Sehr häufig ist die hebraistische Wiederaufnahme des Demonstrativpronomen im Relativsatz: 3,8 ἣν οὐδεὶς δύναται κλεῖσαι αὐτήν. 7,2; 7,9[11]. 13,8 οὗ οὐ γέγραπται τὸ ὄνομα αὐτοῦ[12] (anders 17,8) 13,12; 20,8. Ähnlich sind die Wendungen 12,6 ὅπου ἔχει ἐκεῖ. 12,14 ὅπου τρέφεται ἐκεῖ. 17,9 ὅπου κάθηται ἐπ’ αὐτῶν[13] (vgl. auch die oben erwähnten Briefschlüsse, namentlich 2,7.17, ferner 16,19 Βαβυλὼν ... ἐμνήσθη δοῦναι αὐτῇ). Hebraistisch ist auch das καί des Nachsatzes in 3,20 καὶ εἰσελεύσομαι ℵQ Min. mit Ausnahme der Andreasklasse. 10,7 καὶ ἐτελέσθη. 14,9f. εἴ τις προσκυνεῖ ... καὶ αὐτὸς πίεται.

Sehr häufig ist die constructio ad sensum in der Apokalypse. Sogar[161] nach φωνή findet sich diese: 4,1 ἡ φωνὴ ... λέγων[14]. 9,13f. φωνὴν μίαν ... λέγοντα. 11,15 ἐγένοντο φωναὶ μεγάλαι ... λέγοντες (AQ). Nach ζῶον: 4,7 ἔχων (AQ 7. 28. 36), ferner 4,8 τὰ ... ζῶα ἓν καθ’ ἓν αὐτῶν ἔχων ... λέγοντες. 19,4 οἱ πρεσβύτεροι ... καὶ τὰ ... ζῶα ... προσεκύνησαν ... λέγοντες. 13,14 τῷ θηρίῳ ὃς ἔχει[15] (ACPQ 28. 33. 34. 35. 36. 79. 81. 87. 92. 131.). Nach θηρίον, ἀρνίον: 17,3 θηρίον γέμοντα (ℵ*AP, das τα ist nicht als Artikel aufzufassen wegen des Folgenden) ... ἔχοντα (ℵP; A Min.[16] ἔχων; Rel. ἔχον). 17,11 τὸ θηρίον ... αὐτὸς ὄγδοός ἐστιν. 17,16 καὶ τὰ δέκα κέρατα ... καὶ τὸ θηρίον οὗτοι[17]. 5,6 ἀρνίον ἑστηκώς (ℵ 1. 7. 28. 32. 36. 87. 89) und vielleicht 14,1 ἑστώς (Q 1. Min.¹⁰ Or. Meth.); daher wahrscheinlich auch 5,12 ἄξιος τὸ ἀρνίον (A). Nach ἀκρίδες ist 9,3 (ℵQ 7); 9,4 (ℵQ 14. 87. 90. 92); 9,5 (ℵA 1. 7. 12) αὐτοῖς zu lesen. Ferner gehört hierher: 5,13 (πᾶν κτίσμα) ... πάντα ἤκουσα λέγοντας; 7,4 χιλιάδες – ἐσφραγισμένοι; 14,3 αἱ χιλιάδες – οἱ ἠγορασμένοι[18]. 19,14 τὰ στρατεύματα ἐνδεδυμένοι; wahrscheinlich 3,4 ὀνόματα οἵ (Andreasklasse vg. a Tert. Pr.); 5,6 πνεύματα ἀπεσταλμένοι A (?).

Dagegen sind gänzlich anomal die Wendungen: (9,7 τὰ ὁμοιώματα ... ὅμοιοι [ℵ ?]); 11,4 αἱ δύο λυχνίαι αἱ ἑστῶτες; 21,14 τὸ τεῖχος τῆς πόλεως ἔχων (APQ 1. 7. 32. 81. 97. 98); 22,2 ξύλον ζωῆς ποιῶν (A. 18) ... ἀποδιδούς (ℵQ al.²⁵). So ist wohl auch 14,19 wirklich εἰς τὴν ληνὸν ... τὸν μέγαν (ACPQ 6. 8. 14. 29. 31. 32. 38. 40. 41. 42. 43. 48. 49. 50. 90. 92. 96.) in den Text aufzunehmen.

II. Der allgemeine Sprachgebrauch der Apokalypse.
1. Deklination und Konjugation.

Der Regel, daß die Worte auf -ρᾰ und υῖα im Gen. Dat. ης ῃ haben, (Blaß 25) folgt auch die Apk.; μάχαιρα (13,10 μαχαίρῃ AC; 13,14 μαχαίρης ℵAC); vgl. Mt 26,52; Lk 22,49; Act 12,2, die Formen von πρῶρα Akt 27,30, πλήμμυρα Lk 6,48, συνειδυῖα Akt 5,2; nur die η-Formen von σπεῖρα sind überwiegend Akt 10,1; 21,31; 27,1 bezeugt). – Ob andrerseits χρυσᾶν 1,13 ℵAC in den Text aufzunehmen, ist schwer zu entscheiden. – Die kontrahierten Formen von χρυσοῦς sind in der Apokalypse die gebräuchlichen, daher kaum 2,1 χρυσέων (AC); 4,4 χρυσέους (ℵ); 5,8 χρυσέας (ℵ) in den Text zu nehmen. Dagegen ist 2,24 βάθεα (βάθη ℵP An.¹²) gesichert.

Bemerkenswert ist, daß die Apk allein im neuen Testament die aktiven Formen von εὐαγγελίζω 10,7; 14,6 liest[19]. Eine seltene Form ist umgekehrt[162] 13,3 ἐθαυμάσθη A 1. 12. 28. 36. 79. 80. 161 (C ἐθαυμαστώθη) und 17,8 θαυμασθήσονται AP (θαυμασθῆναι II Th 1,10 in Passivbedeutung. - Apk 17,6f. ἐθαύμασα, ἐθαύμασας). Nur Apk 16,19 und Akt 10,31 kommt ἐμνήσθην in passivem Sinn vor.

Was das Fehlen des Augments betrifft, so ist die Form ἴδον (etc.) wohl durch Vertauschung von ει und ι zu erklären und wie in den übrigen Teilen des neuen Testaments nicht in den Text aufzunehmen. Ihr Hauptzeuge ist A (daneben Q 7. 14. 92, seltener ℵ), der auch in den Evangelien mit KΠL (ℵ) diese Lesart fast konstant vertritt (vgl. Schmiedel 45). — Ebenso beruht die Form ἱστήκεισαν (7,11 ℵAP 36 vgl. 8,2) auf derselben Vertauschung. Die Formen sind nicht in den Text zu nehmen. Auch in den Evangelien (Bousset, Studien 106) zeigen ℵA (neben ΧΔ) durchgehend oder fast durchgehend diese Form. — Bei ἐδύνατο — ἠδύνατο zeigt sich durch das ganze neue Testament ein starkes schwanken der Handschrn. Die Apk scheint durchweg ἐδύνατο zu bevorzugen (Bousset, Studien 19f.), namentlich wenn man berücksichtigt, daß P und die Andreasklasse konsequent ἠδύνατο ändern. Dem entspricht, daß 3,2 fast alle Handschriften ἔμελλον (εν, ες) lesen, 10,4 ℵP und fast sämtliche Min. gegen ACQ 2. 12. 14. 33. 38. 42. 50. 81. 92. 94. 97. Die älteren Textzeugen der Apk lesen ἠνεῳγμένος (ℵP immer, AC nur 3,8 nicht, 10,2 fehlt A.): 3,8; 4,1; 10,2.8; 19,11. Dagegen stehen andrerseits die Formen ἤνοιξεν und ἠνοίγη 11,19 (Q Rel. ἠνοίχθη); 15,5 fest. Daher ist auch 20,11 ἠνοίχθησαν (APQ Min.¹²) und ἠνοίχθη (AP Min.⁹) zu lesen. Das irreguläre Plusquamperfektum ἑστήκεισαν 7,11 (C. 51) ist nicht in den Text aufzunehmen. Vielleicht ist 19,13 die Reduplikation περιρεραμμένον mit ℵ in den Text zu nehmen.

Von ungewöhnlichen II-Aoristformen auf α sind zu erwähnen (vgl. Schmiedel 111f.): 6,16 πέσατε[20] AP 7. 28. 79; 10,9 ἀπῆλθα A 16. 27. 50. 97; 17,3 ἴ(ει)δα A Hipp.; 17,6 εἶδα ℵ(A) Hipp., vielleicht 18,19 ἔβαλαν C. Hipp. und das Imperf. 9,8 εἶχαν ℵA[21]. Ob dieselben alle in den Text aufzunehmen sind, ist freilich sehr zweifelhaft. Immerhin ist einiges Gewicht auf das Zeugnis der Handschriften zu legen, weil die Formen als irreguläre auftreten. — Bemerkenswert sind die I-Aorist-Bildungen 3,2 στήρισον vgl. Lk 9,51; 22,32 (Schmiedel 105) (ℵP Andreas στήριξον); 2,2 βαστάσαι (P 1. 38. 181 βαστάξαι). Die Apk scheint ἐρρέθη vor ἐρρήθη, daß 6,11 nur von 35. 87. 121 (al); 9,4 von Q 35. 87. 121 gehalten wird, zu bevorzugen, während im ganzen übrigen neuen Testament ἐρρήθη entweder besser oder gleichwertig bezeugt wird (anders Schmiedel 105). Attisch ist der Aor. Pass. ἥρπασθη 12,5 (ℵ Andreasklasse ändern in ἡρπάγη, Q ἡρπάχθη; Schmiedel 110).

Zu den ungewöhnlichen Perfektbildungen gehört die Bildung der 3. Plur auf αν. Unter den 10 Fällen, die Schmiedel im neuen Testament (111) aufzählt, kommen drei auf die Apokalypse: 21,6 γέγοναν ℵcA; 18,3[163] πέπτωκαν AC (statt des richtigen πέπωκαν, so lesen 38. 47. 121. 161); 19,3 εἴρηκαν ℵAP 1. 35. 79. 80. 81. 87. Buresch (Rhein. Museum 1891) will freilich keine dieser Formen in den neutestamentlichen Text aufnehmen. Bemerkenswerte Bildungen sind die Formen 2,3 κεκοπίακες AC[22]; 2,5 πέπτωκες ℵ; 11,17 εἴληφες C; vgl. die perfektartige Aoristform ἀφῆκες ℵC. Auch diese Formen sind keineswegs mit unbedingter Sicherheit in den Text aufzunehmen. Buresch setzt sie auf Rechnung der Abschreiber[23].

Von den im neuen Testament ziemlich seltenen unregelmäßigen Kontraktionen (Schmiedel 116) sind die Formen νικοῦντι 2,7 A; 2,17 AC; νικοῦντας 15,12 C doch nur sehr schmal (durch die Textgrundlage von AC) bezeugt. Den Übergang der Formen auf μι in diejenigen auf ω zeigen vielleicht 3,9 διδῶ (AC). dagegen ist 22,2 ἀποδιδοῦν (A) Korrektur zu ἀποδιδούς[24]. Von μι-Formen sind noch zu erwähnen ἀνάβα (A ἀνάβηθι) und sogar 11,12 ἀνάβατε (ℵACP 26. 36. 42)[25].

2. Gebrauch der Kasus.

Wie im übrigen neuen Testament wird ἀκούειν (Blaß 101) mit dem Genetiv der Person konstruiert (6,1.3.5.7; 8,13; 16,5.7[26]) und (gewöhnlich) dem Akkus. der Sache (1,3; 7,4; 9,16; 22,8.18, sogar 5,13 πάντα ἤκουσα λέγοντας). Nur bei ἀκούειν τὴν φωνήν (τῆς φωνῆς) zeigt sich ein regelloser Wechsel, wie dieser ähnlich auch im Johannesevangelium vorliegt. προσκυνεῖν regiert den Dativ bei θεός 4,10; 7,11; 11,16; 19,4; 22,9 (daher auch 14,7 τῷ ποιήσαντι zu lesen), δράκων 13,4 (vgl. noch 19,10 αὐτῷ auf den Engel bezüglich). Dagegen den Akkus. bei θηρίον 13,1 (mit A 79. 80); 13,8 (mit allen > ℵP Andreasklasse); 13,12; 14,9 (> C. 95); 14,11 und ebenso bei εἰκών 13,15 (A 1. 80. 161); 16,2; (ℵ — die Angabe bei Tisch. ist fehlerhaft — 1. 79. 80. 161); 19,20 (ℵ 38. 39), daher προσκυνεῖν τὸ θηρίον καὶ τὴν εἰκόνα 14,9.11; 20,4. Der Apokalyptiker macht offenbar einen Unterschied zwischen Anbetung und anbetender Huldigung. Ungewöhnlich im NT (Winer 197) ist αἰνεῖν mit dem Dativ 19,5 (die Andreasklasse ändert), ebenso 2,14 διδάσκειν τῷ Βαλάκ (Blaß 90), wenn hier der Artikel überhaupt gesichert ist. εὐαγγελίζειν regiert wie oft im NT (Blaß 88) 10,7 den Akkus. (An. ändert) und demgemäß ist auch 14,6 der Akkusativ zu lesen (ℵACP 33. 35. 121 Or.: ἐπί), ebenso μνημονεύειν 18,5 (Mt. 16,9; Joh 15,20 ℵD; I Th 2,9; II Tim 2,8; Blaß 102[27]. Zu bemerken ist noch, daß περιβάλλεσθαι[164] 10mal mit dem Akkus. (2mal mit ἐν), ἐνδύεσθαι immer (3mal) mit Akkus. konstruiert wird.

Unregelmäßig ist der Gebrauch von οὐαί mit dem Akkusativ 8,13 (AP Andreasklasse ändern). Der Apok. liebt den Gebrauch des Accus. temporalis 3,8 (ποίαν ὥραν); 11,3.6.9; 12,6[28]. Besonders ist hervorzuheben, daß der Gebrauch des Dativus instrumentalis in der Apk ein außerordentlich seltener ist, er kommt vor in den Wendungen: λέγοντες φωνῇ μεγάλῃ 5,12; 6,10; 7,2.10; 8,13; 10,3; πυρὶ καίεσθαι 8,8; 21,8; μεμιγμένην πυρὶ 15,2; κατεσφραγισμένον σφραγῖσιν 5,1; κεχρυσωμένῃ χρυσίῳ 17,4 (anders 18,16); ὁρμήματι βληθήσεται 18,21; περιρεραμμένον αἵματι 19,13[29]. Ersetzt wird derselbe durch ἐν, beim Passiv durch ἐκ, ἀπό; 4,11 und 12,11 tritt sogar διά mit dem Akkus. dafür ein[30]. — Der Gebrauch des Vokativs ist in der Apk fast ganz verloren gegangen, dafür der Nominativ mit Artikel: 4,11 ἄξιος εἶ κύριος καὶ ὁ θεὸς ἡμῶν (P An. ändern). 6,10 ἕως πότε ὁ δεσπότης ὁ ἅγιος. 11,17 κύριε ὁ θεός ebenso 15,3; 16,7; 15,3 ὁ βασιλεὺς τῶν ἐθνῶν (ℵ 18. 29. 47. 90. 98. βασιλεῦ). 16,5 δίκαιος εἶ ὁ ὤν. 18,4 ἐξέλθατε ὁ λαός μου. 18,10.16.19 οὐαὶ ἡ πόλις. 18,20 εὐφράνθητι ... οὐρανὲ καὶ οἱ ἅγιοι. 19,5 αἰνεῖτε ... πάντες οἱ δοῦλοι αὐτοῦ[31]. Daher ist 12,12 mit A. An. εὐφραίνεσθε „οἱ“ οὐρανοὶ zu lesen.

3. Singular und Plural.

Folgen auf ein Verbum mehrere Subjekte, so steht es im Singular 8,7; 9,2.17; 11,18; 12,10; 18,20; 19,20; 20,11, steht dieses aber hinter jenen, so steht es im Plural 6,14; 18,17; 20,13f. (vgl. 8,7 ἐγένετο χάλαζα καὶ πῦρ μεμιγμένα). — ὄχλος wird κατὰ σύνεσιν mit dem Plural verbunden 7,9, ebenso 13,4 προσεκύνησαν auf ὅλη ἡ γῆ bezogen. Vgl. 18,4 ἐξέλθατε ὁ λαὸς. Unregelmäßigkeiten liegen vor: 8,9 τὸ τρίτον τῶν πλοίων διεφθάρησαν (Q Rel. ändern); 9,12 ἔρχεται ἔτι δύο οὐαί (Q P An. ändern); 9,18 ἀπεκτάνθησαν τὸ τρίτον τῶν ἀνθρώππων[32] (genau wie 8,9). Schwankend ist der Gebrauch bei ἕκαστος: 5,8 ἔχοντες ἕκαστος κιθάραν (An. ändert); 6,11 ἐδόθη αὐτοῖς ἐκάστῳ στολή. 20,13 ἐκρίθησαν ἕκαστος κατὰ τὰ ἔργα αὐτῶν (-οῦ Q Rel) 21,21 εἷς ἕκαστος τῶν πυλώνων ἦν[33].

Sehr selten ist in der Apk der Singular des Verbums nach einem Neutr. Pluralis: 8,3 ἐδόθη αὐτῷ θυμιάματα πολλά. 13,14 διὰ τὰ σημεῖα ἃ ἐδόθη. 14,13 τὰ ἔργα αὐτῶν ἀκολουθεῖ 19,4. τὰ στατεύματα ἠκολούθει. 20,3.5.(7) ἄχρι τελεσθῇ τὰ χίλια ἔτη. 21,12 ἅ ἐστιν τὰ ὀνόματα[34]. Meistens läßt sich[165] allerdings der Plural des Prädikats nach einem Neutrum Plur. als constructio ad sensum erklären: 3,2 (?); 3,4; 4,5.8.9; 5,14; 9,20; 11,2.13.18; 15,4; 16,14[35]; 18,3.23.; 21,24. Aber der Plural findet sich auch: 1,19 ἅ εἰσιν. nach ὕδατα 8,11. τὰ δικαιώματα 15,4. ὄρη 16,20. τὰ λιπαρὰ καὶ τὰ λαμπρά (ἀπώλοντο ? mit ℵ An.) 18,14; βιβλία 20,12; τὰ πρῶτα 21,4.

4. Gebrauch des Pronomens.

Bemerkenswert ist der Gebrauch von αὐτός zum Zweck der scharfen und bestimmten Hervorhebung 14,10; 17,11; 19,15 bis; vgl. den Gebrauch von οὗτος (7,14); (11,4;) 11,6.10; 14,4 bis.; 17,13.14.16; (19,9). Der Gebrauch der vollen Form des Reflexivpronomens ist in der Apk sehr selten. Gesichert ist derselbe in den parallelen Wendungen 2,2.9; 3,9, außerdem 6,15; 10,3; 19,7[36]. Ob der Apokalyptiker zwischen αὐτοῦ und αὑτοῦ etc. noch einen Unterschied macht, ist schwer zu sagen. Aus der einzigen Stelle, die etwas beweisen kann, scheint das Gegenteil hervorzugehen 9,11: ἔχουσιν ἐπ’ αὐτῶν. Die Attraktion des Relativpronomens ist gesichert[37], nur 18,6 ἐν τῷ ποτηρίῳ ᾧ ἐκέρασεν. In den Fällen, in welchen im Relativsatz ein Prädikatsnomen steht, ist textlich schwer zu entscheiden, ob das Pronomen auf dieses oder das regierende Wort bezogen ist. Vielleicht aber läßt sich überall derselbe Gebrauch konstatieren und ist 4,5 λαμπάδες αἵ εἰσιν τὰ ἑπτ. πνεύμ.[38] mit Q Rel, 5,6 ὀφθαλμοὶ οἵ εἰσιν τά mit ℵA 1. 38. 51. 81. 87. 161; 5,8 θυμιαμάτων ἅ εἰσιν αἱ προσ. mit ℵQ 36 zu lesen. Der Gebrauch von τις, τινες findet sich nur in den Wendungen εἴ τις, ἐάν τις, sonst fehlt τις entweder ganz oder es tritt εἷς dafür ein (vgl. die bei dem Gebrauch der Präpos. ἐκ unten angeführten Stellen und namentlich noch 8,13 ἑνὸς ἀετοῦ πετ. 18,21 ἦρεν εἷς ἄγγελος ἰσχυρός. 19,17 εἶδον ἕνα ἄγγελον ἑστῶτα).

5. Gebrauch der Präposition. Kasusgebrauch bei ἐπί.

Hier lassen sich eine Reihe merkwürdiger und überraschender Sprachbeobachtungen machen, welche sehr deutlich den bis in die Minutien einheitlichen Sprachcharakter des Apok. erweisen. So läßt sich für die häufig vorkommende Verbindung des Partizipiums von κάθημαι mit ἐπί folgende Regel festlegen. Auf „ὁ“ καθήμενος folgt ἐπί m. Akkus. 4,2 (P An. Gen.); 6,2.5; 14,16 (mit CP Rel.)[39]; 19,11; ἐπί m. Dat. 21,5; ἐπί m. Gen. 7,15 (Dat. Q Rel.); auf „τὸν“ καθήμενον folgt ἐπί m. Akkus. 4,4; 14,14; 17,3; 20,11. (mit P Q Min.; Gen. A 1. 95; ℵ ἐπάνω); Ausnahme 9,17 ἐπ’ αὐτῶν, jedoch liest [166] ℵ ἐπάνω αὐτῶν[40]; auf τοῦ καθημένου folgt ἐπί m. Gen. 4,10; 5,1.7; 6,16; 17,1; 19,18. (PQ Min., Gen. A 14. 92, Dat. ℵ) 19.21; auf τῷ καθημένῳ folgt ἐπί m. Dat. 4,9 ℵA; 5,13 AQ Rel.; 7,10 ℵACP Rel.; 19,4 ℵAC Q Rel. (Ausnahme 6,4 τῷ καθ. ἐπ’ αὐτόν (αὐτῷ An.); 14,15 τῷ καθ. ἐπὶ τῆς νεφέλης). — Der Apok. konstruiert ferner immer ἐπὶ τὸ μέτωπον 13,16; 17,5; 20,4, aber ἐπὶ τῶν μετώπων 7,3; 9,4; 14,1; 22,4; Ausnahme 14,9 ἐπὶ τοῦ μετώπου (ℵ τῷ μετώπῳ). Er konstruiert immer ἐπὶ τὴν κεφαλήν (τας -άς) 4,4; 9,7; 10,1 (AC 9. 12.); 12,3; 13,1; 14,14 (A 8. 28. 29. 30. 38. 40. 51. 79. 93. 94. 98); 18,19; 19,12; Ausnahme 12,1. — ἐπὶ τὴν χεῖρα 14,9; 20,1.4; Ausnahme 13,16 (1,20 ἐπὶ τῆς δεξιᾶς). Er gebraucht entweder ἐπὶ τῆς γῆς oder εἰς τὴν γῆν (s. u.), so steht ἐπὶ τῆς γῆς 5,3.10.13; 7,1; 10,2.5.8; 16,18; 18,24; Ausnahme 14,16 ἔβαλεν ἐπὶ τὴν γῆν; ähnlich verhält es sich bei ἐπὶ τῆς θαλάσσης 5,13; 7,1; 10,2.5.8 (Ausnahme 15,2). Ganz charakteristisch ist für diesen konstanten Gebrauch: 7,2; ἵνα μὴ πνέῃ ἄνεμος ἐπὶ τῆς γῆς μήτε ἐπὶ τῆς θαλάσσης μήτε ἐπὶ πᾶν δένδρον. Achtet man auf das verbum regens in den Konstruktionen mit ἐπί, so zeigt sich auch hier eine große Regelmäßigkeit. So steht κατοικεῖν mit ἐπί u. Gen. 3,10; 6,10; 8,13; 11,10 bis.; 13,8; 13,14 bis.; 17,8[41] (ebenso καθῆσθαι 14,6; 17,9, dagegen καθίζειν mit ἐπί u. Akk. 20,4); εἶναι, γίνεσθαι mit ἐπί u. Gen. 5,3; 5,13 bis.; 16,18; γράφειν mit ἐπί u. Akkus. 2,17; 3,12; 17,5.8; 19,16 (die Ausnahme 14,1 ἐπὶ τῶν μετώπων ist durch die oben aufgestellte Regel begründet); ebenso ἵστημι 3,20; 7,1; 8,3 (mit AP An.); 11,11; 12,18; 14,1; 15,2; (Ausnahme 10,5.8 ἐπὶ τῆς γῆς καὶ ἐπὶ τῆς θαλ. s. oben!); τίθημι m. Akk. 1,17 (Gen. 10,2 ἐπὶ τῆς γῆς!), ebenso πίπτειν 6,16; 7,11.16; 8,10; 11,11.16; βάλλειν 2,24; 14,16; 18,19; ἐκχέειν 16,8.10.12.17. Nur ἐξουσία steht in regellosem Wechsel mit ἐπί u. Gen. 2,26; 11,6; 14,18; 20,6[42], ἐπί u. Akkus. 6,8; 13,7;[43] 16,9; 22,14. Ein feines Gefühl zeigt der Apok. für ἐπί m. Dat. 10,11 προφητεῦσαι ἐπὶ λαοῖς, 11,10 nach χαίρειν, 18,20 nach εὐφραίνεσθαι (Α 98 ἐν, P An. ἐπί m. Akk.), 18,9 nach κόπτεσθαι (mit A. 1. 38. 79. 80. 81. 95. 97), ebenso 18,11 (den Akk. haben ℵCP 18. 32. 39 Hipp.)[44]. Wie 10,11 nach προφητεῦσαι ἐπί m. Dat. steht, so wird auch 22,16 μαρτυρῆσαι ἐπὶ ταῖς ἐκκλησίαις mit ℵQ und den meisten Minuskeln zu lesen sein.

Eine vom Apok. sehr bevorzugte Präposition ist ἐκ. Sie findet sich etwa 110mal, während ἀπό nur einige 20mal vorkommt. ἐκ steht statt des Genetivs partitivus immer in den Wendungen εἷς ἐκ 5,5; 6,1; 7,13; 15,7; 17,1; 21,9; μιὰ ἐκ 6,1; 13,3. Bemerkenswert für den konstanten Sprachgebrauch des Apok. sind ferner die Wendungen: 2,10 βαλεῖν ... ἐξ ὑμῶν; 3,9 δίδωμι ἐκ τῆς συναγωγῆς; 5,9 ἠγόρασας ἐκ πάσης φυλῆς; 11,9 (sogar beim Subjekt) ἐκ τῶν λαῶν (21,6 δώσω ἐκ τῆς πηγῆς). Ferner tritt ἐκ für[167] den Gen. ein in den Wendungen: γεμίζειν ἐκ 8,5; 15,8 (? mit Q Rel.); πίνειν ἐκ 14,10; 18,3; ποτίζειν ἐκ 14,8; φαγεῖν ἐκ 2,7; χορτάζειν ἐκ 19,21 (dagegen 2,17 der echt griechische Gen. δώσω αὐτῷ τοῦ μάννα); μεθύειν ἐκ 17,2.6 (A An.) — Gegenüber ἀπό wird ἐκ entschieden bevorzugt: ἐξέρχομαι ἐκ 9,3; 14,15.17.18.20; 15,6; 16,17 (ℵA An.); 18,4; 19,21, vielleicht auch 19,5 (ℵ An.); ἐκπορεύεσθαι ἐκ 1,16; 4,5; 9,17.18; 11,5; 19,15; 22,1; ἔρχεσθαι ἐκ 7,14 (A ἀπό); ἐκδικεῖν ἐκ 6,10 (P An. ἀπό); 19,2; κρίνειν ἐκ 18,20; ἐξαλείφειν ἐκ 3,5; 7,17 (ℵ Min. ἀπό); 21,4 (mit ℵA 32, die übrigen ἀπό); λαβεῖν ἐκ 5,7; 6,4 (An. ἀπό); 10,10; 18,4; λύειν ἐκ 1,5 (vgl. die Variante λούειν ἀπό); μετανοεῖν ἐκ 2,21f.; 9,20f.; 16,11. — Schwankend ist der Gebrauch bei ἀγοράζειν ἐκ 5,9, ἀπό; 14,3.4; πλουτεῖν ἐκ 18,3.19, ἀπό 18,15. Man beachte endlich den konstanten Wechsel der Präposition in der Wendung ἐκ τοῦ οὐρανοῦ ἀπὸ τοῦ θεοῦ 3,12; (16,17); 20,9; 21,2.10. Beim Passivum steht ἐκ: 2,11; 3,18; (8,11 ἀπέθανον ἐκ); 9,2; 9,18; 18,1 (in Vertretung des Dat. instrumentalis).

Seltener steht ἀπό, so bei Himmelsrichtungen 7,2; 16,12; 21,13; ἀπὸ μακρόθεν 18,10.15.17; (12,14; 14,20); bei Zeitbestimmungen 13,8; 16,18; 17,8; im Segenswunsch 1,4. Sehr selten vom Verbum abhängig: nach κρύπτειν 6,16; φεύγειν 9,6; 20,11; ἀπέρχεσθαι, ἀπολλύναι 18,14; ἀφαιρεῖν 22,19. Beim Passivum für Dat. instrum. 9,18, für ὑπό 6,13? (ℵ 14. 31); 12,6.

Ganz besonders hervorzuheben ist der Gebrauch von ἐν für den Dat. instrumentalis. So auch in Wendungen, wo daneben der Dat. vorkommt: ἐν φωνῇ μεγάλῃ 5,12; 14,7.9.15; 18,2; καίειν (καυματίζειν) ἐν πυρί 16,8; 17,16; ἐν θείῳ 19,20. Nach μίγνυμι 8,7; vgl. κεχρυσωμένη ἐν (?) χρυσῷ 18,16 (ℵC An.) — Ferner λύειν (etc.) ἐν τῷ αἵματι 1,5; 5,9; 7,14; ποιμαίνειν ἐν ῥάβδῳ 2,27; 12,5; 19,15; ἀποκτείνω ἐν 2,23; 6,8; 13,10; πολεμεῖν ἐν 2,16; (19,11); ἀδικεῖν ἐν 9,19; κιθαρίζειν ἐν 14,2; πλανᾶν ἐν 19,20; πατάσσειν ἐν 11,6; 19,15[45]. Ferner in den passiven Wendungen περιβάλλεσθαι ἐν 3,5; 4,4 (sonst 10mal mit dem Akkus.); πλανᾶσθαι ἐν 18,23; βασανίζεσθαι ἐν 14,10; κατακαίεσθαι ἐν 18,8; ἀποκτείνεσθαι ἐν 9,20; 11,13; 13,10; vergl. hierzu das Vorkommen des Dat. med. S. 164. Der Gebrauch von ἐν ist demnach durchaus überwiegend gegenüber dem des Dat. instrum. Bei Zeitbestimmungen steht gewöhnlich ἐν 1,10; 2,13; 9,6; 10,7; 11,13; 18,8 (über den bloßen Dat. bei μιᾷ ὥρᾳ s. oben).

Beachtung verdient, daß eine Verwechselung von ἐν und εἰς nur 11,11 εἰσῆλθεν ἐν αὐτοῖς nachweisbar ist[46]. Der Apok. gebraucht fast immer γράφειν ἐν τῷ βιβλίῳ (τῇ βίβλῳ) 1,3; 13,8; 20,12.15; 21,27; 22,18.19, εἰς nur 1,11, ἐπί nur 17,8 (79. 95 ἐν)[47]. Während bei καθῆσθαι κατοικεῖν sonst immer ἐπί steht, wird κατοικεῖν einmal 13,12 mit ἐν konstruiert. καθίζειν 3,21 (bis) mit ἐν (20,4 mit ἐπί). ἕστηκα steht immer mit ἐπί, nur 19,17 mit ἐν in andrer Bedeutung. Die Wendung ἐν τῇ χειρί (δεξιᾷ) ist die gebräuchliche[168] 1,16; 2,1; 6,5; 7,9; 10,2.8; 14,14, vielleicht auch 1,20 (A 81) und 20,1 (ℵ 38); Ausnahmen sind 5,1 ἐπὶ τὴν δεξιάν und die Wendungen χάραγμα ἐπί 13,16; 14,9; 20,4. Dagegen steht ἐπί immer bei κεφαλή und μέτωπον. Regellos wechseln die Verbindungen ἐπὶ τῆς θαλάσσης 5,13 und ἐν τῇ θαλάσσῃ 8,9; 16,3; 18,19.

εἰς und ἐπί. Schon oben ist nachgewiesen, daß in der Apk entweder εἰς τὴν γῆν oder ἐπὶ τῆς γῆς gebraucht wird. Demgemäß steht ersteres 5,6; 6,13; 8,5.7; 9,1.3; 12,4.9.13; 13,13; 14,19; 16,1.2 (vgl. 5,6; 9,3); das ist um so auffälliger, als πίπτειν sonst immer mit ἐπί verbunden wird, aber 6,13; 9,1 mit εἰς τὴν γῆν; καταβαίνειν ἐπί 16,21; 13,13 εἰς τὴν γῆν. Bei βάλλειν zeigt der Apok. ein feines Sprachgefühl in dem Wechsel von εἰς und ἐπί: 2,10 εἰς φυλακήν; 6,8; 18,21 εἰς τὴν θάλασσαν; 14,19; 19,20; 20,3.10.14.15 εἰς τὴν ληνόν, sogar 2,22 εἰς κλίνην, aber 2,24 ἐφ’ ὑμᾶς; 18,19 χοῦν ἐπὶ τὰς κεφαλάς[48]. — Sonst lassen sich für den Wechsel von εἰς und ἐπί nicht überall bestimmte Regeln festlegen.

Hervorzuheben ist endlich die fast vollständige Verdrängung einer Reihe von Präpositionen aus dem Gebrauch. So findet sich ὑπό beim Passiv., wenn 6,13 mit ℵ 14. 31. ἀπό zu lesen ist, nirgends. Der Apok. vermeidet überhaupt volle Passivwendungen. Einmal 6,8 steht ὑπό an wenig passender Stelle; παρά findet sich nur zweimal m. Gen., einmal m. Dat.; πρός 5mal m. Akk., einmal m. Dat.; κατά m. Gen. 2,4.14.20, m. Akk. in den Wendungen κατὰ τὰ ἔργα 2,23; 18,6; 20,12.13; 4,8 ἓν καθ’ ἕν; 22,2 κατὰ μῆνα; περί nur einmal 15,6 (> An.), πρό, σύν, ὑπέρ überhaupt nicht. Häufiger sind διά (m. Gen. nur 2mal) — beachte das Eintreten von διά m. Akk. 4,11 und 12,11 für den Dat. instrum. — und μετά; beachte die Wendung μετὰ ταῦτα (10mal) und ἀκολουθεῖν μετὰ m. Gen. 6,8 (ACP An.) und 14,13[49] und besonders λαλεῖν μετά 1,12; 4,1; 10,8; 17,1; 21,9.15. Auch ἐνώπιον findet sich häufig (31mal), ἐναντίον niemals, ἔμπροσθεν 11,10 (Q ἐνώπιον); 22,8 (A πρό). Häufig ist noch die Verbindung ἐν μέσῳ (ἐμμέσῳ). Auch ἐπάνω kennt der Apok. 6,8; 20,3; (9,17; 20,11. m. ℵ ?).

Folgen mehrere Substantive auf eine Präposition, so wird diese in den meisten Fällen wiederholt; Ausnahmen: 1,9; 9,18; 14,10; 16,4 (ℵACP An. Pr.). Ferner die Wendung ἐκ πάσης φυλῆς etc. 5,9; 10,11; (14,6).

6. Gebrauch des Verbums.

Charakteristisch ist das regellose Schwanken zwischen Präsens und Futurum, und damit verbunden ein sehr starkes Variieren der textlichen Zeugen in dieser Hinsicht. Schon in den Briefen zeigt sich dies Schwanken, auch in den Handschriften (2,10.22f.24.27; 3,7.9; vgl. 1,7[50]; 2,5.16). Da in der ganzen Apk die Fiktion festgehalten wird, daß der Apok. die Dinge, die er weissagt, vor Augen sieht, so ist die Schilderung im Futurum eigentlich jedesmal eine Inkonsequenz,[169] ein Aus-der-Rolle-fallen[51], und deshalb wird dieselbe auch niemals konsequent durchgeführt. Besonders charakteristisch ist der Wechsel des Tempus in Kap. 11. — In der fortlaufenden Schilderung wechseln Praesens und Aorist regellos. — Der Gebrauch des Imperfektum ist nicht häufig in der Apk, aber wo dasselbe eingeführt wird, geschieht es mit Bedacht. So wird es mit Vorliebe in ausmalenden und erklärenden Relativsätzen gebraucht 1,12; 2,14; 6,9, ferner in kleinen schildernden und erklärenden Zwischensätzen: 5,4 καὶ ἔκλαιον; 5,14 καὶ τὰ τέσσαρα ζῶα ἔλεγον; 6,8 καὶ ὁ Ἅιδης ἠκολούθει; 10,10 καὶ ἦν ἐν τῷ στόματι ... γλυκύ; 19,14 καὶ τὰ στρατεύματα ... ἠκολούθει; 21,15 καὶ ὁ λαλῶν ... εἶχεν[52]. Selten nur wird das Imperfekt in fortlaufenden Schilderungen gebraucht und dann immer bald durch das Präsens abgelöst 9,8ff.; 13,11ff. Bei κράζειν variieren die Codices sehr stark zwischen Imperf. und Aor. Doch scheint der Apok. das Imperf. überhaupt nicht gebraucht zu haben. Gesichert ist der Aorist 6,10 (> P An.); 7,2 (> AP 161); 10,3; 18,2; 19,17 (> Q 12. 95). Daher auch wahrscheinlich zu lesen: 18,18 (ACP 35. 81. 87. 95 vg. Tic.); 18,19 (AC 35. vg.). Das Präsens steht 7,10 und wahrscheinlich 12,2.

Vulgäre Vermischung der Tempora des Aorist und Perfekts (zu Gunsten der Perfektformen) ist Charakteristikum der Apk (Blaß 195). Daher der Gebrauch des Perfekts in den Apk sehr häufig, namentlich in den Briefen: 2,3 κεκοπίακας (ες) (AC 51. 81); 2,5 πέπτωκας (ες); 2,27; 3,2; 3,3; 3,8 (anders 2,21); 3,17; (3,20). Sonst seltener z. B. 14,8; 18,3; 19,13 (vielleicht auch 16,6 δέδωκας [AC]). Eine Vorliebe zeigt die Apk für εἴληφα (2,27; 3,3;) 5,7; 8,5; 11,17 (ἔλαβον nur 10,10; 17,12 und im Nebensatz 5,8; 20,4.); εἴρηκα 7,14; 19,3. Ferner ist zu vergleichen γέγονεν 16,17; γέγοναν (?) 21,6 (ℵcA 38 Lat.); γέγραπται 13,8; 17,8. Kaum mitzurechnen ist das präsentische ἕστηκα 3,20; 12,4 (seltsamerweise 18,17 ἔστησαν). Das Plusquamperfektum ist nur von ἕστηκα 7,11 gesichert[53].

Sehr bemerkenswert ist, daß der Apok. fast immer den Infin. Aor. gebraucht, also einen Sinn für den Unterschied von Inf. Präsens und Aor. kaum noch zeigt. Eine Ausnahme macht der Apok. bei βλέπειν, von welchem Verbum er den Aor. überhaupt nicht bildet[54] 1,12; 5,3.4; 9,20 (hier sind auch die folgenden Infinitive durch βλέπειν beeinflußt), ferner 11,6 στρέφειν und vielleicht 13,13 ποιῇ καταβαίνειν, wenn nicht gerade aus diesem Grunde (ἵνα) καταβαίνῃ mit Q Rel. c. zu lesen ist. Dagegen steht nach μέλλειν in der Regel wie im übrigen NT (Blaß 192) der Inf. Präs. 1,19 (γίνεσθαι mit ℵcA und den meisten Minuskeln zu lesen); 2,10 (lies πάσχειν — βάλλειν); 3,10; 6,11; 8,13; 10,4; 10,7; 12,5; 17,8, vielleicht auch 3,16 mit ℵ ἐμεῖν, hingegen 3,2[170] ἃ ἔμελλον (Imperf.! doch anders 10,4) ἀποθανεῖν und 12,4 μελλούσης τεκεῖν[55].

Dem entspricht, daß der Apok. ganz entschieden den Imperativ Aor. bevorzugt. Freilich muß hervorgehoben werden, daß in den Briefen auch das Präsens sehr häufig ist[56]: μνημόνευε 2,5; 3,3; φοβοῦ 1,17; 2,10; γίνου 2,10; 3,2; τήρει 3,3; κράτει 3,11; ζήλευε 3,19 (ℵP An. ζήλωσον). In den folgenden Kapiteln aber wird das Part. Präs. sehr selten: 5,5 κλαῖε, ferner regelmäßig ἔρχου 6,1.3.5.7; 22,17[57]; ἔγειρε 11,1 (An. ἔγειραι); εὐφραίνου 12,12; 18,20; αἰνεῖτε 19,5. — 16,1 steht ἐκχέετε (ℵACP) wohl wegen des vorangehenden ὅρα μή. Demgegenüber steht der Imper. Aor. in denselben Kapiteln etwa 40mal. — Für den Imperativ tritt auch in der Apok. der Conj. Aor. mit μή ein: 6,6; 7,3; 10,4; 11,2; 22,10.

Das Tempus in Nebensätzen: ὅτε regiert immer den Aorist (14mal), ὅτι niemals das Imperfekt; ὅταν regiert mit Grund 4,9; 9,5; 11,7; 12,4; 17,10; 20,7 den Konjunkt. Aor. und 10,7; 18,9 den Konj. Präsens; ebenso ἐάν (6mal) den Konj. Aor.; ἄχρις den Konj. Aor. 2,25; 7,3; 15,8; 20,3.5; (17,17 ℵAP An. ἄχρι τελεσθήσονται, Q Rel. τελεσθῶσιν). Über den Wechsel von Konj. Aor. und Indic. Fut. nach ἵνα und οὐ μή s. unten (unter Gebrauch der Κonjunktionen). Regiert ἵνα (ἵνα μή) den Konjunktiv, so folgt nach Praeteritum im Hauptsatz immer Konjunktiv des Aorist, nach Präsens im Hauptsatz gewöhnlich[58] Praesens. 11,6 ἔχουσιν ἐξουσίαν ... κλεῖσαι ... ἵνα μὴ ... βρέχῃ (βρέξῃ Hipp.); 12,6 ὅπου ἔχει ... τόπον ... ἵνα τρέφωσιν; 16,15 μακάριος ὁ ... τηρῶν ... ἵνα μὴ ... περιπατῇ; 21,23 οὐ χρείαν ἔχει ... ἵνα φαίνωσιν[59]. Aber 20,3 ἐσφράγισεν ἵνα μὴ πλανήσῃ (ℵA 1. 79. 80. 81. 95[60]). Unsicher ist 7,1 εἶδον ... κρατοῦντας ἵνα μὴ πνέῃ (ℵ 87. 121 πνεύσῃ).

Sehr bemerkenswert ist endlich das sehr häufige Fehlen der Kopula, fast regelmäßig ist dasselbe in den einfach aneinander gereihten schildernden Hauptsätzen. Aber die Kopula fehlt auch in Relativsätzen z. B. ἃ ἐνώπιον τοῦ θρόνου αὐτοῦ 1,4; 2,13; (2,20?); 3,12?; 5,13; (9,11); 20,10, bei Ausrufen 5,2 (τίς ἄξιος ἀνοῖξαι); 15,3; 16,7 (in allen Doxologieen). Bemerke noch 1,16 καὶ ἡ[171] ὄψις αὐτοῦ, ὡς ὁ ἥλιος φαίνει; vielleicht ist auch 6,13 zu lesen ὡς συκῆ βάλλουσα (sc. ἐστιν)[61].

7. Gebrauch der Konjunktionen.

Bemerkenswert ist, daß ὅπως in der Apk überhaupt nicht vorkommt; εἰ findet sich nur 11,5 (bis); ἐάν 2,5.22; 3,3.20; 22,18.19; ἐάν findet sich wie sonst im NT schon in Verbindung mit andern Konjunktionen und dem Relativpronomen: 3,19 ὅσους ἐάν (ℵ 36 ἄν); 11,6 ὁσάκις ἐάν (C 38 Hipp. ἄν); 13,15 ὅσοι ἐάν (ℵ An. Hipp. ἄν) und vielleicht 14,4 (mit Q Rel. Or.) ὅπου ἐάν[62]. — ἄχρι (ἄχρις οὗ) steht als Konjunktion (nicht als Präp.) im allein herrschenden Gebrauch (ἄχρις οὗ 2mal, ἄχρις 4mal) gegenüber ἕως (μέχρις)[63].

Über das Tempus in Nebensätzen ist oben bereits die Rede gewesen. Es muß hier noch über den Gebrauch des Modus gehandelt werden. ἄχρις (ἄχρις οὗ) regiert immer den Konj. Aor., daher ist vielleicht auch 17,17 mit Q Rel. ἄχρι τελεσθῶσιν (nicht τελεσθήσονται) zu lesen. ἐάν regiert immer den Konj. Aor., ebenso steht derselbe in Begleitung von ἄν (ἐάν); 2,25 ist ἥξω als Konj. Aor. von ἧξα anzusehen (Schmiedel 13. 10,2). Ebenso steht ὅταν immer mit Konj. Aor.; 4,9 könnte das zweifelhaft sein, da AP An. 38 ὅταν δώσουσιν bieten und nur eine Reihe von Minuskeln die regelrechte Konstruktion ὅταν δῶσιν. Aber nach Schmiedel (14,9) ist hier mit ℵQ 7. 12. 14. 16. 32. 39. 81. 92 der spätere Aor. Konj. ὅταν δώσωσιν (von ἔδωσα!) zu lesen[64]. Über μή, das in der Apk nie als eigentliche Finalpartikel steht, sondern nur mit dem Aor. Konj. verbunden den Imp. ersetzt s. o. — οὐ μή steht 14mal[65] mit dem Konj. Aor. Daher ist auch 3,3 οὐ μὴ γνῷς mit ACP An.; 9,6 οὐ μὴ εὕρωσιν mit AP An. harl. und wahrscheinlich 19,14 οὐ μὴ εὕρῃς mit Q fast sämtlichen Min. (einige lesen εὑρήσεις) und Pr. zu lesen (statt εὑρήσουσιν). Ein Wechsel zwischen Konj. Aor. und Ind. Fut.[66] findet nur nach ἵνα, ἵνα μή statt, und zwar ist der Indikativ hier häufiger als im übrigen neuen Testament (Blaß 207). Aber auch hier läßt sich eine gewisse Regelmäßigkeit nachweisen. So steht der Ind. Fut. nach ἐδόθη: 6,4 ἵνα ἀλλήλους σφάξουσιν AC 36; 8,3 ἵνα δώσει ℵAC 95 An.; 9,5 ἵνα μὴ ἀποκτείνωσιν[67] ... ἀλλ’ ἵνα βασανισθήσονται ℵAP 38 An. Ferner 3,9 ποιήσω αὐτοὺς ἵνα ἥξουσιν — προσκυνήσουσιν (ℵACP An.). Dementsprechend 13,12 ποιεῖ ... ἵνα προσκυνήσουσιν (anders 13,16, wenn nicht mit einigen Minuskeln[172] keln hier ποιεῖ ἵνα δώσουσιν[68] und mit PQ An. dann ἵνα μή τις δύναται zu lesen ist. Vielleicht ist noch zu lesen 9,4 ἐρρέθη αὐτοῖς ἵνα ἀδικήσουσιν A 36; 6,11 ἐρρέθη αὐτοῖς ἵνα ἀναπαύσονται A (bei Tisch. falsche Angabe!) PQ An.; sicher 9,20 οὐδὲ μετενόησαν ... ἵνα μὴ προσκυνήσουσιν (ἵνα beinahe ὥστε). Endlich findet sich die merkwürdige Wendung 22,14 μακάριοι οἱ ποιοῦντες. — ἵνα[69] ἔσται ἡ ἐξουσία. Und demgemäß ist auch wohl 14,13 ἵνα ἀναπαήσονται mit ℵACQ 7. 16. 28. 50 An. zu lesen; diese Wendung ist dann von dem vorausgehenden μακάριοι abhängig zu denken, und das ναὶ λέγει τὸ πνεῦμα in Parenthese zu setzen[70].

8. Der Gebrauch der Partikel.

Hier zeigt die Apk den Charakter einer außerordentlichen Dürftigkeit. Asyndeta sind, da man die einfache Aneinanderreihung der Sätze in fortlaufenden Schilderungen nicht als solche rechnen kann, im ganzen selten[71], aber mit erdrückender Regelmäßigkeit herrscht in der Apk die Partikel καί[72]. In den Briefen zeigt sich ein etwas bunteres Bild; δέ findet sich hier 3mal (im ganzen übrigen Teil der Schrift sicher bezeugt nur noch 10,2 (19,12 > ℵ); 21,8 (> P); ἀλλά 8mal (sonst 5mal). ὄφελον (3,15), πλήν (2,25), οὖν (6mal)[73] kommen nur hier vor. γάρ ist häufiger, namentlich in kurzen Zwischensätzen und Nebenbemerkungen: 1,3; 3,2; 13,18; 14,4f.13; 16,14; 19,8.10; 21,25; 22,10. Aber der Gebrauch von ὅτι ist sehr viel häufiger. — Worte wie πάντοτε πώποτε οὐδέποτε οὐδέπω (καθώς) μέντοι, sogar μέν und τε finden sich in der Apk nirgends — Die Verdoppelung der Negation ist sehr selten; außer dem häufig vorkommenden οὐ μή findet sich 7,16 ein οὐδὲ μή.

Zu bemerken ist, daß nach einem einfachen οὐ in der Apk immer οὐδέ steht 5,3 (dreimal mit ACP An.); 7,16; 9,4; 9,20 (ℵQ 14. 38. 92; οὔτε AP An.; Rel οὐ); 12,8 (> P An.); 20,4 (> An.); 21,23. Ausnahmen 5,4 (οὔτε βλέπειν, doch läßt gerade der Hauptzeuge für οὐδέ im vorigen Vers den Vers 4 per Homoiotel. ganz aus) und 9,21 καὶ οὐ μετενόησαν ἐκ τῶν φονῶν ... οὔτε. Dagegen steht regelrecht οὔτε — οὔτε 3,15.16; 9,20; 21,4. Doch schreibt der Apok. immer μήτε, niemals μηδέ. Er gebraucht immer ὡς (nie ὡσεί καθώς etc.), ὡσεί ist einigemale von den Handschriften eingebracht[74], ὥσπερ steht einmal, 10,3. Dem Apok. eigentümlich ist der manirierte Gebrauch von ὡς, so z. B. 4,6.(7); 5,11; 6,6; 8,8; 9,7; 13,3; (= 5,6); 14,3[173] (hier hat das ὡς kaum einen Sinn) 15,2; 19,1; 19,6ter; 21,11. Natürlich ändern hier die Handschriften mannigfach, namentlich die altlateinische Übersetzung läßt dies ὡς oft fort (vgl. 4,6.7; 5,11; 6,6; 14,(2).3; (16,21) 19,1.6; (19,12).

9. Gebrauch des Artikels.

Hervorzuheben ist, daß bei Eigennamen kein Artikel steht (1,9.11; 2,13.14.20; 5,5; 7,4ff.; 9,14; 14,1.8; 15,13; 16,19; 17,5.6; 18,2.10.21; 21,2; 22,16). Auch 3,7 ist τὴν κλεῖν Δαυείδ mit AC 38 zu lesen, ebenso 16,12 ἐπὶ τὸν ποταμὸν τόν μέγαν [+ τόν AC] Εὐφράτην; Ἰησοῦς und Ἰωάννης stehen durchweg ohne Artikel. Dagegen ὁ Χριστός 11,15; 12,10; 20,4.6 und τὰ ἔργα τῶν Νικολαιτῶν 2,6; 2,15 (+ τῶν ℵ P An.), da Νικολαῖται offenbar nicht als Eigenname gilt. Wenn 2,14 ἐδίδασκεν τῷ Βαλάκ (AC 7. 11. 95, ℵc Rel.; τόν B; nur Q läßt den Art. fort) zu lesen ist, so tritt hier die Regel ein, daß bei indeklinabeln Eigennamen zur Unterscheidung der casus der Art. hinzutritt (Blaß 148)[75].

Der Apok. braucht immer ὁ θεός (Ausnahme 21,7 [im Prädikat]; 7,2 σφραγῖδα θεοῦ ζῶντος, das Fehlen des Artikels wohl durch die Artikellosigkeit des vorhergehenden Wortes bedingt). Bei κύριος wechselt der Gebrauch: immer κύριος ὁ θεός, Ausnahme 4,11; κύριος näher bestimmt mit Artikel 11,4.8.15; 22,21, aber ἐν κυρίῳ 14,13, κύριος κυρίων 17,14 (Prädikat); 19,16. Der Apok. läßt den (generischen) Artikel bei ό ἥλιος, ἡ γῆ, ἡ θάλασσα, ὁ οὐρανός nie fort. Ausnahme: ἀπὸ ἀνατολῆς ἡλίου 7,2; 16,12; οὐκ ἔχουσιν χρείαν φωτὸς λύχνου καὶ φωτὸς ἡ̔λίου 22,5 (Blaß 143).

Wie im übrigen neuen Testament, so finden wir in der Apk hier und da den semitischen Gebrauch, daß bei einem Nomen, welches einen Genetiv regiert, der Artikel fortgelassen wird (Blaß 147): 6,16 ἀπὸ προσώπου τ. καθ.; 8,4 ἐκ χειρὸς τοῦ ἀγγέλου; 12,14 ἀπὸ προσώπου τοῦ ὄφεως; 19,2 ἐκ χειρὸς αὐτῆς, vielleicht auch 22,2 εἰς θεραπείαν τῶν (> ℵ) ἐθνῶν; 7,2 σφραγιδα θεοῦ ζῶντος. Ebenso bei Eigennamen im Gen.: 7,4 ἐκ πάσης φυλῆς υἱῶν Ἰσραήλ; 21,12 τῶν δώδεκα φυλῶν υἱῶν Ἰσραήλ (P An. τῶν υἱῶν Ι)[76].

Das immer nachgestellte Adjekt. hat den (wiederholten) Artikel vor sich, wenn das Substantiv denselben vor sich hat. Schwankungen der Handschriften sind vorhanden bei Partizipien. Doch lies 8,6 οἱ ... ἄγγελοι οἱ ἔχοντες; 9,15 οἱ ἄγγ. οἱ (ℵ 41. 90. 98. >) ἡτοιμασμένοι; 11,4 αἱ δύο λυχνίαι αἱ (ℵ); 15,6 οἱ ἑπτὰ ἄγγελοι οἱ (> ℵPQ 1. 48. 79. 81. 161);[174] 17,18 ἡ πόλις ἡ μεγάλη ἡ (> ℵ 50. 94. 95); 21,9 τὰς φιάλας τάς (? mit An., > Q Rel., aber die richtige Lesart wahrscheinlich ℵAP 12. 79. 81 τῶν γεμόντων). Daher ist es noch die Frage, ob nicht 5,6 mit 7. 8. 9. 13. 16 (1. 79. 80. 81) τὰ ἑπτὰ πνεύματα „τὰ“ ἀποστελλόμενα (ἀπεσταλμένα) zu lesen ist. Zu bemerken ist, daß A hier eine singuläre Lesart hat, und ℵ mit Konsequenz den Artikel wegzulassen scheint. 19,9 ist zu lesen οὗτοι οἱ λόγοι „οἱ“ (mit A 4. 48) ἀληθινοὶ τοῦ θεοῦ εἰσιν.

Dieselbe Regel gilt für nachgestellte Präpositionalbestimmungen. Wie im neuen Testament das Fehlen des Artikels hier nicht häufig ist, (Blaß 155), so ist es in der Apk nahezu ausgeschlossen. 5,5 ὁ λέων ὁ (> ℵ 14) ἐκ τῆς φυλῆς; 8,3 τὸ θυσιαστήριον ... τό (> ℵ) ἐνώπιον; 11,16 πρεσβύτεροι οἱ (> AQ 1. 7. 12. 14. 46. 81. 92. 95)[77]; 11,19 ὁ ναὸς τοῦ θεοῦ ὁ (mit ACP 14. 35. 38. 87. 92. 95. 121) ἐν τῷ οὐρανῷ; 8,9 τῶν κτισμάτων τῶν (> Q Rel.) ἐν τῇ θαλάσσῃ; (Vgl. 16,3 πᾶσα ψυχὴ τὰ [mit AC 81; τῶν 95] ἐν τῇ θαλάσσῃ); 19,14 τὰ στρατεύματα τὰ (mit AP 30. 32. 47. 48. 49. 50. 51. 91. 95. 121.) ἐν τῷ ορανῳ; 20,8 τὰ ἔθνη τὰ (> ℵ 14. 29. 35. 87. 92). Vgl. noch 1,4; 2,24; 14,17; 20,8; 20,13. Daher ist vielleicht mit ℵ, gerade weil hier sonst fast immer der Artikel weggelassen ist, 2,9 τὴν βλασφημίαν + τὴν" ἐκ τῶν λεγότων zu lesen[78]. Wenn 15,5 ὁ ναὸς τῆς σκηνῆς τοῦ μαστυρίου ἐν τῷ οὐρ. steht, so ist die Auslassung des Artikels durch die weite Trennung des ἐν τῷ οὐρανῷ von dem regierenden Subjekt begründet.

Echt griechisch ist die Wendung 2,18 ὁ ἔχων τοὺς ὀφθαλμούς; 4,7 ὁ ἔχων τὸ πρόσωπον. — πᾶς im Singular steht ohne folgenden Artikel in der Bedeutung „jeder“. Aber ein folgendes Partizip bekommt gerne den Artikel (Blaß 158) 18,17 πᾶς ὁ ἐπὶ τόπον πλέων; 21,27 πᾶν κοινὸν καὶ ὁ ποιῶν; 22,18 παντὶ τῷ (> An.) ἀκούοντι. Hingegen steht πᾶς im Plural ausnahmslos mit Artikel; 19,18 lies πάντων, — ἐλευθέρων τε καὶ δούλων.

Besonders ist noch hervorzuheben, daß der Apok. die in der sonstigen apokalyptischen Tradition geläufigen Begriffe und Wendungen sofort mit dem bestimmten Artikel einführt: 1,4 ἀπὸ τῶν ἑπτὰ πνευμάτων; 10,1 ἡ (> P An.) ἶρις (Rückverweisung auf 4,3?); 10,3 αἱ (> ℵ* 1. 4. 7. 18. 161) ἑπτὰ βρονταί; 11,3 δώσω τοῖς δυσὶ μάρτυσιν; 11,4 αἱ ἐλαῖαι – αἱ λυχνίαι; 11,9 καὶ βλέπουσιν ἐκ τῶν λαῶν; 12,14 αἱ (ACP An. 7. 95) δύο πτέρυγες τοῦ (> ℵ) ἀετοῦ τοῦ μεγάλου; 16,12 τῶν βασιλέων τῶν ἀπὸ ἀνατολῆς ἡλίου. Vielleicht auch 17,1 ἐπί τῶν (Q Rel.) ὑδάτων τῶν πολλῶν[79].

Der Artikel fehlt gern in kurzen präpositionalen Wendungen, ἄχρι[175] θανάτου (εἰς — ον); 2,10; 12,11 (13,3)[80]. εἰς πόλεμον 9,7.9, aber εἰς τὸν̀ πόλεμον 16,14 (hier jedoch mit einer Genetivbestimmung verbunden); 20,8 (An. ändert an den beiden Stellen); vgl. ποιῆσαι πόλεμον 11,7; (12,7); 12,17; 13,7, aber ποιῆσαι τὸν (> P An.) πόλεμον 19,19 (der Artikel weist vielleicht auf 16,14 zurück). — 20,11 ist wahrscheinlich οὗ ἀπὸ „τοῦ“ (ℵAP 38. 95) προσώπου zu lesen.

Sehr wechselnd ist der Gebrauch des Artikels (wie im ganzen neuen Testament) beim Prädikat. Beim Prädikatsadjektiv steht er allerdings nur einigemal und mit besondrer Absichtlichkeit. 2,23 ἐγώ εἰμι ὁ ἐραυνῶν; 3,17 σύ εἶ ὁ ταλαίπωρος[81]. Beim Prädikatssubstantiv werden die oben angegebenen Regeln gewahrt, so steht der Artikel bei bestimmten und bekannten Größen, z. B. 4,5; 5,6 ἅ εἰσιν τὰ ἑπτὰ πνεύματα[82], immer in den Wendungen ἐγώ εἰμι τὸ ἄλφα καὶ τὸ ὦ, ὁ πρῶτος καὶ ὁ ἔσχατος, ἡ ἀρχὴ καὶ τὸ τέλος[83] (1,8.17; 21,6; 22,13.16). Ebenso steht der Artikel bei einem durch ein Adjektiv oder einen Genetiv bestimmten Subst. 19,8.9.10; 17,18; 18,23; 20,14; 21,8[84]. Demgemäß auch 5,8 αἵ εἰσιν αἱ (> ℵ Min.) προσευχαὶ τῶν ἁγίων; 21,12 ἅ ἐστιν τὰ (> Q al. ¹⁵) ὀνόματα τῶν δώδεκα φυλῶν[85]; 21,22 ὁ θεὸς ... ὁ (mit A) ναὸς αὐτῆς ἐστιν.

Entschieden ungewöhnlich ist der Prädikatsartikel bei Eigennamen in folgenden Verbindungen: 6,8 ὄνομα αὐτῷ ὁ (> ℵC 16. 95. An.³) θάνατος; 8,11 τὸ ὄνομα τοῦ ἀστέρος λέγεται ὁ (> ℵ 1. 7. 14. 36. 38. 80. 81. 161) ἄψινθος; 12,9 ὁ καλούμενος διάβολος καὶ ὁ (ℵ ACP 1. 81. 95. 161) σατανᾶς; 19,13 κέκληται ὁ λόγος τοῦ θεοῦ; 20,2 ὅ ἐστιν ὁ (ℵ 14. 38. 79. 97) διάβολος καὶ ὁ (> P An.) σατανᾶς.

Die Wiederholung des Artikels vor mehreren Subst. ist die überwiegende Regel. Sie unterbleibt in der Regel, wo ein und dieselbe Person durch mehrere Worte bezeichnet ist. 1,5 τῷ ἀγαπήσαντι καὶ λύσαντι; 1,6 τῷ θεῷ καὶ πατρί; vgl. 1,9; 3,14 (ὁ πιστὸς καὶ [+ ὁ nur ℵC 2] ἀληθινός); 3,17; 6,10; 11,9; 12,17; 22,8. In eigentlichen längeren Aufzählungen wird der Artikel hier und da (1,9; 5,12; 9,15; 11,9; 21,8) fortgelassen. Dagegen ist zu lesen: 17,13 τὴν δύναμιν καὶ τὴν (> AQ Rel.) ἐξουσίαν; 18,14 τὰ λιπαρὰ καὶ τὰ (> C 79. 161) λαμπρά; 20,8 τὸν Γὼγ καὶ τὸν (> ℵA 1. 79. 80) Μαγώγ; 20,10 τοῦ πυρὸς καὶ τοῦ (ℵ 7. 13. 16. 18. 32. 33. 95 An.) θείου[86].

[176]
10. Wortstellung.

Hier lassen sich ebenfalls aufs bestimmteste einige Regeln aufstellen. Die Wortstellung ist nämlich stark hebraisierend. In der Mehrzahl der Fälle steht das Verbum vor seinem Substantiv, fast immer aber vor dem Objekt. Das Substantiv steht fast immer vor seinem Attribut auch dem Possessivpronomen (Ausnahmen 18,1 ἐν ἰσχυρᾷ φωνῇ[87]; 18,21 ἡ μεγάλη πόλις; 3,8 μου τὸν λόγον), nur Zahlworte machen durchgehend eine Ausnahme[88]. Eine Präpositionalbestimmung steht so gut wie nie zwischen Artikel und Substantiv. Ausnahme: die Briefeingänge 2,1 τῆς ἐν Ἐφέσῳ ἐκκλησίας etc. (doch s. die textkritischen Bemerkungen im Kommentar). Gebräuchlicher ist die Voranstellung einer Präpositionalbestimmung vor das Partizip 11,14; 14,13; 18,17; 19,9; 20,15; 21,3; 21,19. Der Genetiv steht immer hinter dem verbum regens (Ausnahme 7,17 ἐπὶ ζωῆς πηγὰς ὑδ.). Diese Regeln für die Wortstellung sind so stabil, daß man wenn irgendwo so hier einen statistischen Maßstab dafür hat, ob und wo etwa fremde literarische Einflüsse in der Apk vorliegen. Die Ausnahmen von diesen Regeln werden daher bei Gelegenheit der Besprechung der einzelnen Kapitelgruppen, in denen man etwa selbständige Quellen vermuten könnte, besprochen werden.

11. Sonstiger Sprachgebrauch und Wortschatz.

Um nicht zu weitläufig zu werden, will ich hier nur die Hauptsachen hervorheben. Es finden sich in der Apk eine ganze Menge bestimmter geprägter Wendungen, die fortwährend wiederkehren und der Schrift ihr gleichmäßiges Kolorit verleihen. So gebraucht der Apokalyptiker, nachdem er in der feierlichen Einleitung 1,1.2.5 Ἰησοῦς Χριστός gesagt hat, ausnahmslos nur Ἰησοῦς (11mal) oder Χριστός (4mal). Dahin gehören ferner die Wendungen λόγος τοῦ θεοῦ καὶ μαρτυρία Ἰησοῦ 1,2.9; 6,9; (11,7;) 12,11.(17;) (19,10;) 20,4; ὁ μάρτυς ὁ πιστός 1,5; 2,13; 3,14; κύριος ὁ θεὸς ὁ παντοκράτωρ 1,8; 4,8; 11,17; 15,3; 16,7; (16,14;) 19,6.15; 21,22 (παντοκράτωρ im NT nur noch II Kor 6,18, dagegen in LXX und spätjüdischer Literatur sehr gebräuchlich); οἶνος τοῦ θυμοῦ τῆς ὀργῆς (τῆς πορνείας) 14,8.10; 16,19; 17,2; 18,3; 19,15; ζῶν εἱς τοὺς αἰῶνας τῶν αἰώνων (1,18;) 4,9.10; (5,14;) 7,2; 10,6; 15,7 (im NT verhältnismäßig selten, spätjüdischer Sprachgebrauch); λίμνη τοῦ πυρός (καὶ θείου) (14,10;) 19,20; 20,10.14.15; 21,8; φυλαὶ γλῶσσαι λαοὶ ἔθνη 5,9; 7,9; (10,11;) 11,9; 13,7; 14,6; (17,15); βίβλος (βιβλίον) τῆς ζωῆς 3,5; 13,8; 17,8; 20,15; 21,27, im NT nur noch Phil 4,3; eine Reihe sehr ähnlicher Aufzählungen der verschiedenen Klassen von Menschen 6,15; 11,18; 13,16; 19,5.18; 20,12 (beachte besonders die Formel μικροὶ καὶ μεγάλοι); προφῆται — ἅγιοι 11,18; 16,6; (18,20;) 18,24; Verbindungen mit ἀληθινός (ἅγιος — ἀλ., πιστὸς — ἀλ., δίκαιος — ἀλ.) 3,7.14; 6,10; 15,3; 16,7; 19,2; (19,9;) 19,11; 21,5; 22,6; man beachte ferner die eingestreuten Seligpreisungen (μακάριος[177] κάριος etc.) 1,3; 14,13; 16,15; 19,9; 20,6; 22,7.14 und Doxologien 1,6; 4,9ff.; 5,9f.; 5,12f.; 7,12; 15,3; 19,1ff. 6ff; die mit dem hinweisenden ὧδε eingeführten Formeln 13,10.18; 14,12; 17,9; ἦλθεν ἡ ἡμέρα (ὀργή, ὥρα) 6,17; 11,18; 14,7.15; 18,10; 19,7; βρονταὶ φωναὶ ἀστραπαί (σεισμός) 4,5; 8,5; 11,19; 16,18; πηγαὶ ὑδάτων 7,17; 8,10; 14,7; 16,4; (21,6); (22,1.17); ὁ ὢν καὶ ὁ ἦν καὶ ὁ ἐρχόμενος 1,4.8; 4,8; (11,17; 16,5); die Aufzählung οὐρανός, γῆ, ὑποκάτω τῆς γῆς 5,3.13; (10,6); (14,7); ἐκ τοῦ οὐρανοῦ ἀπὸ τοῦ θεοῦ war schon oben die Rede. - Von einzelnen Worten hebe ich noch folgende hervor: δοῦλος in prägnantem Sinn 1,1 bis.; 7,3; 10,7; 11,18; 15,3; 19,2.5; 22,5.6 (beachte die Verbindung οἱ δοῦλοι οἱ προφῆται); δεικνύειν 1,1; 4,1; 17,1; 21,9f.; 22,1.6.8; τηρεῖν 1,3; 2,26; 3,3.8.10 bis.; 12,17; 14,12; (16,15); 22,7.9. Hierher gehört auch noch der Gebrauch von ἀρνίον mit dem es allerdings eine besondre Bewandtnis hat. — Diese gleiche Sprachfärbung erstreckt sich über das ganze Buch, wenn sie sich auch in einzelnen Versen und längeren Partieen besonders zeigt (s. namentlich 11,17-19 etc.).

Zum Schluß wäre noch zu erwähnen, daß der Stil der Apk sein Gepräge durch eine gewisse monotone und namentlich in Wiederholungen sich ergehende Breite erhält. Der Artikel und die Präpositionen vor mehreren Subst. werden fast immer wiederholt, ebenso oft das regierende Wort vor mehreren regierten Worten. Ganze Wendungen werden noch einmal wieder aufgenommen, in der Negation wiederholt, hebräischer Parallelismus ist nicht selten[89].


  1. Kann man auch das σάλπιγγος erklären, so nicht mehr das λεγούσης. — 1,20 kann man die Konstruktion zur Not erklären.
  2. Diese Beispiele widerlegen die Behauptung (Schmidt Spitta), daß die ersten Kapitel der Apokalypse einen reineren Stil zeigen.
  3. Kolthoff 116 vergleicht Joh. 1,6; 3,1 (18,10). Im neuen Testament sind sonst die Formeln ὄνομα c. Gen. Lk. 1,5.27; ᾧ (ᾗ) ὄνομα, ὀνόματι gebräuchlich.
  4. Hebraismus = לֵאמֹר.
  5. 11,31 περιβεβλημένους (statt οι) σάκκους (ℵ* APQ Min.) ist wohl ein Schreibfehler (B. Weiß).
  6. Eine ähnliche Unregelmäßigkeit muß 7,9ff. vorgelegen haben, vgl. auch den Anfang von Kap. 14 καὶ εἶδον καὶ ἰδοὺ τὸ ἀρνίον ... καὶ μετ’ αὐτοῦ ... χιλιάδες ἔχουσαι.
  7. Diese Attraktion des Nomen durch das Relativum findet sich etwa 15mal im neuen Testament.
  8. So ist mit Q Min. Tic. zu lesen.
  9. So ist zu lesen mit A.
  10. 1,13 ℵQ Min (mit Ausnahme der Andreasklasse) am., 14,14 mit allen gegen C und die Andreasklasse (vg. Pr.).
  11. 9,11 lies ὄνομα αὐτῷ.
  12. AC (ℵ 95 ὧν ... τὸ ὄνομα αὐτῶν).
  13. Sonst noch Mt 3,12 = Lk 3,17; Mk 1,7 = Lk 3,16; Mk 7,25; Akt 15,17 (= LXX); I Pt 2,24 (LXX?).
  14. Anders 1,10; 10,4.8; 11,12; 12,10; 14,13; 16,1.17; 18,4; 19,5; 21,3.
  15. Anders 13,2 und 17,11; vgl. das ebenfalls auf θηρίον bezügliche λέγων in demselben Vers.
  16. Anders 14,1 χιλιάδες ἔχουσαι.
  17. Vgl. noch 11,7 cod. A: τὸ θηρίον ἀναβαίνων ( und 13,1(11) in Minuskeln θηρίον ἀναβαίνων – ἔχων).
  18. Vgl. die Doppellesart bei Pr. in stagnum ignis ardentis igne.
  19. Über die Variante κλαύσονται (ℵA) – κλαύσουσι 18,9 wird sich wenig ausmachen lassen.
  20. Die Formen ἔπεσαν ἔπεσα sind hier wie anderswo Regel.
  21. Ganz singulär ist 5,4 ἔκλααν. ℵ 4,8 ἕξοσαν ℵ.
  22. Hier ist es überhaupt zweifelhaft, ob nicht mit den übrigen ἐκοπίασας zu lesen ist (51. κεκοπίακας).
  23. Von den wenigen Fällen, die im übrigen neuen Testament vorkommen (Schmiedel 113 A. 16), vgl. ἑώρακες Joh 8,57 (B), die Aoristform ἔδωκες Joh 17,7f. (B).
  24. Vgl. 22,8 δεικνύοντος (ℵ δεικνύντος).
  25. Das NT bevorzugt die Formen auf ηθι: κατάβηθι Mt 27,40; Lk 19,5; Joh 4,49; Akt 10,20; μετάβηθι Joh 7,3; προσανάβηθι Lk 17,40. Dagegen μετάβα Mt 17,20 (B ℵ); καταβάτω Mt 24,17; 27,42; Mk 15,32 (Blaß 49).
  26. ἤκουσα τοῦ θυσιαστηρίου, weil der Altar hier personifiziert gedacht wird.
  27. Zu vergleichen ist hier Βαβυλὼν ἐμνήσθη 16,19.
  28. Der Gen. steht in der Wendung ἡμέρας καὶ νυκτός 4,8; 7,15; 12,10; 14,11; 20,10 (vgl. 21,25).
  29. Ein ganz ungeschickter Dativ steht dagegen 22,14 τοῖς πυλῶσιν εἰσέλθωσιν.
  30. Echt griechisch wird συγκοινωνεῖν 18,4 mit dem Dativ konstruiert, vgl. auch die Wendungen 8,4 ἀνέβη ... ταῖς προσευχαῖς, 14,4 ἀπαρχὴ τῷ θεῷ, endlich 18,10.16.19 μιᾷ ὥρᾳ.
  31. Dagegen 22,20 κύριε Ἰησοῦ.
  32. Vgl. den Wechsel von Singular und Plural in 14,10.11.
  33. Anders 2,23 δώσω ὑμῖν ἑκάστῳ κατὰ τὰ ἔργα ὑμῶν (αὐτοῦ Q 38 vg.cod. c a.) vgl. auch 4,8 τὰ τέσσαρα ζῶα ἓν καθ’ ἓν αὐτῶν ἔχων ... γέμουσιν.
  34. 17,12.15 bezieht sich die Copula auf das Prädikatssubstantiv. 19,8 τὸ γὰρ βύσσινον τὰ δικαιώματά ... ἐστιν läßt sich ebenfalls nicht sicher entscheiden.
  35. εἰσι πνεύματα, doch nachher lesen nur Q 7. 16. 36. 39 ἃ ἐκπορεύονται, A Rel. ἃ ἐκπορεύεται, ℵ ἐκπορεύεσθαι.
  36. 2,20 ist wohl mit ℵQ 7. 16. 40. 69 αὐτήν, 8,6 mit ℵA αὐτούς, 10,7 mit Q Min.³⁵ τοὺς δούλους αὐτοῦ(?), 17,13 mit allen gegen 1. αὐτῶν. 18,7 mit ℵACPQ Min.¹⁵ αὐτήν zu lesen.
  37. 1,20 ist ἀστέρων οὓς εἶδες mit ℵACP 1. 8. 12. 46. 80. 81. 88 zu lesen.
  38. ἅ εἰσιν ℵcP 1. 36. 81. 94 (ἅ ἐστιν A) cle. harl. Prim. (ℵ fehlt).
  39. Hierher gehört auch 11,16, wenn καθήμενοι (statt κάθηνται) mit AP An. a. c. Cypr. zu lesen ist.
  40. 14,6 ist vielleicht τοὺς κατοικοῦντας (mit A 14. 28. 79. 80. 92 Tic.) zu lesen (schon weil ἐπί mit dem Gen. folgt).
  41. Νur 17,2 οἱ κατοικοῦντες τὴν γῆν (Vgl. auch 13,12 τοὺς ἐν αὐτῇ κατοικοῦντας).
  42. 11,6; 14,8; 20,6 ἔχειν ἐξουσίαν, aber 16,9 dieselbe Wendung mit ἐπί c. Akkus.
  43. 6,8; 13,7 δοῦναι ἐξουσίαν, aber anders 2,26.
  44. κόψονται ἐπ’ αὐτόν 1,7 ist Zitat.
  45. Vielleicht ist auch 21,16 ἐμέτρησεν ἐν zu lesen, wenn auch nur durch P An. bezeugt.
  46. Sonst immer εἰςέρχεσθαι εἰς.
  47. Sonst γράφειν mit ἐπί 2,17; 3,12; 14,1; 17,5.8; 19,16.
  48. Ebenso vgl. τίθημι mit ἐπί 1,17; 10,2.
  49. Der Dat. steht 14,4.9; 19,14.
  50. Das Futurum von ἔρχομαι scheint der Apok. konsequent zu vermeiden.
  51. Ausnahmen sind natürlich solche Stellen, in denen der Apok. weissagend vorausgreift z. B. 7,16f.; 13,10; 14,10; 17,14ff.
  52. δύναμαι steht immer im Ιmperf., ἐδυνήθην kommt nicht vor, beachte den Gebrauch von ἦσαν 4,11; 18,23.
  53. A liest 17,8 ἐγέγραπται; ℵ (Or.) 19,13 κέκλητο.
  54. Vgl. 3,18 ἵνα βλέπῃς; 18,9 ὅταν βλέπωσιν, daher ist wohl auch 22,8 (mit Α) ἔβλεπον zu lesen.
  55. Blaß 192 urteilt, daß in den Fällen 3,2.16; 12,4 der Aorist mit richtiger Anwendung stehe. Ich glaube nicht, daß der Apok. sich dessen bewußt gewesen ist. Was ist für ein Unterschied zwischen den Infinitiven in 3,2 vgl. mit 6,11; 3,16; 12,4 vgl. mit 2,10 (βάλλειν); 8,13; 10,7; 17,8!
  56. Eine Empfindung für die feinen Unterschiede des Imp. Präs. und Aor. (vgl. Blaß 190f.) vermag ich beim Apok. nicht zu entdecken. Er schreibt: τήρει 3,3; κράτει 3,11 aber κρατήσατε 2,25. Er schreibt in regellosem Wechsel 2,5: μνημόνευε ... μετανόησον ... τὰ πρῶτα ἔργα ποίησον; 3,3 μνημόνευε ... τήρει ... μετανόησον.
  57. Das Präsens in ὕπαγε 10,8; 16,1, ὅρα μή 22,9 rechnet selbstverständlich nicht mit.
  58. Es steht auch nach einem Präsens der Aor. Conj.: 2,10; 3,11 (22,14).
  59. Wenn 3,18 nach (ἵνα) πλουτήσῃς ... περιβάλῃ ... μὴ φανερωθῇ ... ein βλέπῃς steht, so ist der Grund dafür oben angegeben.
  60. 12,14 ἐδόθησαν ἵνα πέτηται erklärt sich daraus, daß der Apok. wahrscheinlich kein Präteritum von πέταμαι kannte, vgl. übrigens auch die Variante 13,13 ποιεῖ ... ἵνα καὶ πῦρ καταβαίνῃ (Q Rel.).
  61. Vgl. noch 14,4 οὖτοι οἱ ἀκολουθοῦντες τῷ ἀρνίῳ, auch 13,18; 21,18; an allen diesen Stellen zeigen sich Varianten in den Handschriften.
  62. ἄν findet sich nur 2,25 ἄχρις οὗ ἄν ohne Varianten; ἔαν scheint also das einfache ἄν bereits verdrängt zu haben.
  63. ἕως kommt nur in der Wendung ἕως πότε 6,10 vor.
  64. 2,22 lesen ℵA ἐὰν μὴ μετανοήσουσιν; 11,6 C ὁσάκις ἐὰν θελήσουσι; 14,4 ὅπου (ἐ)ὰν ὑπάγει AC 7. 16. 28. 36. 81. 87.; 13,15 ὅσοι ἐὰν προσκυνήσουσι ℵ 7. 14. 31. 36. 42. 81. Sämtliche Varianten sind kaum zu akzeptieren.
  65. Eingerechnet 7,16 οὐδὲ μὴ πέσῃ.
  66. Betreffs des textkritischen Tatbestandes s. Bousset, Studien 30f.
  67. Der Konj. an erster Stelle steht wohl des μή wegen. 19,8 steht nach einem ἐδόθη der Konj.
  68. Blaß 207 schlägt vor zu lesen δωσι = δώσει (dann falsch verstanden als δῶσιν) (?).
  69. Das ἵνα gewinnt in diesem Gebrauch fast die Bedeutung von ὅτι.
  70. Auch sonst variieren die Hndschrn. (namentlich ℵ) noch mannigfaltig. Jedoch scheint nirgends ein Grund vorhanden zu sein, einen Indic. Fut. in den Text aufzunehmen.
  71. S. z. B. 1,10.20; 7,16; 9,11; (11,4;) 14,5, beachte auch die Wendungen 15,6 λίνον καθαρὸν λαμπρόν; 19,8 βύσσινον λαμπρὸν καθαρόν; 22,16 ὁ ἀστὴρ ὁ λαμπρὸς ὁ πρώινος.
  72. Beachte noch die Formel μετὰ ταῦτα (9mal, einmal μετὰ τοῦτο).
  73. οὖν steht niemals einfach überleitend, sondern immer folgernd.
  74. 1,14 CP An.; 13,3 Q Rel.; in ℵ 1,17; 16,3.13.
  75. Vgl. nach: 2,14 τῶν υἱῶν Ἰσραήλ; 21,12 τῶν δώδεκα φυλῶν (P An. + τῶν) υἱῶν Ἰσραήλ; 7,4 ἐκ πάσης φυλῆς υἱῶν Ἰσραήλ. θάνατος hat dagegen immer den Artikel, daher auch wohl 21,4 (gegen ℵ 38. 47 Ir.).
  76. Daneben herrscht das Streben, auszugleichen und einen artikellosen Genetiv auch mit einem artikellosen verbum regens, wenn möglich zu verbinden: 7,2; 16,12; 22,5 (vgl. 1,1 ἀποκάλυψις Ι. χρ.). Daher 9,11 τὸν (> Q Rel.) ἄγγελον τῆς ἀβύσσου, 15,3 τοῦ (> Q Rel.) δούλου τοῦ θεοῦ, 17,3 γέμοντα (nicht γέμον τὰ) ὀνόματα βλασφημίας zu lesen.
  77. A kommt jedoch nicht in Betracht, weil er auch bei πρεσβύτεροι den Art. fortläßt.
  78. Beachte, daß P An. das ἐκ fortlassen.
  79. Oft werden natürlich unbekannte Wendungen, zunächst ohne Artikel, eingeführt und dann erst später mit dem bestimmten Artikel gebracht. So steht 20,2 χίλια ἔτη; dann erst V. 3 τὰ χ. ε.; V. 4 wahrscheinlich wieder χίλια ἔτη (gegen Q Rel.), dann V. 6 τὰ χ. ε. mit ℵ Q 14. 18. 38. 47. 92. — Vgl. 4,8 mit 4,6, 13,17 mit 13,16, 21,9 mit 15,1. 11,11 ist deshalb auch (vgl. 11,9) μετὰ „τὰς“ (> ℵ P An. a) τρεῖς ήμέρας, 11,16 οἱ (> ℵ A) εἴκοσι τέσσ. zu lesen. Ebenso 13,14 (vgl. 13,3) τὴν (mit ACP An. Hipp.) πληγὴν τῆς μαχαίρης, 14,1 τὸ (> P An. 7. 95) ἀρνίον.
  80. Vgl. Verbindungen mit ἐν: ἐν θανάτῳ 2,23; 6,8; ἐν πυρὶ καὶ θείῳ etc.; 13,10 ἐν μαχαίρῃ; 2,10 εἰς φυλακήν; 2,22 εἰς κλίνην.
  81. Vielleicht 17,11 αὐτὸς ὁ (mit ℵ Min.) ὄγδοός ἐστιν („der bestimmte achte“).
  82. Anders z. B. 13,18; 14,4; 16,14 (εἰσὶ γὰρ πνεύματα); 17,9.10.12.15.
  83. Merkwürdig ist demgegenüber das κύριος κυρίων ἐστίν 17,14.
  84. Ausnahmen von dieser Regel sind: 1,20 ἄγγελοι τῶν ἑπτὰ ἐκκλησ. εἰσίν; 2,9 οὐκ εισὶ ἀλλὰ συναγωγὴ τοῦ σατανᾶ (cf. 21,3; 19,10; 22,9).
  85. Auch nach dem hinweisenden οὗτος steht der Prädikatsartikel 7,14; 14,4 (bis.); 19,9.
  86. ℵ läßt den wiederholten Artikel sonst gerne fort 4,11; 6,15; 11,18; 13,16; 20,12.
  87. Doch ist vielleicht ἐν ἰσχύι zu lesen. S. die textkritische Bemerkung.
  88. Hierher gehören 3,4 ὀλίγα ὀνόματα; 12,12 ὀλίγον καιρόν; 3,8 μικρὰν δύναμιν; 20,3 μικρὸν χρόνον.
  89. Über Spuren direkter Übersetzung aus dem hebräischen wird bei den einzelnen Abschnitten gehandelt werden.
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