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Die Riesentropfsteinhöhle

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Textdaten
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Titel: Die Riesentropfsteinhöhle
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 32, S. 560
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1876
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[553]

Die Riesentropfsteinsäule in Letmathe bei Iserlohn.

[560] Die Riesentropfsteinsäule. (Mit Abbildung Seite 553.) Zu den schönsten Naturseltenheiten gehört unstreitig die jetzt bekannt gewordene Riesentropfsteinsäule. Dieselbe wurde im Jahre 1875, Ende August, in dem Kalksteinbruche des Herrn D. Bohe in Letmathe bei Iserlohn entdeckt. Sie stand in einer geräumigen Höhle, mit der Spitze an den Boden derselben stoßend. Nachdem die Säule am Sockel durchsägt und von etwa zwanzig Arbeitern niedergelegt, mußte sie durch einen engen Eingang, kaum breit genug, um einen Mann durchkriechen zu lassen, sechszig Fuß weit geschleift und so an’s Tageslicht befördert worden; von da ab wurde sie einen steilen Abhang von zwanzig Fuß hinuntergeschafft, was unter den größten Schwierigkeiten bewerkstelligt wurde. Die in einer gelblich-weißen Farbe brillant schimmernde Säule hat einen Umfang von zwei Fuß; sie läuft von der Mitte ab kegelförmig zu bis zur Spitze, hat eine Höhe von zehn und einem halben Fuße, wiegt circa tausendvierhundert Pfund und läßt beim Anschlagen mit dem Finger einen hellen Ton vernehmen. Sie steht in dem Hause des Herrn Schuchard in Letmathe, fünfzehn Schritte vom Bahnhofe entfernt, zur Ansicht (ohne Eintrittsgeld) und wird vielfach von Reisenden besucht.