Die Romanze vom König Saul

Die Romanze vom König Saul.

Die bärtigen Jüden kamen all’
Mit Paukenschlag und Cymbelschall,
Sie wollten Saul, den langen Mann,
Zu ihrem langen König ha’n.

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So kamen sie vor Sauli Haus,

Die Mutter sah zur Thür heraus,
Und als sie kamen so daher,
Da zitterte die Mutter sehr.
     Der künft’ge Jüdenkönig

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     Der forcht sich auch nicht wenig.

Beim Hause war ein Keller alt,
Der Mäus’ und Ratten Aufenthalt,
Auch standen manche Fässer Wein
In langer Reih’ gepflanzet drein.

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Darin sich Saul verkrochen hat,

Zu pflegen drinnen guten Rath.
Doch als ihm ward die Zeit zu lang,
Zapft er die Fässer an und trank;
     Und trank da gar nicht wenig,

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     Der künft’ge Jüdenkönig.

Die Jüden kamen an die Thür;
Wo ist der Saul ? den wollen wir.
Wo ist der Saul, der lange Mann?
Den wollen mir zum König ha’n.

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Die Mutter thät die Hausthür auf,

Da strömt herein der ganze Hauf;
Sie kamen auch an’s Kellerthor
Und riefen dort in hellem Chor:
     „Wir wollen Saul zum König!“

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     Deß freut er sich nicht wenig.

Herr Saul sprang nun hinaus zur Thür:
„Wollt ihr den Saul, so bin ich hier,
So gebt mir nur die güldne Kron’,
Und setzt mich auf den güldnen Thron!“

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Dermalen Saul, der trunkne Mann,

Sein Judenregiment begann,
Und schlug verwegen ritterlich
Mit nuchternen Philistern sich.
     Auch trank er wohl als König

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     Hinfurder gar nicht wenig

H. M.