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Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):176

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CLXXV verso:

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Das sechst alter
Linea der bebst // Anastasius der dritt // Lanoo // Johannes der .x. // Leo der sechst // Stephanus der sibend

ANastasius der dritt ein roemer ist nach Sergio babst gewesen vnder dem Landulphus der beneuentanisch fuerst in apulia wider die kirchen mit schwerem streyt kempfet vnd obsyget. Diser babst lebet gar beschaydenlich vnd volkomenlich im babstthumb vnd het nichtz streflichs in ime. Ein solchs lob find man von ime das er keinen babst vor ime gewesen vbels nach geredt hab vnd er starb im andern iar seyns babstthumbs.

LAndo der babst ein roemer ist eins solchen vnberuembten tunckeln lebens gewesen das ettliche ine vnder den bebsten nit zelen. vnd allermayst Vincentius der gschihbschreiber. aber anders halten Martinus vnnd Gotfredus. Die schreiben das Lando mit seinem gewalt vnd gepote vnderkomen hab das Berengarius vnd Rudolphus der sun Gwidonis sich vndereinander nicht bekriegten. Vnd diser Landus starb im sechsten iar am. xxi. tag seins babstthumbs.

Der Cluniacensisch orden
Oddo

DEr cluniacensisch orden hat nach der gepurt cristi .ixc.xiii. iar[1] vnder sant benedicten regel von Oddone dem abbt vnd fast heilligen man anfang genomen. dann als berno der abbt yetzo sterben solt do setzet er disen oddonem zu eim abbt des cluniacensischen closters mit dem geding das die clunacensisch kirch der gigmacensischen kirchen ierlich. xii. pfennig bezalen solt. vnd nach dem die moench von sant benedicten aufsatzungen vnd regeln schier abgenaygt waren do lebet diser oddo also heilligclich in cloesterlicher zucht bey inen das sie als die halb todten durch anzuendung diss menschens heilligkeit widerumb zu der inpruenstigkeit der andacht bewegt warden. vnd also die loeblich einstiftung des heiligen vaters benedicti wider anfienge zeleben. Diser oddo ward erstlich von remigio dem antisiodorensischen bischof in der musica vnd dialetica vnderwisen. vnnd schrib die histori von sancto Martino.

JOhannes der zehend ein roemer trat in dz babstthumb nach cristi gepurt .ixc.ix. iar.[2] Er wz dauor ein bischof zu Rauenna gewesen vnd in einer auffruor des volcks auß demselben bistumb geworffen worden. aber er was in seinem babstthumb mer zu ritterlichen sachen dann zu gaistlichen vbungen genaigt. Nw bedorft die kirch eins solchen babsts der dann mitsambt albericio dem ethrurischen margrafen wider die sarracen die manche ort in welschem land bekuemerten gefochten vnd sie vberwunden vnd auß den roemischen gegenten vertriben hat. Do zohe diser babst in gestalt eins triumphs gein rom ein. dar durch erwecket er einen haß in albericio. vnnd als er aber denselben albericium auß der statt rom getriben het do forderet albericius die hungern in welsche land. die stiften mer iamers in welschem land denn die sarracen. Diser Johannes wardt von der ritterschaft Gwidonis gefangen vnd mit einem kyße ersteckt im. xiii. iar seins babstthumbs. vnd wiewol ein andrer Johannes an die stat kom yedoch nach dem er den stuol mit gewalt bekuemert wardt er gar pald abgestoßen vnd darumb nit wirdig der babstlichen zal.

Leo der .vi. auch ein roemer wardt gepuerlicher weiß ein babst erkorn. vnd wiewol er als ein guoter frummer man sich vnderstuond ein loeblich weßen zefueern. erweckte zwittrechtigkeit zestillen. frid zemachen. der feind aufzehalten etc. so starb er doch seins babbstthumbs im sybenden monat.

Stephanus der .vii. auch ein roemer ist zu der zeit babst worden als die hungern alemaniam vnd sachßen land verheereten. vnd von heinrichen dem koenig teuetschs lands bey der statt merßburg mit großer schlacht ernidergeleget. diss babst leben wz vol der senftmuetigkeit vnd gaistlichkeit. vnd starb seins babstthumbs im andern iar ersten monat am .xii. tag.

CLXXVI recto:

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der werlt
Blat CLXXVI
Welsch könig: Berengarius der erst

BErengarius der erst ein foriaulischer hertzog auß rom von koenigclichem longobardischem stammen geporn vnd in kriegs sachen vnnd ritterlichen henndeln hoherfarn hat ime erster nach vberwindung des vorgenanten Ludwigs das kaiserthumb in welschem land erobert vnd vier iar geregirt. aber in seiner wale warn die walhen nit alle ayntrechtig dann ettlich kieseten Gwidonem den spoletanischen hertzogen zu eim koenig welscher land. Nw erhuoben sich vnder den new erkornen fuersten in welschen landen solche aufruor das sie zu streyt komen. vnd in den ersten angriffen beschediget Gwido den Berengarium. aber berengarius ein großmueetig vnd ritterlicher ding wolwissend man behielt in kuertze das feld also das sich Gwido in seinem hertzogthumb enthalten muoßt. Deßgleichen tet er auch Ambrosio dem bergomensischen grafen. Nach absterben vnd ertoedtung der beder krieget berengarius wider die roemer. Zu disen zeitten ist zwischen den teuetschen walhen vnd frantzosen vmb besitzung des kaiserthumbs ein große zwittrachtigkeit gewesen darauß gar schwer krieg entstunden vnd on große verderbung vil lannd vnnd lewt nit gestillet warden. doch vnderstuonden sich die roemer vnd walhen den namen des kaiserthumbs in irer prouintz zebehalten. darumb sagen ettlich das diser berengarius von dem babst Landone zu kayser gekroenet worden sey.

Hugo

HVgo der arelatensisch graff hat nach Berengario in welschem lannd .x. iar geherrscht vnd wardt von den walhen erkorn wider Rudolphum den burgundier der den Berengarium seins reichs berawbt het. den trate Rudolphus an gezenck ab vnd zohe gein burgundi. Nw truog diser Hugo auß warnung die ime Rudolphus gethan het gegen den ihenen die ine erkorn hetten mißtrewigen argkwon. dem nach befalhe er einem auß seinen hawbtlewten den handel des heers. die andern verschiket er in das ellend. Nw wardt Arnoldus der hertzog zu bayern durch die verschickten vnd andern anhaymischen walhen also angeraytzt das er wider Hugonem mit eim wolberaytem heer in welsche land kome. gegen dem ruestet sich Hugo vnd vberwunde ine vnd starb vnlang darnach.

Berengarius der ander

BErengarius der ander regiret darnach siben iar. Diser verhenget den hungern das sie in etruriam zohen vnd nach verwueestung der stet darinn. einen großen mechtigen rawb daruon brachten. vnd wiewol darnach mit verwilligung berengarii bedacht wardt wie das welsch kaiserthumb widerbracht werden moecht. yedoch vnderstunden sich die welschen tyrannen die sich vor dem gewalt vnnd mechtigkeit Berengarii besorgten solchs zeuerhindern vnd forderten Rudolffum den burgundischen koenig in welsche land zeziehen. der kome vnd vertribe Berengarium vnnd regiret daselbst drey iar. Aber es blib an den walhen nit lang vngerochen. dann die hungern zu den Berengarius geflohen was komen mit Salardo irem heerfueerer in welsche land vnd verwueesteten alles das sie vnderwegen funden vnd belegerten vnd eroberten papiam alle ding mit waffen vnd fewr verzerende. Zu letst starb diser berengarius bey hungern. oder (als ettlich gschihtbschreiber setzen) bey den bayern.

Berengarius der dritt

BErengarius der dritt des ersten Berengarii enicklein kom in welsche land vnd erlannget imb iar des herren .ixc.xxxv.[3] die herrschung daselbst. wie ein groß heer er mit ime daselbsthin gebracht hab oder mit welchs volcks hilff oder beystand er hynein komen sey das schreibt ir keiner. aber das ist wissentlich das er zu den zeitten babsts Stephani des sibenden in welsch land ist komen. In mittler zeit haben die sarraceni vmb den berg garganum wonende die in apulia vnnd in calabria mit newer aufruor vberzogen. die stat beneuentum belegert. erobert. berawbt vnd angezuend. Vnnd auff das aber die roemischen gegent von inen nit angegriffen wuerden so sammelten die roemer vnd walhen in eylender aufruor ein anzal volcks. daruber ordneten sie Gwidonem den grafen zu einem heerfuerer oder hawbtman. mit denen zohe er gegen den feinden. vnd machet sie widerwendig. Diser berengarius machet frid vnnd puentnus mit den hungern. also das die hungern ire wueetende tobheit der sie sich ettwieuil iar wider die walhen gepraucht hetten gegen andern voelckern vbeten. Ettlich schreiben das diser Berengarius acht iar geregirt hab.



  1. 913 n. Chr.
  2. 909 n. Chr.
  3. 935