Die Spitzenklöpplerin (Gemälde der Dresdener Gallerie)

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Textdaten
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Autor: Adolph Görling
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Titel: Die Spitzenklöpplerin
Untertitel: Von Slingeland
aus: Stahlstich-Sammlung der vorzüglichsten Gemälde der Dresdener Gallerie
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Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1848–1851
Verlag: Verlag der Englischen Kunst-Anstalt von A. H. Payne
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Erscheinungsort: Leipzig und Dresden
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Quelle: Scan auf Commons
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The Lacemaker.     Die Spitzenklöpplerin.
Spetsknöpplerskan.

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Die Spitzenklöpplerin.
Von Slingeland.

Pieter von Slingeland, zu Leyden 1640 geboren, war einer von Dow’s Schülern. Was den Fleiß, die unermüdlichste Ausdauer bei der Ausführung seiner Gemälde betrifft, so kommt ihm darin keiner seiner Genossen und selbst der Lehrer nicht gleich. Weniger dagegen ist geistreiche Auffassung und Leichtigkeit der Behandlung, die bei aller minutiösen Genauigkeit den Dow, sammt Metzu und Mieris auszeichnen, eine Eigenschaft Slingelands; ja nicht selten erscheint sein Colorit, bei übrigens vortrefflicher Zeichnung, schwer und ohne Lustre und verräth die Arbeit, die Mühe des Malers. In seinen besten Stücken ist Slingeland jedoch bewundernswürdig, nicht allein durch die beispiellos genaue Ausführung, sondern auch durch vollkommenste Beleuchtung und eigenthümliche Klarheit der Färbung. Das berühmteste Werk Slingelands befindet sich im Louvre zu Paris; es ist das Meermannsche Familienbild, an welchem der Maler über drei Jahre unausgesetzt arbeitete. Wie bei allen Gemälden Slingelands, so ist auch hier die Anordnung höchst gemessen, die Haltung des Ganzen mehr verständig als warm, die Ausführung aber scheint fast wunderbar. Die Familie ist übrigens in einem reichgeschmückten Zimmer versammelt, indeß der Mohr eintritt, und einen Brief überreicht.

Das zweite Hauptwerk des Malers ist diese junge Spitzenklöpplerin. Es ist von vollendeter Reinheit, sowohl was Zeichnung als Färbung betrifft. Dies Bild hat der Maler offenbar mit großer Liebe gemalt. Der ungezwungene Adel in der Figur des jungen Mädchens, das Weiche in ihrer Erscheinung erreicht Slingeland in der Regel nicht in solchem Grade. Die meisterhaft wiedergegebene Ausführung bis in die letzte Ecke des Bildes hinein, kommt derjenigen des Meermannschen [75] Stückes nahe. Die Beleuchtung, ohne den geringsten Anspruch auf Effect zu machen, ist durch ihre Klarheit und Richtigkeit von ungewöhnlichster Wirkung. Der Hahn giebt den Werken der besten Vogelmaler nichts nach und die Wahrheit in dem Kopfe der Alten ist so frappant, daß sie ein unwillkürliches Lächeln des Beifalls erregt. – Ein drittes Bild Slingelands, eine junge Frau mit einem Hündchen, das von einem Herrn geneckt wird, ist freier gezeichnet, als die Spitzenklöpplerin, steht diesem aber sonst bei weitem nach. Viel Aehnlichkeit ist zwischen Jakob van der Sluys und diesem Maler. Slingeland starb 1691.